Pseudobasiliken unterscheiden sich von echten Basiliken dadurch, dass sie keine Obergaden haben. In der Baustilkunde von Wilfried Koch werden sie als Untergruppe der Hallenkirchen bezeichnet.[1] Bei Kirchenräumen, die in allen Teilen mit Kreuzgewölben gedeckt sind, ist die Abgrenzung zur Stufenhalle klar. Ist das Mittelschiff mit einem Tonnengewölbe gedeckt, fehlt das Kriterium der fensterlosen Hochschiffswand, in der die Schildbögen vollständig oberhalb der Arkadenscheitel liegen. Trotzdem werden in den Niederlanden, in denen viele Kirchenräume mit hölzernen Tonnengewölben gedeckt sind, Kirchen mit niedrigen Seitenschiffen auch dann als Pseudobasiliken bezeichnet, wenn das Gemäuer der Arkade knapp über den Scheiteln der Arkadenbögen endet. Andererseits können in gewölbelosen Kirchen mit geringer Dachneigung, beispielsweise in Italien, bei gleichartiger Arkadenkonstruktion die Seitenschiffe fast so hoch sein wie das Mittelschiff.
dreischiffig wohl 16. Jh., Mauerkronen der Seitenschiffe in Höhe der Arkadenkämpfer, Seitenschiffe m. hölzernen Halbtonnen, Mittelschiff hölzernes Tonnengewölbe, Ankerbalken
Schiff frühes 16. Jh., dreischiffig, Mauerkronen der Seitenschiffe in Höhe der Arkadenkämpfer, Mittelschiff hölzernes Tonnengewölbe ohne Ankerbalken, nah über Arkadenscheiteln, Seitenschiffe hölzernen Halbtonnen m. Ankerbalken
1620, noch gotisch, Mauerkronen der Seitenschiffe in Höhe der Arkadenkämpfer, Seitenschiffe hölzerne Halbtonnen m. Ankerbalken, Mittelschiff hölzernes Tonnengewölbe m. Ankerbalken
Kreuzkirche 3. D. 15. Jh., Nordseitenschiff um 1500, Mauerkronen der Seitenschiffe in Höhe der Arkadenkämpfer, Mittelschiff hölzernes Tonnengewölbe m. Ankerbalken, Seitenschiffe hölzerne Halbtonnen, dünne Anker
nach Brand um 1500 im 1. V. 16. Jh. wiederaufgebaut, Mauerkronen der Seitenschiffe in Höhe der Arkadenkämpfer, über Scheiteln der Arkade einfaches Blendtriforium, Mittelschiff hölzernes Tonnengewölbe m. Ankerbalken, Seitenschiffe hölzerne Halbtonnen m. Ankerbalken
2. H. 15. Jh., Hochschiffswand über Scheiteln der Arkade fast so hoch wie Arkadenbögen, Mittelschiff hölzernes Tonnengewölbe m. Ankerbalken, Seitenschiffe hölzerne Halbtonnen m. Ankerbalken
dreischiffiges Langhaus aus dem 15. Jh. erhalten, Chor abgebrochen, überall gebuste gemauerte Kreuzrippengewölbe, Kämpfer der Mittelschiffsgewölbe in Höhe der Arkadenscheitel, ∑: nahe an Stufenhalle, Foto des Mittelschiffs während Restaurierung
Wiederaufbau nach Stadtbrand von 1540; gemauerte Gewölbe; die Mittelpfeiler der sechsteiligen Doppeljoche des Mittelschiffs stehen auf den Scheiteln der Arkadenbögen
romanischer Tuffsteinturm, dann gotische Bauphasen; Südseite Halle mit Paralleldach, Nordseite Pseudobasilika, barocke Muldendecken verbergen die ursprünglich wohl pseudobasilikale Anlage
zweischiffig, 15./16. Jh.; Halbdtonne des Seitenschiffs endet und Tonne des Hauptschiffs beginnt an der Oberkante einer Arkadenwand, die aus der eigentlichen Arkade und einem darüber liegenden Geschoss mit Blindfenstern besteht
Anfang 15. Jh., Holzgewölbe mit Ankerbalken: Mittelschiff Tonnengewölbe, Seitenschiffe Halbtonnen, Arkadenmauerwerk mehr als 1 m höher als die Arkadenscheitel