Liste der Lokomotiven und Triebwagen der LBE In dieser Liste sind die Lokomotiven und Triebwagen der Lübeck-Büchener Eisenbahn zusammengestellt.
Bezeichnung und Nummerierung der Lokomotiven
Die Lokomotiven der LBE erhielten zunächst Namen und in der Reihenfolge der Indienststellung vergebene Nummern. In einigen wenigen Fällen wurden die Nummern ausgemusterter Fahrzeuge erneut verwendet. Eine Besonderheit der LBE war, dass nur Schlepptenderlokomotiven mit einer Betriebsnummer versehen wurden, Tenderlokomotiven aber ausschließlich durch ihren Namen bezeichnet waren.
Mit der Neunummerierung des Fahrzeugbestandes im Jahre 1917 ordnete man die Schnell- und Personenzuglokomotiven in den Nummernbereich von 1 bis 60, die Güterzuglokomotiven zwischen 61 und 100 ein. Tenderlokomotiven erhielten erstmals Nummern, die bei 101 begannen. Die Namen wurden fortan weggelassen.
Ab 1903 fasste die LBE ihre Lokomotiven zu Gattungen zusammen. Dabei orientierte man sich weitgehend an den entsprechenden preußischen Gattungsbezeichnungen. Einzelne Lokomotivbauarten wurden dabei aber anders als bei den preußischen Staatsbahnen eingereiht; so wurden z. B. die Normalgüterzuglokomotiven der LBE als G 2 bzw. G 3 eingereiht, während sie in Preußen unter den Bezeichnungen G 3 bzw. G 41 liefen. 1924 wurden für neugebaute Lokomotiven Gattungsbezeichnungen eingeführt, die denen der Deutschen Reichsbahn entsprachen. Altbauarten behielten aber die hergebrachten Gattungszeichen.
Dampflokomotiven
Schnell- und Personenzuglokomotiven
Gattung
Nummern und Namen (bis 1917)
Nummern (ab 1917)
DR-Nummern (ab 1938)
Anzahl
Baujahr(e)
Bauart
Bemerkungen
Bild
ohne
1 GAZELLE
1
1852
1A1 n2
Personenzuglokomotive der Anfangszeit, gebaut von Wöhlert
ohne
2 FALKE 3 PFEIL 4 BLITZ
3
1850–1851
1A1 n2
Personenzuglokomotiven der Anfangszeit, gebaut von Borsig
ohne
8 ADLER 12 VORWÄRTS 13 GEMSE 14 MÖWE 15 SCHWALBE 16 GREIF
6
1864–1865
1A1 n2
Personenzuglokomotiven für die Hamburger Bahn , gebaut von Borsig
Nr. 16 GREIF (Baujahr 1865, ausgemustert 1896)
ohne
17 ST. PETERSBURG 18 RIGA 19 STOCKHOLM 20 KOPENHAGEN
4
1866
1B n2
Personenzuglokomotiven für die Hamburger Bahn , gebaut von Borsig
P 1
24 MALMÖ 25 HELSINGFORS 4II REVAL 6II LIBAU 28 LÜNEBURG 29 KIEL 31 DANZIG 32 BERLIN 33 STETTIN
9
1873–1889
1B n2
gebaut von Schwartzkopff
P 1 Nr. 25 HELSINGFORS (Baujahr 1873, ausgemustert 1896)
P 2
36 HANNOVER 37 KÖNIGSBERG 38 BREMEN 39 ROSTOCK 40 STRALSUND 41 SCHWERIN 42 MAGDEBURG 45 ALTONA 46 WIBORG
21–22
9
1890–1893
1B n2
ähnlich preuß. P 2 nach Musterblatt 15
P 3
47 LÜBECK 48 RIGA 51 ST. PETERSBURG
23–25
3
1894–1896
1B n2
Übergangsbauart zwischen preuß. P 2 nach Musterblatt 15 und preuß. P 31
52 ADLER 53 FALKE 57 GREIF 58 MÖWE 59 SPERBER 60 BUSSARD 61 CONDOR 62 SCHWALBE
26–33
8
1897–1901
1B n2v
wie preuß. P 32
P 4
63 METEOR 64 COMET
34–35
2
1904
2'B n2
wie preuß. P 41 nach Musterblatt III-1d, nur mit verkürztem Achsstand
65 MERCUR 66 MARS 67 JUPITER 68 SATURN 71 URANUS
36–40
5
1905–1907
2'B n2v
wie preuß. P 42 nach Musterblatt III-1e, nur mit verkürztem Achsstand
P 4 Nr. 39, ex Nr. 68 SATURN (Baujahr 1906)
S 5
72 NECKAR 73 MAIN 74 MOSEL 75 LAHN 76 AHR 78 SIEG 79 WUPPER
1–7
13 001
7
1907–1911
2'B n2v
wie preuß. S. 52
S 5 Nr. 3, ex Nr. 74 MOSEL
S 10
80 WEICHSEL 81 ODER 82 ELBE 85 WESER 86 RHEIN
11–15
17 141–143
5
1912–1913
2'C h4
ähnlich preuß. S 10
S 10 Nr. 14, ex Nr. 85 WESER ; spätere 17 301
S 102
14–15
17 301–302
(2)
(1920)
2'C h3
ehem. S 10, umgebaut auf Drillings-Triebwerk
16–25
17 303–312
10
1919–1932
ähnlich preuß. S. 102
S 102 Nr. 16, spätere 17 303
Güterzuglokomotiven
Gattung
Nummern und Namen (bis 1917)
Nummern (ab 1917)
DR-Nummern (ab 1938)
Anzahl
Baujahr(e)
Bauart
Bemerkungen
Bild
ohne
5 ELBE 6 TRAVE 7 HANSA
3
1851–1857
1B n2
Güterzuglokomotiven der Anfangszeit, gebaut von Borsig
ohne
9 HAMBURG 10 LÜBECK 11 HOLSTEIN 21 STRASSBURG
4
1864–1870
B1 n2
Güterzuglokomotiven für die Hamburger Bahn , gebaut von Borsig
G 1
22 ELSASS 23 LOTHRINGEN 1II PREUSSEN 3II MECKLENBURG 26 BAYERN 27 SACHSEN 30 BADEN
7
1873–1884
C n2
gebaut von Schwartzkopff
G 2
34 OLDENBURG 35 WÜRTTEMBERG
61–62
2
1889
C n2
wie preuß. G 3
G 2 Nr. 61
G 3
43 HESSEN 44 THÜRINGEN
63–64
2
1892–1893
C n2
wie preuß. G 41
49 HANSA 50 DEUTSCHLAND
65–66
2
1896
C n2v
wie preuß. G 42
G 3 Nr. 49
G 5
69 SCHWEDEN 70 NORWEGEN 77 FINNLAND
67–69
3
1906–1909
1'C n2v
wie preuß. G 54
G 5 Nr. 67
G 6
83 PREUSSEN 84 BAYERN 87 MECKLENBURG 88 SACHSEN
70–75
37 201, 37 203–206
6
1913–1919
1'C h2
ähnlich preuß. P 6 ; 70, 72 und 73 1927/28 mit größeren Treibrädern ausgestattet und in P 6 umgezeichnet
G 6 Nr. 73 mit Windleitblechen
G 7
54 ÖSTERREICH 55 UNGARN 56 ITALIEN
81–83
55 681–683
3
1898
D n2
wie preuß. G 71 ; 56 ITALIEN 1915 in BULGARIEN umbenannt
Nr. 82, ex Nr. 55 UNGARN , spätere 55 682
G 73
84–87
56 001–002
4
1917
1'D n2v
ehem. preuß. G 73 ; 1922–24 aus Heeresbeständen angekauft
Nr. 85, spätere 56 001
G 82
91–98
56 3001–3008
8
1923–1930
1'D h2
ähnlich preuß. G 82
Nr. 96, spätere 56 3006
G 12
99–100
58 601–602
2
1924
1'E h2
wie PKP Ty23 ; Vorratsbau von Schwartzkopff , 1935 angekauft
Tenderlokomotiven
Tenderlokomotiven führten bis 1917 nur Namen, aber keine Nummern.
Gattung
Namen (bis 1917)
Nummern (ab 1917)
DR-Nummern (ab 1938)
Anzahl
Baujahr(e)
Bauart
Bemerkungen
Bild
T 1
TRAVEMÜNDE SCHWARTAU BARNITZ PRIWALL
102–105
88 7001–7002
4
1888–1892
B n2t
beide nach dem 2. Weltkrieg bei der Deutschen Reichsbahn in der DDR verblieben, 88 7002 1952 in 98 7087 umgenummert
T 1 Nr. 105, spätere 88 7002 bzw. 98 7087
T 3
ALSTER RAHLSTEDT HOLSTENTOR KATZE ST. LORENZ ST JÜRGEN
106–111
6
1893–1898
B1 n2t
sämtliche Maschinen bis 1928 ausgemustert oder verkauft
T 3 Nr. 111
T 9
BÄR WOLF EBER LUCHS ILTIS OTTER
112–117, 109II –111II , 114II
90 241–243 sowie 90 244–245
6 + 4
1900–1903 sowie 1892–1901
C1' n2t
wie preuß. T 9.1 ; 6 Stück (112–117) für die LBE gebaut, 4 Stück 1926 gebraucht aus dem Bestand der DRG gekauft (109II –111II , 114II )
T 9 Nr. 116, spätere 90 242
T 10
ROTHENBURGSORT HASSELBROOK SCHLUTUP MOISLING DÄNISCHBURG
118–122
74 361–364
5
1911–1912
1'C n2t
T 10 Nr. 121, spätere 74 363
T 11
STIER HIRSCH FUCHS MARDER LÖWE TIGER LEOPARD PANTHER JAGUAR
123–131
9
1905–1908
1'C n2t
wie preuß. T11 ; Nr. 123–126 1923–24 an AKN verkauft
T 11 Nr. 123
T 12
BLÜCHER YORCK GNEISENAU LÜTZOW SCHARNHORST
132–142
74 1311–1321
11
1914–1923
1'C h2t
wie preuß. T 12 ; Nr. 138–142 1936/37 mit Stromlinienverkleidung versehen
T 12 Nr. 142, spätere 74 1321
ohne
151-152 (vorgesehen)
2
1915
1'D1' h2t
Die meterspurige Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft hatte 1915 bei Henschel zwei Tenderlokomotiven mit den Betriebsnummern 41 und 42 erworben. Nr. 41 wurde 1916 als HK101 von den Heeresfeldbahnen übernommen. 1917 erwarb die LBE beide Lokomotiven und ließ sie in der eigenen Hauptwerkstatt auf Regelspur umbauen. Für die Maschinen waren die Nummern 151 und 152 vorgesehen, sie gelangten jedoch bei der LBE nicht in Betrieb. Nr. 151 verkaufte die LBE an das Eisenwerk Lauchhammer und Nr. 152 an die Berliner Firma Erich am Ende, die sie 1919 an die Kleinbahn Lüneburg–Soltau weiterveräußerte, wo sie die Nr. 8 trug und ab 1944 als 92 141 bei den Osthannoverschen Eisenbahnen lief. 1961 wurde sie ausgemustert.
Die für die LBE-Nr. 152 vorgesehene Lokomotive als Nr. 8 der Kleinbahn Lüneburg–Soltau
St 24.18 St 24.19
1–3
60 001–003
3
1936–1937
1'B1' h2t
mit Stromlinienverkleidung
Nr. 1 vor einem zugehörigen Doppelstock-Stromlinien-Wendezug
Gt 33.19
101–102
89 901–902
2
1924
C h2t
Nr. 101, spätere 89 901
Gt 44.18
123II –129II
92 431–437
7
1925–1930
D h2t
Nr. 125, spätere 92 433 (Werkfoto LHB)
Kleinlokomotiven
Triebwagen
Gattung
Nummern (ab 1917)
DR-Nummern (ab 1938)
Anzahl
Baujahr(e)
Bauart
Bemerkungen
Bild
ohne
DT 2000
DT 63
1
1933
(AA)2'
Dampftriebwagen, gebaut von Wismar und Henschel ; Befeuerung mit Braunkohlenteeröl
ohne
VT 11
VT 821
1
1936
AA dm
Dieseltriebwagen, geliefert von WUMAG
ohne
VT 12
VT 822
1
1936
AA dm
Dieseltriebwagen, geliefert von Uerdingen
Literatur
Alfred Gottwaldt : Die Lübeck-Büchener Eisenbahn . alba, Düsseldorf 1999, ISBN 3-87094-235-5 .
Andreas Helmedach: Die Lokomotiven T 10, T 11 und T 12 der Lübeck-Büchener Eisenbahn. In: Lok Magazin , Heft 89, März/April 1978, S. 111–115.
Hamburger Museumsverein e. V., Abteilung Eisenbahn: Lübeck-Büchener-Eisenbahn. Betriebsmittelverzeichnisse. 1. Triebfahrzeuge . Eigenverlag, Hamburg 1976.
Rüdiger Otahal: Lübeck-Büchener Eisenbahn . GeraMond Verlag, München 2002, ISBN 3-7654-7130-5 .
Manfred Weisbrod: Dampflok-Archiv 5. Von der DRG übernommene Dampflokomotiven privater Eisenbahnen . Transpress Verlag , Berlin 1991, ISBN 3-344-70703-5 .
Hans-Jörg Windberg: Vor vierzig Jahren: Verstaatlichung der Lübeck-Büchener-Eisenbahn. In: Lok Magazin , Heft 89, März/April 1978, S. 116–123.
Weblinks