Vor 1800 (Scheune); bezeichnet mit 1850 (Wohnstallhaus)
Landschaftstypische bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baufgeschichtlicher Bedeutung. Gebäude im Erdgeschoss massiv, klassizistisches Portal im Erdgeschoss mit Jahreszahl „1850“, Fachwerk im Obergeschoss an sämtlichen Gebäudeteilen verschiefert, Backofen an Rückseite, Scheune verbrettert.
Ehemals Richterhof, beide Gebäude in Fachwerkbauweise, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv mit barocker Bausubstanz, Fachwerk im Obergeschoss an Giebel verkleidet, Fenster zum Teil noch original, Störung im Eingangsbereich
Scheune: Fachwerk in Erdgeschoss und Obergeschoss teilweise verbrettert bzw. verschiefert, rückwärtige Traufseite massiv
Um 1825 (Seitengebäude); bezeichnet mit 1895 (Wohnstallhaus)
Wohnhaus stattlicher Putzbau mit Zwerchhaus, Seitengebäude Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich von Bedeutung.
Wohnhaus: 1895 erbaut, Massivbau in Stilformen des Neoklassizismus, an Traufseite im Hof mächtiges Zwerchhaus mit Ziergiebel, Anbau an Hofinnenseite störend
Scheune: Erdgeschoss massiv, Fachwerk im Obergeschoss, Giebel verschiefert, Feldtraufseite verkleidet
Obergeschoss Fachwerk, bau- und sozialgeschichtlich von Bedeutung. Gebäude im Erdgeschoss massiv, Bruchsteinmauerwerk, Krüppelwalm, vermutlich mit älterer Bausubstanz, Störung: große Toreinfahrt.
Sachgesamtheit Rittergut Neusorge mit folgenden Einzeldenkmalen: Schloss (Nr. 21a), Orangerie (Nr. 21b), Kapelle und Gerichtsgebäude (Nr. 21c), Wohn- und Wirtschaftshof mit Torhaus (Nr. 22) und weiteres Wirtschaftsgebäude (Nr. 23), Schlossgarten mit Terrassierungen, Stützmauern und Wasserbecken, Schlosspark und Obstgarten sowie Einfriedung und Tore (siehe 09300256), außerdem ehemalige Schäferei (Nr. 24, 24b) als Sachgesamtheitsteil; kulturhistorisch und baugeschichtlich bedeutsamer Rittergutskomplex in seltener Vollständigkeit.
Dorfstraße 24, ehemaliger Schafhof: Vierseithof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Wohnhaus – Putzbau mit Krüppelwalmdach, im äußeren Erscheinungsbild verändert, zwei Stallgebäude in relativ gutem Originalzustand, ein Wirtschaftsgebäude zum Zeitpunkt der Erfassung ohne Dach
Dorfstraße 25, Gutsscheune (Abbruch vor 2014): vor der Schlossanlage an der Straße stehend, Massivbau Bruchsteinmauerwerk, Giebelseiten in Fachwerk verbrettert, äußere Erscheinungsbild durch Anbauten beeinträchtigt, schlechter Erhaltungszustand (2005)
Obstgarten: westlich der Wirtschaftsgebäude, bereits auf dem Meilenblatt von 1790 erkennbar, heute als Obstwiese bewirtschaftet
Alle anderen Gebäude sind in ihrem Charakter erheblich gestört.
Gartenteile:
Wohnhof: nördlich des Schlosses, von Torhaus, Wohngebäuden, Gerichtsgebäude und Kapelle umschlossener Hof mit erhaltenem Hofpflaster, vier geschnittene Hainbuchen (Carpinus betulus) grenzen den repräsentativen schlossnahen Bereich optisch ab
Schlossgarten: Anlage der Rokokozeit, vermutlich mit dem Wiederaufbau des Schlosses im 18. Jahrhundert entstanden (Gestaltung der Rokokozeit: siehe Meilenblatt von 1790, SLUB, Kartensammlung)
Erschließung:
Zugänge: Hauptzufahrt von Norden durch das Torhaus über den Wohnhof zu Schloss (Straße führt genau auf das Torhaus zu), zweite repräsentative Hauptzufahrt südlich der Orangerie mit aufwendig gestaltetem Tor im Westen sowie Pendant im Osten als Abschluss der Achse
Wegesystem:
Wegeachse von Westen nach Osten südlich der Orangerie und nördlich des Schlosses (noch vorhanden)
Wegeachse von Westen nach Osten südlich der Parterre-Anlagen (nicht mehr vorhanden)
Wegeachse von Norden nach Süden westlich der Wirtschaftsgebäude und der Orangerie (heute nur noch in Resten vorhanden)
Wegeachse vom Gartensaal des Schlosses (Westzugang) auf der Gartenseite nach Süden (vermutlich in Resten noch vorhanden)
vier verschiedene Terrassen:
auf der obersten Terrasse befindet sich das Schloss und die Orangerie sowie die südlich der Orangerie von Westen nach Osten verlaufende Hauptzufahrt, die Höhendifferenz wird durch eine südlich gelegene Mauer abgefangen, deren Balustrade erhalten ist
südlich schließt sich eine tiefer gelegene Terrasse an, die durch den West-Zugang vom Schloss aus begangen werden kann und den Blick über den tiefer gelegenen Garten bietet
südlich der Orangerie befand sich ursprünglich ein Parterre, die begrenzende Balustrade ist nur noch in Resten vorhanden, die an den Eckpunkten platzierten Vasen sind verschwunden, Verbindung zur nächsttieferen Terrasse durch in zwei Armen entlang der Terrassenmauer führende Rampen in der vom West-Zugang nach Süden verlaufenden Haupt-Achse, die nächsttiefer gelegene Terrasse besaß zwei Parterre, in der Haupt-Achse befand sich ursprünglich eine Allee, Verbindung zur nächsttieferen Terrasse wie oben,
auf der untersten Terrasse befindet sich als Zielpunkt der Haupt-Achse ein bereits auf dem Meilenblatt von 1790 erkennbares Wasserbecken, unterhalb der Stützmauer befand sich in einer Wandnische ein Brunnen, dessen Verbleib nicht bekannt ist (siehe KOCH, Hugo: S. 234), hier befanden sich auch die Standsteinskulpturen der vier Jahreszeiten von Johann Gottfried Knöffler (1945 im Dresdner Altertumsmuseum vernichtet), der gesamte Parterre-Bereich wurde ursprünglich von Baumreihen gerahmt, südlich des Parterre-Bereiches schloss sich das Boskett an, westlich des Parterre-Bereiches befand sich der ehemalige Nutzgarten, der jedoch landschaftlich überprägt wurde (Schlosspark)
Schlosspark: landschaftliche Umgestaltung des ehemaligen Nutzgartens, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert, Teich im Nordwesten des Schlossparks ist bereits auf dem Meilenblatt von 1790 in Form eines Wasserbeckens erkennbar, heute landschaftlich gestaltet, durch die Errichtung der Schule erheblich gestört
Schloss (Nr. 21a), Orangerie (Nr. 21b), Kapelle und Gerichtsgebäude (Nr. 21c), Wohn- und Wirtschaftshof mit Torhaus (Nr. 22) und weiteres Wirtschaftsgebäude (Nr. 23), Schlossgarten mit Terrassierungen, Stützmauern und Wasserbecken, Schlosspark und Obstgarten sowie Einfriedung und Tore (Einzeldenkmale der Sachgesamtheit 09237636)
1745–1786 (Schloss); 2. Hälfte 18. Jahrhundert (Rokokogarten); 2. Hälfte 19. Jahrhundert, landschaftliche Umgestaltung (Schlosspark)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Rittergut Neusorge; geschlossen erhaltener Gebäudekomplex von baukünstlerischer, baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung. Schlossanlage mit zwei Flügelbauten, an Stelle eines durch Brand vernichteten Renaissanceschlosses erbaut. Zur Anlage gehören auch der vorgelagerte Wirtschaftshof und die anschließende Orangerie, die in sehr gutem Originalzustand überliefert sind. Zur Anlage gehört ein großer Gutspark, der allerdings Störungen aufweist.
Geschichte: 1350 erstmalige urkundliche Erwähnung, Rittergut im Besitz von Hugo von Wolkenburg, später im Besitz derer von Stockhausen und von Schönberg, um 1500 Bezeichnung Neusorge für Gut und Schloss, 1609 Übergang in den Besitz des Kurfürsten Johann Georg I., 1689 im Besitz derer von Arnim, 1745 Zerstörung des Renaissanceschlosses durch Blitzschlag und Feuer, 1745–86 Wiederaufbau durch Friedrich August Krubsacius im Barockstil unter Karl Siegismund von Arnim, 1924–31 und 1945–2004 Nutzung als Kinderheim, seit 2004 Leerstand.
Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich von Bedeutung. Gebäude in offener Bebauung, Erdgeschoss massiv, Fachwerk im Obergeschoss verputzt, Giebel mit Schiefer verkleidet, Fenster zum Teil noch original.
Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden:
Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
Anmerkungen
Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z.B. die Fassade).
Quellen
Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 8. Juni 2023. (Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen.)