Dies ist die Liste der chinesischen Botschafter in Deutschland. Der erste Gesandte, den das Kaiserreich China nach Berlin entsandte, war von 1877 bis 1878 Liu Xi-Hong.
Die chinesische Gesandtschaft Berlin am Kurfürstendamm 218 war 1910 eingerichtet worden und wurde am 18. Mai 1935 in eine Botschaft aufgewertet. Besondere Bedeutung erlangte die Vertretung in der Zeit der zeitweisen intensiveren Chinesisch-Deutschen Kooperation in diesen Jahren.[2]
Wei Chen-Isu, Sun Chou wei, Sunchou Wei, Sun cho-wei, Wei Suntchow, Wei Chen-tsu (* 1885) 1910 Gesandtschaftsattaché in Berlin, residierte nicht ständig am Kurfürstendamm 218 und war gleichzeitig in Wien akkreditiert.
Abbruch der diplomatischen Beziehungen nach Anerkennung des Wang Jingwei-Regimes durch Deutschland im Juli 1941.[3] Chen und die Mitarbeiter der Botschaft reisten infolge dessen in die Schweiz aus. Am 9. Dezember 1941 (nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor) erklärte die Republik China Deutschland den Krieg.
Diplomatische Vertreter des Mandschuko- und Wang-Jingwei-Regimes (1938–1945)
Das Mandschuko-Regime hatte ab Juni 1936 einen Handelskommissar namens Kato Hiyoshi in Berlin. Mit der Annahme des Akkreditierungschreibens von Lü Yiwen entstand auch formal eine Parallelgesandtschaft.[5]
Nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen 1941 entsandte die Republik China nach Kriegsende zwar 1945 eine Militärmission nach ins besetzte Berlin.[7] Es kam jedoch nicht zu einer Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen. Die Interessen der Republik China (Taiwan) werden stattdessen von den Taipei Wirtschafts- und Kulturbüros wahrgenommen, die in Deutschland den Namen „Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland“ tragen. Seit 2016 vertritt Jhy-Wey Shieh die Interessen Taiwans in Deutschland.
Botschafter der Volksrepublik China
Botschafter der Volksrepublik China in der DDR (1949–1990)
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und die Volksrepublik China nahmen im Oktober 1949 – kurz nach Gründung der DDR – diplomatische Beziehungen auf, die bis zur deutschen Wiedervereinigung galten.[8] Es gab zwei Standorte für die Botschaft.
Ji Pengfei (1950–1955). Erster chinesischer Botschafter in der DDR, später Außenminister.[9]
Wang Kuo-chuan (1957–?)[10] Wang war ab 1964 Botschafter in Polen.[11]
↑ abcdefghErich Gütinger: Die Geschichte der Chinesen in Deutschland: ein Überblick über die ersten 100 Jahre ab 1822. Waxmann Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8309-1457-1, S. 134.
↑Simon Preker: Illegitimate Representatives: Manchukuo-German Relations and Diplomatic Struggles in Nazi Germany. In: Joanne Miyang Cho (Hrsg.): Sino-German Encounters and Entanglements Transnational Politics and Culture, 1890–1950. Cham 2021, ISBN 978-3-03073390-2, S.294.
↑Wang Yutian (1910–1977), Schreibung auch Wang Yu-tien. Mechthild Leutner, Tim Trampedach (Hrsg.): Bundesrepublik Deutschland und China 1949 bis 1995. Akademie Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002804-1, S. 434.
↑Guo Fengmin (* 1930). Mechthild Leutner, Tim Trampedach (Hrsg.): Bundesrepublik Deutschland und China 1949 bis 1995. Akademie Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002804-1, S. 427.