Luftnachrichtenabteilung 350

Die Luftnachrichtenabteilung 350 (OKL/Ln Abt 350, kurz Ln/350) war gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eine Abteilung der deutschen Luftnachrichtentruppe, die sich mit der Entzifferung des gegnerischen Nachrichtenverkehrs befasste. Sie unterstand dem Oberkommando der Luftwaffe (OKL) beziehungsweise dessen Oberbefehlshaber (ObdL).

Aufgaben

Sie entstand im Zuge einer im November 1944 durchgeführten Umorganisation durch Umbenennung der vorherigen Chiffrierstelle der Luftwaffe (Chi‑Stelle), auch bezeichnet als OKL/Chi, in Luftnachrichtenabteilung 350.[1] Während die meisten der etwa hundert übrigen Luftnachrichtenabteilungen für die Erstellung und den Betrieb von Fernmeldeverbindungen oder die Luftraumüberwachung zuständig waren,[2] war Hauptaufgabe von Ln/350 die Fernmeldeaufklärung. Dazu gehörte vor allem die Kryptanalyse des zumeist verschlüsselten feindlichen Funkverkehrs sowie nach Möglichkeit der Bruch und die Auswertung der mithilfe von Funkabhörstationen erfassten gegnerischen Funksprüche.

Literatur

  • Karl Otto Hoffmann: Ln. – Die Geschichte der Luftnachrichtentruppe. (Band 1: Die Anfänge von 1935–1939, Band 2.1: Der Flugmelde- und Jägerleitdienst 1939–1945, Band 2.2: Drahtnachrichtenverbindung, Richtfunkverbindung 1939–1945), Wuppertal 1965, 1968, 1973.
  • ASA: European Axis Signal Intelligence in World War II. Volume 5 – The German Air Force Signal Intelligence Service. 1946, www.nsa.gov (PDF; 56 MB, englisch)
  • Luftnachrichten-Regiment ObdL www.gyges.dk (PDF; 280 kB), S. 32

Einzelnachweise

  1. ASA: European Axis Signal Intelliogence in World War II. Volume 5 – The German Air Force Signal Intelligence Service. 1946, S. 13
  2. Luftnachrichten-Abteilungen, abgerufen am 19. Juni 2019.