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Als Lokale Leere (engl. Local Void) wird eine ausgedehnte leere Region des Weltraums bezeichnet, die direkt an die Lokale Gruppe (engl. Local Group) angrenzt.[3][4] Die Lokale Leere wurde 1987 von R. Brent Tully und Rick Fischer entdeckt[5] und besteht aus drei separaten Sektoren, die durch dünne Filamente getrennt sind.[4] Das genaue Ausmaß der Region ist nicht bekannt, beträgt jedoch Schätzungen zufolge zwischen 45 Millionen[3] und 70 Millionen[6][7]Parsec (150–230 Millionen Lichtjahre). In der Lokalen Leere scheinen sich deutlich weniger Galaxien zu befinden, als kosmologisch zu erwarten wäre.[8]
Leerräume sind Ergebnis der Art, wie die SchwerkraftMaterie im Universum „zusammenklumpen“ lässt. Galaxien werden in Cluster und Ketten getrieben, die durch Regionen getrennt werden, die meist keine Galaxien enthalten.[3][9]
Astronomen haben zuvor bemerkt, dass sich die Milchstraße in einer großen, flachen Anordnung von Galaxien befindet, die als „Lokales Blatt“ (engl. Local Sheet) bezeichnet wird und die Lokale Leere begrenzt. Die Lokale Leere erstreckt sich ungefähr 60 Megaparsecs (MPc) und beginnt am Rand der Lokalen Gruppe. Es wird angenommen, dass der Abstand von der Erde zum Zentrum der Lokalen Leere mindestens 23 MPc beträgt.[4]
Die Größe der Lokalen Leere wurde aufgrund einer isolierten Zwerggalaxie berechnet. Je größer und leerer eine Leere ist, desto schwächer ist ihre Schwerkraft und umso schneller sollte sich die Zwerggalaxie aus der Leere in Richtung von Materiekonzentrationen bewegen.[4]Dunkle Energie wurde als alternative Erklärung für die schnelle Verdrängung der Zwerggalaxie vorgeschlagen.[3]
Ein früheres „Hubble Bubble“-Modell, basierend auf gemessenen Geschwindigkeiten von Supernovae vom Typ Ia, ließ eine relative Leere rund um die Milchstraße vermuten. Eine kürzlich durchgeführte Analyse dieser Daten deutete jedoch darauf hin, dass interstellarer Staub zu irreführenden Messungen geführt hatte.[10]
Mehrere Autoren haben gezeigt, dass das lokale Universum in einem Radius von bis zu 300 MPc von der Milchstraße um 15–50 % weniger dicht ist als die umliegenden Gebiete. Dies wird als Lokale Leere oder Lokales Loch bezeichnet.[6][7] In einigen Medienberichten wurde diese auch als KBC-Void bezeichnet, obwohl dieser Name in anderen Publikationen nicht verwendet wurde.[11]
Effekte auf die Umgebung
Wissenschaftler glauben, dass die Lokale Leere wächst und die nächste extragalaktische Region, die eine Wand der Leere bildet, sich mit 260 Kilometern pro Sekunde vom Zentrum der Leere entfernt. Konzentrationen von Materie ziehen sich normalerweise zusammen, wodurch eine größere Leere entsteht, aus die Materie abwandert. Die Lokale Leere ist in allen Richtungen gleichmäßig von Materie umgeben, mit Ausnahme eines Sektors, in dem es nichts gibt, was dazu führt, dass diesem Sektor mehr Materie entzogen wird. Die Wirkung auf die nahe gelegene Milchstraße ist erstaunlich groß. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Milchstraße von der lokalen Leere entfernt, beträgt 270 Kilometer pro Sekunde.[3][12]
↑Kouichiro Nakanishi, Tadafumi Takata, Toru Yamada, Tsutomu T. Takeuchi, Ryuichi Shiroya: Search and Redshift Survey for IRAS Galaxies behind the Milky Way and Structure of the Local Void. In: The Astrophysical Journal Supplement Series. Band112, Nr.2, Oktober 1997, ISSN0067-0049, S.245–270, doi:10.1086/313039.
↑ abcdR. Brent Tully, Edward J. Shaya, Igor D. Karachentsev, Hélène M. Courtois, Dale D. Kocevski: Our Peculiar Motion Away from the Local Void. In: The Astrophysical Journal. Band676, Nr.1, 20. März 2008, ISSN0004-637X, S.184–205, doi:10.1086/527428.
↑ abT. Shanks, J. R. Whitbourn: The galaxy luminosity function and the Local Hole. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Band459, Nr.1, 11. Juni 2016, ISSN0035-8711, S.496–507, doi:10.1093/mnras/stw555 (Online [abgerufen am 14. Februar 2019]).
↑ abR. C. Keenan, A. J. Barger, L. L. Cowie: EVIDENCE FOR A ∼300 MEGAPARSEC SCALE UNDER-DENSITY IN THE LOCAL GALAXY DISTRIBUTION. In: The Astrophysical Journal. Band775, Nr.1, 5. September 2013, ISSN0004-637X, S.62, doi:10.1088/0004-637X/775/1/62.
↑Adi Nusser, P. J. E. Peebles: Nearby galaxies as pointers to a better theory of cosmic evolution. In: Nature. Band465, Nr.7298, Juni 2010, ISSN1476-4687, S.565–569, doi:10.1038/nature09101.
↑I. Iwata, K. Ohta, K. Nakanishi, P. Chamaraux, A. T. Roman: The Growth of the Local Void and the Origin of the Local Velocity Anomaly. In: arXiv:astro-ph/0505530. 26. Mai 2005.
↑Adam Moss, James P. Zibin, Douglas Scott: Precision cosmology defeats void models for acceleration. In: Physical Review D. Band83, Nr.10, 10. Mai 2011, ISSN1550-7998, doi:10.1103/PhysRevD.83.103515 (Online [abgerufen am 7. März 2019]).
↑ abDavid C. Nicholls, Helmut Jerjen, Michael A. Dopita, Hassan Basurah: NEBULAR METALLICITIES IN TWO ISOLATED LOCAL VOID DWARF GALAXIES. In: The Astrophysical Journal. Band780, Nr.1, 13. Dezember 2013, ISSN0004-637X, S.88, doi:10.1088/0004-637X/780/1/88.
↑ abcdLuca Rizzi, R. Brent Tully, Edward J. Shaya, Ehsan Kourkchi, Igor D. Karachentsev: DRAINING THE LOCAL VOID. In: The Astrophysical Journal. Band835, Nr.1, 19. Januar 2017, ISSN1538-4357, S.78, doi:10.3847/1538-4357/835/1/78.