Die urartäischen Befestigungen, benannt nach dem altorientalischen Reich Urartu, wurden vor allem von Kriegsgefangenen errichtet und dienten in Kriegszeiten als Zufluchtsort. Ihre Garnisonen waren vermutlich nur klein. Die Festungen waren auch religiöse Zentren und wurden als Vorratslager genutzt.[1]
Die Fundamente der Festungen waren oft als Stufen in den nackten Fels gehauen (früher als Stufentempel fehl gedeutet). Man zog es offensichtlich vor, die Festungen auf jungfräulichem Gelände zu errichten, die Könige rühmen sich oft, die Wildnis gezähmt zu haben.[2] Es gibt nur wenige Ausnahmen, wie Horom, das auf Siedlungsresten aus der Frühbronzezeit erbaut ist.[3] Vielleicht wurden die Reste von Vorgängerbauwerken aber teilweise auch vor der Grundsteinlegung entfernt. Die Mauern aus standardisierten Lehmziegeln standen gewöhnlich auf einem Sockel aus Trockenmauerwerk, der ca. 1 m hoch war. Ihr Umriss war gewöhnlich rechteckig. Wichtige Gebäude hatten regelmäßige Quadermauern. Als Baumaterial verwendete man bevorzugt Basalt.[4]
Im 8. Jahrhundert v. Chr. wiesen die Festungen abwechselnd kleine und große Bastionen auf, im 7. Jahrhundert v. Chr. ging man zu gleich großen Bastionen über.
Die Festungsstädte wurden als É.GAL (eigentlich Palast) bezeichnet.[5]
↑Paul Zimansky: Urartian material culture as state assemblage. In: Bulletin American Association Oriental Research, 299, 1995, S. 105.
↑Adam T. Smith: Rendering the Political Aesthetic: Political legitimacy in Urartian representations of the built environment. In: Journal Anthropological Archaeology, 19, 2000, 144
↑Adam T. Smith: Rendering the Political Aesthetic: Political legitimacy in Urartian representations of the built environment. In: Journal Anthropological Archaeology, 19, 2000, Anm. 20.
↑Miroj Salvini: Geschichte und Kultur der Urartäer. Darmstadt 1995, S. 133.
↑Miroj Salvini: Geschichte und Kultur der Urartäer. Darmstadt 1995, S. 132.