Louis-Braille-Schule Düren
Die LVR-Louis-Braille-Schule Düren ist die rheinische Förderschule für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler (SuS) in Düren, Nordrhein-Westfalen. AllgemeinesNamensgeber für die Schule ist Louis Braille, der Erfinder der nach ihm benannten Blindenschrift. Einzugsbereich
SchulformenDie Schule unterteilt sich in mehrere Bereiche:
Den SuS steht ein Internat für bis zu 75 Personen zur Verfügung. Insgesamt besuchen 210 SuS die Förderschule. An ihr werden SuS mit Sehbeeinträchtigungen oder Blindheit von 6 bis 18 Jahren unterrichtet. Geschichte1842–1844 Gründung der Elisabeth-Stiftung und Errichtung der BlindenanstaltAus Anlass des Besuchs König Friedrich Wilhelms IV. mit seiner Frau Elisabeth im Rheinland wird der Königin zu Ehren eine Stiftung gegründet. Mit der Elisabeth-Stiftung wird der Zweck verfolgt, „bildungsfähige Blinde der Rheinprovinz zu erziehen und durch Schulunterricht, sowie durch Aneignung von Geschicklichkeiten, zu nützlichen Bürgern des Staates zu bilden“ (Statuten der Elisabeth-Stiftung für Blinden-Unterricht in der Rheinprovinz, gedr. 1844). Als der Dürener Rudolf Schenkel der Stiftung das ehemalige Jesuitenkloster kostenlos zur Verfügung stellt, entscheidet man sich dazu die Blindenanstalt in Düren zu errichten. 1845 – 13. November: Eröffnung der BlindenanstaltDie Blindenanstalt wird im ehemaligen Jesuitenkloster am Geburtstag der Königin Elisabeth mit sechs Schülerinnen und Schülern (SuS) eröffnet. Aufgenommen werden SuS im Alter von neun bis vierzehn Jahren. 1862Der Provinzial-Landtag erhebt die Anstalt als „Provinzial-Blindenanstalt“ zu einer Provinzialeinrichtung. 1876Umzug in die Gebäude nördlich der Stadt Düren an der heutigen Meckerstraße, die ursprünglich für Irrenanstaltszwecke erbaut wurden. Die Gebäude befinden sich auf einem Gelände von 3,75 Hektar Größe. Es leben bereits 120 SuS in der Blindenanstalt. 1879Der Berliner Congress erkennt die Braille‘sche Punktschrift als die beste Blindenschrift an. Im selben Jahr wird die Brailleschrift in allen Schulklassen eingeführt. 1888Eröffnung einer Vorschule mit 20 Kindern im Alter von sechs bis neun Jahren. 1899Eintritt der Cellitinnen in den Dienst der Blindenanstalt. Sie führen den Haushalt, sorgen für die Reinhaltung der Räume und leisten Wärterdienste bei den blinden SuS. Die Cellitinnen sind bis 1968 in der Anstalt tätig. 1907–1908Erweiterung der Blindenanstalt auf neun Gebäude mit über 200 SuS:
1911Einführung der Schulpflicht für Kinder mit Blindheit. 1918Während des Ersten Weltkriegs wird die Blindenanstalt zwischenzeitlich als Lazarett von verschiedenen Truppen belegt. 1928Errichtung eines neuen großen und modernen Schulgebäudes mit Aula und Hallenschwimmbad 1944/1945Die Gebäude der Blindenanstalt werden während des Zweiten Weltkriegs beschädigt und zerstört. Die Schule wird am 6. Juli 1944 vorübergehend geschlossen. Nach Kriegsende beginnen die Aufräumarbeiten. 1945Erste Ausbildungskurse für Kriegsblinde finden in der Blindenschule statt. 1946Am 3. Mai eröffnet die Blindenschule wieder, die ersten SuS werden zurückgeholt. Um 1950Beginn der Früherziehung blinder vorschulpflichtiger Kinder 1953Der Landschaftsverband Rheinland wird gegründet und wird Schulträger. 1966Einführung der Schulpflicht für Kinder mit geistiger Behinderung. Bis 1970Umfangreiche Baumaßnahmen im Schulhaus, den Sportstätten und bei den Internatshäusern. 1978Einführung der Schulpflicht für Kinder mit Komplexer Behinderung. In den 70er JahrenDie ersten blinden Kinder und Jugendlichen mit Komplexer Behinderung werden offiziell als SuS aufgenommen. Zudem wird die erste therapeutische Fachkraft, eine Physiotherapeutin, eingestellt. 1986Begleitung der ersten blinden und sehbehinderten SuS in allgemeinbildenden Schulen (Integration). In den 80er JahrenEinführung des Schulreitens. 1991Die Schule erhält ein neues behindertengerechtes Schwimmbad. 1999Blinde und sehbehinderte SuS werden gemeinsam beschult. Die ersten sehbehinderten SuS besuchen die Schule. Errichtung des Hauswirtschaftszentrums über dem alten Schwimmbad. 2002Einführung des Kurshauses an der LVR-Louis-Braille-Schule. 2005Der erste Therapiebegleithund „arbeitet“ an der Schule. 2006Entstehung des Medienzentrums, welches Schulbücher blindengerecht aufbereitet und den SuS an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Sehen im Rheinland zur Verfügung stellt. 2007Im Rahmen einer Wegesanierung wird ein Blindenleitsystem auf dem Schulgelände eingerichtet. Die „Rheinische Schule für Blinde und hochgradig Sehbehinderte“ wird umbenannt in „LVR-Louis-Braille-Schule – Förderschule Sehen“ im Gedenken an den Gründer der Blindenschrift. 2009Im Louis-Braille-Jahr nimmt auch die LVR-Louis-Braille-Schule mit verschiedenen Aktionen teil. Es findet die Aktion „Louis-Braille – auf den Punkt gebracht“ zusammen mit der Gesamtschule Merzenich/ Niederzier unter Mitwirkung der Löschgruppe Birkesdorf statt, zudem wird an der Schule der „Louis-Braille-Tag“ gefeiert. Zertifizierung zur „Nationalpark-Schule“. 2010 – 2015Die LVR-Louis-Braille-Schule nimmt an der Pilotphase „Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung“ des Landes NRW teil. Die Pilotphase endet 2015. 2017Der LVR-Louis-Braille-Schule steht dank der Unterstützung durch die Doris-Oster-Stiftung eine Orthoptistin in allen Fragen rund um das Sehvermögen der SuS zur Seite. 2019Die erste Klasse für SuS mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung seit dem Zweiten Weltkrieg wird gegründet. 2020Die LVR-Louis-Braille-Schule feiert ihr 175-jähriges Jubiläum. Weitere Einrichtungen für blinde MenschenNeben der Schule gibt es noch folgende Einrichtungen für Blinde in Düren:
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