Hinweis: Die Reihenfolge der Denkmäler in dieser Liste orientiert sich zunächst an Stadtteilen und anschließend der Anschrift, alternativ ist sie auch nach der Bezeichnung, der vom Landesamt für Denkmalpflege vergebenen Nummer oder der Bauzeit sortierbar.
Kulturdenkmäler werden fortlaufend im Denkmalverzeichnis des Landes Hessen durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen auf Basis des Hessischen Denkmalschutzgesetzes (HDSchG) geführt. Die Schutzwürdigkeit eines Kulturdenkmals hängt nicht von der Eintragung in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen oder der Veröffentlichung in der Denkmaltopographie ab.
Das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste ist keine rechtsverbindliche Auskunft darüber, ob es Kulturdenkmal ist oder nicht: Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmaltopographie. Diese ist für Hessen in den entsprechenden Bänden der Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland und im Internet unter DenkXweb – Kulturdenkmäler in Hessen[1] einsehbar. Auch diese Quellen sind, obwohl sie durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen aktualisiert werden, nicht immer aktuell, da es im Denkmalbestand immer wieder Änderungen gibt.
Eine verbindliche Auskunft erteilt allein das Landesamt für Denkmalpflege Hessen.[2]
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1903–1904 als Kombination aus Kindergarten und Schwesternhaus erbaut. Auf dem Erdgeschoss mit Sandsteinquadern und vier Rundbogenfenstern erhebt sich ein mit Holzschindeln verkleidetes Obergeschoss mit Krüppelwalmdach. An der Giebelseite mit außen geführtem Kamin ist eine Reliefplatte mit Engelskopf angebracht, die Nachbildung einer 1939 entfernten Platte. Heute Kindertagesstätte.
Vor dem alten Schulgebäude steht die zweistufige „Ruhe“ aus behauenem Sandstein von 1739. Ehemaliger Standort: Feldflur westlich des Ortes. Die „Ruhe“ diente zum Absetzen von Rückentragelasten (Kiepen).
1908 in neubarockem Stil als Schulhaus erbaut, Schule bis 1961. Danach Rathaus, ab 1975 mit Gründung der Stadt Rodgau Bauamt, seit 1990 Polizeistation. Zweigeschossiger Bau auf einem Sandsteinsockel. Das hohe Walmdach trug ursprünglich einen Dachreiter. Die Rahmung des aufwendigen Eingangsportals ist mit geschwungenem Giebel und Wappen ebenfalls aus Sandstein gefertigt.
Die römisch-katholische Filialkirche St. Marien wurde 1953/54 südwestlich des Ortskerns von Dudenhofen erbaut. Das sattelbedachte Kirchengebäude erhebt sich auf längsrechteckigem Grundriss und fügt sich nahtlos in die umgebende Wohnbebauung ein. Im Nordosten schließt ein Glockenturm mit sprossenförmig durchbrochenem Glockengeschoss und Laterne an das Kirchenschiff an.
Die spätbarocke evangelische Pfarrkirche wurde 1769 in Sandstein-Sichtmauerwerk erbaut und erst 1969 anlässlich einer grundlegenden Renovierung verputzt. Dem rechteckigen Saalbau mit abgeschrägten Ecken und Lisenengliederung ist an seiner südöstlichen Schmalseite ein viereckiger Turm vorgesetzt, der nach oben in ein verschiefertes Achteck übergeht und als Abschluss eine Haubenlaterne trägt. Im Turm befindet sich das Kirchenportal mit zwei das Hanauer Wappen haltenden Löwen. Der quer angelegte Innenraum besitzt eine geschwungene dreiseitige Empore und gegenüber an der südwestlichen Längsseite den Altar mit einer darüber angeordneten Kanzel mit Orgelaufbau aus dem Jahr 1827.
Der als Luther-Denkmal bezeichnete Obelisk aus Sandstein steht auf einem hohen Postament und ist von einem Zapfenaufsatz gekrönt. Errichtet wurde das Ehrendenkmal 1817 von der evangelischen Bürgerschaft Dudenhofens.
Das giebelständige, diagonal zur Straße ausgerichtete Fachwerkwohnhaus mit reicher Profilierung der Schwellenzone durch Kehlen zwischen den Balkenköpfen wurde laut Inschrift in der Obergeschoss-Schwelle 1754 von Johan Peter Walder und Johan Georg Seybel erbaut. Als ausführender Zimmermann ist Johan Caspar Petzinger genannt. Durch seine Anordnung tritt auch die Traufseite des dreigeschossigen Hauses mit seinem qualitätvollen Fachwerk im Straßenbild in Erscheinung.
Die Gesamtanlage umfasst einen großen Teil der nördlichen Hälfte des Ortskerns von Dudenhofen, das als Straßendorf entlang der heutigen Nieuwpoorter Straße entstand. Herausragende Einzelbauten sind innerhalb des Areals kaum anzutreffen, Fachwerk ist meist nur fragmentarisch erhalten und durch neuere Eingriffe stark verändert worden. Charakteristisch ist jedoch das Straßenbild, das durch eine gestaffelte Abfolge von giebelständigen Häusern vermittelt wird.
Das einfache, giebelständige Fachwerkwohnhaus mit Ladengeschäft im Erdgeschoss wurde um 1800 erbaut. Seine Traufseite kommt durch die davor gelegene Freifläche ebenfalls gut zur Geltung.
Das Fachwerkwohnhaus, dessen Erdgeschoss neueren Datums ist, zeigt im Obergeschoss gut erhaltenes Fachwerk des 18. Jahrhunderts mit einer reich profilierten Schwellenzone und geschnitzten Knaggen.
Das Obergeschossfachwerk mit Giebel- und langgestreckter Traufwand stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, während das massive Erdgeschoss neueren Datums ist. Das Fachwerk zeigt neben reich profilierter Schwellen auch Schnitzereien an den Eckpfosten und Knaggen.
Das massive Erdgeschoss des Wohnhauses wurde im 20. Jahrhundert erneuert, das kräftige Fachwerk mit für den Rodgau typischem, geschosshohem Andreaskreuz stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Das Eckhaus an der Einmündung zur Mittelstraße hat ein massives Erdgeschoss aus neuerer Zeit. Unter der hölzernen Giebelverkleidung und dem Putz auf der Traufseite verbirgt sich Fachwerk des 18. Jahrhunderts.
Die Form der Doppelhofreite mit zwei hintereinander gestellten Wohnhäusern aus Fachwerk des 18. Jahrhunderts ist typisch für die Ortslage. Ein schmaler, langer Hof und parallel zu den Wohnhäusern gereihte Nebengebäude vervollständigen das Anwesen. Das einfache Fachwerk weist im Obergeschoss ein Schwellenprofil sowie ein Andreaskreuz und leicht geschwungene Streben auf.
Das als Geschäftshaus (Apotheke) genutzte Haus aus dem 18. Jahrhundert zeigt giebelseitig ein vollständiges Fachwerk mit gekrümmten Streben und einem profilierten Schwellenbalken. Die traufseitigen Dachgauben sind neueren Datums. Das Haus bildet zusammen mit den Hausnummern 70 und 76 einen Teil der die Ortsmitte prägenden Hausgruppe.
Das Wohnhaus mit Fachwerkobergeschoss stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Über dem massiven, erneuerten Erdgeschoss zeigt sich straßenseitig eine stark gegliederte Giebelfront mit profilierten Schwellen, geschwungenen Streben, Knaggen mit Herzmotiv sowie geschnitzten Eckpfosten mit Inschrift. Das Haus bildet zusammen mit den Hausnummern 68 und 76 einen Teil der die Ortsmitte prägenden Hausgruppe.
Das Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert besitzt ein massiv erneuertes Erdgeschoss. Im Obergeschoss zeigen sich Eckstreben mit Gegenstreben, geschnitzte Knaggen und Schwellenprofilierungen. Das Haus bildet zusammen mit den Hausnummern 68 und 70 einen Teil der die Ortsmitte prägenden Hausgruppe.
Bei dem „Rektor-Geißler-Haus“ genannten Gebäude handelt es sich um das 1818 erbaute erste Schulhaus Dudenhofens, damals mit Lehrerwohnung und Bürgermeisterzimmer. Der Fachwerkbau mit flachem Walmdach und durch den Schulsaal ungewöhnlich hohem Erdgeschoss steht frei vor der evangelischen Pfarrkirche. Süd- und Westwand sind mit Schiefer verkleidet. Bis 1908 wurde das Haus als Schulhaus genutzt, nach Leerstand und Ortsbibliothek seit 2002 als Standesamt.
Das aus Sandstein errichtete Gedenkkreuz mit Eichenkranz für den bei einem Jagdunfall 1841 ums Leben gekommenen Johann Friedrich Pfaltz stand ursprünglich am Unglücksort in der Himmelschneise, südöstlich von Dudenhofen. Es wurde bei der Umgestaltung des Kirchenvorplatzes Ende des 20. Jahrhunderts hierin versetzt.
Die komplett erhaltene Hofanlage mit Fachwerkwohnhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert und zum Teil massiver Scheune aus Natursteinmauerwerk des 19. Jahrhunderts befindet sich in städtebaulich wichtiger Lage am Rande des Kirchenvorplatzes. Das dreizonige Fachwerk des Wohnhauses weist, für Rodgau ungewöhnlich, einen liegenden Stuhl auf.
Anfang 18. Jahrhundert (Wohnhaus), 19. Jahrhundert (Scheune)
Das giebelständige, im 18. Jahrhundert erbaute Fachwerkhaus ist komplett im Ursprung erhalten. Selten für die Region ist das Fischgrätenmuster der Mittelpfostenfigur im Obergeschoss.
Das giebelständige Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert mit Krüppelwalm ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts im Erdgeschossverputzt und im Ober- und Dachgeschoss verschindelt. Die Fensteranordnung ist original erhalten.
Der markante Bau am nördlichen Ortseingang wurde 1880 als „Doktorhaus“ erbaut. Hier wohnte und praktizierte der Gemeindearzt. Das Gebäude wurde aus Ziegelmauerwerk mit Sandsteinsockel und -gesimsen errichtet. In der insgesamt vierachsigen Hauptfassade tritt ein zweiachsiger Mittelrisalit hervor. Ein Dreiecksgiebel schließt diesen nach oben hin ab, ohne über das flache Walmdach hinaus zu ragen. Seit den 1960er Jahren wird das Anwesen von verschiedenen sozialen und politischen Organisationen genutzt.
Die Katholische Pfarrkirche St. Rochus wurde 1890–1893 erbaut. Sie ist der Nachfolgebau der Rochuskapelle, die um 1650 errichtet wurde und etwa 55 Meter östlich der heutigen Kirche stand. Aus der Rochuskapelle verbrachte man vor deren Aufgabe den auf 1687 datierte Altaraufsatz mit Darstellung des Heiligen Rochus in die neue Kirche. St. Rochus birgt auch ein Vesperbild aus Holz aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die alte Rochuskapelle wurde 1960 abgerissen.
Um 1700 entstand das dreizonige Fachwerkhaus, das bis auf die hintere Giebelwand fast komplett erhalten ist, einschließlich der originalen Fenster. Die vordere Giebelwand ist außergewöhnlich schmuckvoll gestaltet. Sie zeigt im oberen Teil genaste S-Streben und in den Brüstungsfeldern des Obergeschosses Schnitzrauten.
Die Bedeutung als im Kreis seltenes Verkehrsdenkmal des 19. Jahrhunderts macht die kleine einbogige Brücke über die Rodau schützenswert. Sie wurde 1872 errichtet und 2010 erneuert. Der Stichbogen besteht aus Sandsteinquadern, in den Wangen sind großformatige Hausteine verbaut. Eine Tafel mit Inschrift an der Außenseite der südlichen Brüstung weist auf den Baumeister Jakob Tamm und den Bauherrn Bürgermeister Martin Jäger hin.
Wie zwei weitere Türme des Wasserzweckverbandes Offenbach ist der Jügesheimer Wasserturm 1936–1938 erbaut worden. Mit seiner Höhe von 45,50 Metern war er bis 1979 für die Jügesheimer Wasserversorgung zuständig. Der weithin sichtbare Turm aus Backsteinmauerwerk mit Betonbändern und rundem Behälterteil wird von einer schiefergedeckten, spitzen Haube abgeschlossen. Die abgetreppten, durchbrochenen Stützwände orientieren sich bewusst an den Formen der Strebepfeiler der neugotischen St.-Nikolaus-Kirche im Innerort. Die beidseitig der Eingangstür angebrachten Drachenbrunnen sind neueren Datums nach originalen Vorlagen. Über dem Schlussstein des Türbogens ist das Jügesheimer Wappen mit der Jahreszahl des Baubeginns angebracht.
1874 wurde die heutige „Kapelle Mater Dolorosa“ in Nachfolge einer kleinen Wegekapelle in Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert errichtet. Der verputzte Bau mit schwarzem Schieferdach wird durch ein sandsteingefasstes Portal und ebensolche Spitzbogenfenster an beiden Längsseiten aufgelockert. Über dem Eingang befindet sich eine Nische für eine Heiligenfigur.
Das weit in den Straßenraum vorspringende verputzte Fachwerkhaus wurde im Spätbarock um 1750 erbaut. Das leicht vorkragende Obergeschoss mit Walmdach lässt unter seinem Putz Fachwerk mit Zierformen vermuten.
Der an der 1896 eröffneten Rodgau-Bahn errichtete Typenbahnhof aus zweifarbigem Ziegelmauerwerk mit Ornamentfries und Bogenmotiv im Giebel hat einen torartigen Eingang zur ehemaligen Empfangshalle. Im Gebäude sind Kartenschalter, Warteraum und Stellwerk erhalten, letzteres mit technischer Einrichtung. Der Bahnhof bildet den optischen Abschluss der Bahnhofstraße vom alten Ortskern aus. Seit 2003 Leerstand. Um 1950 angebauter Lagerschuppen brannte 2004 ab.
Das große, im Erdgeschoss verputzte Fachwerkhaus mit Krüppelwalm wurde 1738 als "Ölmühle" in Urkunden erwähnt. Das Haus ragt in die Kurve der Hintergasse, sodass, je nach Betrachtungsrichtung, sowohl Giebel- wie Traufseite optisch den Straßenraum abschließen. 1996 wurde die Mühle von später hinzugefügten Holzverkleidungen befreit und das Fachwerk im Obergeschoss restauriert. Hierbei fand man verbaute Balken aus dem Jahr 1591. Das massive Erdgeschoss wurde neu errichtet. Heutige Nutzung als Laden- und Bürogebäude.
Als "Alte Schule" wird der zweigeschossige Putzbau mit flachem Walmdach bezeichnet. Der spätklassizistische Schulbau wurde zwischen 1870 und 1880 erbaut. Die platzartige Fläche vor dem zurückgesetzten Gebäude steigert die städtebauliche Wirkung. Die neunachsige Fassadengliederung mit Mittelrisalit und Dreiecksgiebel lässt den Bau langgestreckt erscheinen. Die Ecken werden durch Backsteinlisenen betont, während Fenster-, Portalgewände und Gurtgesimse aus Sandstein gearbeitet sind. Heute Senioren- und Jugendtreff, Stadtbücherei.
Hier handelt es sich um die in Rodgau einzig erhaltene Minimalform einer dörflichen Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert im Bereich der ersten Ortserweiterung Jügesheims. Historische Details wie die originale Haustür der Kleinsthofreite mit ihrem eingeschossigen Wohnhaus und dem kleinen Nebengebäude in Hakenform sind erhalten. Als Kleinbauern-, Nebenerwerbs- oder Auszüglerhof, ist das Anwesen von sozialgeschichtlicher und typologischer Bedeutung. Das weit in die heutige Straßenflucht hinein ragende Anwesen zeigt die damalige Enge der Mühlstraße.
Die Gesamtanlage liegt innerhalb des alten Ortskerns von Jügesheim und umfasst die Westseite der Vordergasse zwischen den Hausnummern 19 und 37. Das Areal kennzeichnet sich durch nachträglich veränderte, giebelständige Fachwerkhäuser des 18. Jahrhunderts und Neubauten, die sich in Stellung und Proportionen an ihren Vorgängerbauten orientieren.
Die neugotische Kirche St. Nikolaus wurde 1870 aus Sandsteinmauerwerk erbaut. Der 45,5 Meter hohe Turm trägt einen Spitzhelm und wirkt als städtebauliche Dominante im alten Ortskern. Die Statik des schmalen Kirchenschiffs wird von außenliegenden, durchbrochenen Strebepfeilern gesichert. Das Kirchenportal befindet sich im Turmfuß. Rechts davon an der Stirnwand lehnt eine spätbarocke Kreuzigungsgruppe aus Sandstein. Aus der Vorgängerkirche etwas südlich des heutigen Baus stammt die hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert im Inneren der Kirche, sowie ein Vesperbild aus dem 16. Jahrhundert. Die Orgel wurde 1904 vom Würzburger Orgelbaumeister Balthasar Schlimbach erbaut.
Aus dem 17. Jahrhundert stammen Ober- und Dachgeschoss in aufwendiger Form des Rodgauer Fachwerks, das Erdgeschoss ist massiv gebaut. Das reiche Zierfachwerk an der Giebelseite weist im Obergeschoss durch Fenstereinbauten teilweise gestörte Feuerböcke und durchkreuzte Rauten als Brüstungsornamente auf. Darüber sind genaste S-Streben und geschnitzte Knaggen sichtbar. Andreaskreuze und ein stehender Stuhl mit hohen Verstrebungsfiguren zieren das Fachwerk im Giebeldreieck.
Das Doppelhaus in spätklassizistischer Form mit symmetrischer, zweifarbiger Backsteinfassade entstand gleichzeitig mit der Alten Schule in der Ludwigstraße 37 als Lehrerwohnhaus zwischen 1870 und 1880. Sockel und Gewände sind aus rotem Sandstein. Seitlich befinden sich Risalite mit Dreiecksgiebeln, in der Mitte je ein Eingang für jede Haushälfte mit gemeinsamer Außentreppe. Ein Gewölbekeller unterzieht beide Gebäudeteile.
Die Hofreite wurde um 1680 erbaut, während das original erhaltene Hoftor im Sturzbalken eine Inschrift mit der Jahreszahl 1720 aufweist. Das Anwesen ist ein selten vollständiges Beispiel für den früher im Rodgau üblichen Hoftyp auf einer langen und schmalen Parzelle. Das massive, in neuerer Zeit veränderte Erdgeschoss trägt Fachwerk mit den hier häufigen markanten Verstrebungsfiguren und stehendem Stuhl. Die Toranlage aus massiven Hölzern besteht aus einer großen Durchfahrt mit abgerundeten Kopfbändern und einer kleinen Pforte mit gitterartiger Struktur. Geschützt wird die Toranlage durch eine Ziegelverdachung.
Das Fachwerk des giebelständigen Wohn- und Geschäftshauses aus dem 18. Jahrhundert ist vollständig mit Holzschindeln verkleidet. Die originale Fenstereinteilung und der zweifache Vorsprung im Giebel lässt auf barockes Fachwerk mit Zierformen schließen. Das Erdgeschoss wurde im 20. Jahrhundert durch einen Ladeneinbau verändert.
Das giebelständige Wohnhaus mit Fachwerkobergeschoss entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der die Vordergasse prägende Bau weist im Fachwerkobergeschoss Mannfiguren und Zierformen, geschnitzte Kopfbänder, genaste Streben und ein Andreaskreuz auf.
Das zweiseitig freistehende Haus in Ecklage stammt in seinen Obergeschossen aus dem 18. Jahrhundert, das massive Erdgeschoss mit Laden ist aus neuerer Zeit. Das Fachwerk der beiden Schauseiten weist dekorative Brüstungsrauten und Mannfiguren auf. Das Fachwerk erscheint durch Rand-Überputzen der inneren Balken filigraner, als es tatsächlich ist.
Auf hohem Postament steht das Friedhofskreuz aus Sandstein mit Eisengusskorpus und klassizistischer Ornamentik. Die Inschrift nennt 1841 als Errichtungsjahr, das Jahr der Anlage des Friedhofs. Das Kreuz wurde 1985 renoviert.
Unmittelbar an der Friedhofsmauer steht das Denkmal für die Gefallenen des Krieges 1870/71. Der Obelisk trägt einen Kugelaufsatz, am Fuß ein Sandsteinrelief mit Eisernem Kreuz und am Sockel eine Gedenktafel. Hinter dem Denkmal breitet sich eine dreiseitig geknickte Brüstung mit eingelassenen Inschriftentafeln aus.
Nieder-Roden, Bei der Leimenkaute (Babenhäuser Weg) Lage
Flur: 4, Flurstück: 215/2
Die „Not Gottes“ von 1754 ist ein Bildstock aus Sandstein, der im Sockel eine verwitterte Inschrift zur Erinnerung an die Pest trägt. Das Votivbild mit Reliefdarstellung der Ölbergszene wird von einem in neuerer Zeit ergänzten Kreuz bekrönt. Vom ursprünglichen Standort am Eppertshäuser Weg zunächst in die Nähe des Don-Bosco-Heims und 2004 hierher versetzt.
Nieder-Roden, Borsigstraße (Ecke Römerstraße) Lage
Flur: 2, Flurstück: 547/3
Der bei seiner Renovierung 1985 in die Rückwand einer offenen Kapelle eingefügte Bildstock stammt nach Überlieferung aus dem Jahr 1758. Auf in Voluten geschwungenem Postament steht der Bildstock aus Sandstein mit einem Votivbild der Dreifaltigkeitsdarstellung. Kreuz und Pfeiler wurden bei der Renovierung ergänzt, die Inschrift ist nicht mehr lesbar.
Das 1896 mit der Eröffnung Rodgau-Bahn in Dienst gestellte Stationsgebäude mit Güterhalle weicht von dem in den anderen Stadtteilen üblichen einheitlichen Bahnhofstypus insofern ab, als der Nieder-Rodener Bahnhof aus drei statt zwei Bauteilen besteht. Die äußere Gestaltung jedoch ist ähnlich in zweifarbigem Klinkermauerwerk mit Ornament. Details wie Fenster, Dachgauben und das Zierfachwerk der Güterhalle sind original erhaltenen. Mit der Aufnahme des S-Bahn-Betriebs im Dezember 2003 wurde der Bahnhof als solcher aufgegeben. Seit 2006 Fremdnutzung als Backstube/Bistro.
Der heute auf Privatgrund stehende Bildstock aus dem Jahr 1757 trägt ein kleines, spitzgiebeliges Gehäuse für ein nicht mehr vorhandenes Marienbildnis. Der Bildstock steht an dem ehemaligen Prozessionsweg der Rochuswallfahrt von Hainhausen nach Dorndiel in nördlicher Verlängerung des Babenhäuser Wegs und der Römerstraße.
Das Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1873 in Form eines Wegekreuzes aus rotem Sandstein mit kleiner Gussfigur erinnert an die Gefallenen von 1870. Das Postament mit gotisierendem Ornament weist eine entsprechende Inschrift auf.
Torbau des Alten Friedhofs mit Lindenallee, Kreuz und Friedhofskreuz
Nieder-Roden, Friedensstraße 2, Friedensstraße Lage
Flur: 7, Flurstück: 612, 711/2
Der Alte Friedhof wurde 1842 angelegt. Der Eingangsbereich, bestehend aus einem Torbogen und zwei flankierenden kleinen Nebengebäuden, ist 1911 im Ausklang des Jugendstils entstanden. Das linke Nebengebäude diente als Unterstellmöglichkeit für den Leichenwagen, das andere wurde als Geräteschuppen genutzt.
Das an der Rückwand des Alten Friedhofs auf hohem Postament mit gotisierender Ornamentik stehende Friedhofskreuz aus Sandstein trägt in der Inschrift die Jahreszahl 1845. Das Kreuz gehört zum typischen Inventar der im 19. Jahrhundert neu angelegten Friedhöfe in traditionell katholischen Gemeinden. Der große Gusskorpus stammt aus neuerer Zeit.
Das spätbarocke Sandsteinkreuz auf geschwungenem Sockel stellt ein orts- und religionsgeschichtliches Denkmal dar. Die Originalfigur ist durch einen kleineren Gusskorpus ersetzt worden. Ursprünglich Wegekreuz, von einem unbekannten Standort hierher versetzt.
Das Wegekreuz aus Sandstein mit Gussfigur trägt im Sockel eine Inschrift mit der Jahreszahl 1893. Die relativ späte Errichtung des Kreuzes gilt als Zeichen des Fortlebens katholischer Traditionen in diesem Gebiet.
Um 1725 wurde das giebelständige Fachwerkhaus erbaut. Zusammen mit den rückwärtig anschließenden Nebengebäuden und einer Scheune ergibt sich eine deutliche Abgrenzung von der an die Kirche St. Matthias anschließende Freifläche. Das Fachwerk des Wohngebäudes weist Mannfiguren und teilweise überputzte Brüstungsornamente im Obergeschoss sowie genaste S-Streben im Giebelbereich auf.
Der ursprüngliche Standort der Nepomuk-Statue aus dem Jahr 1761 war auf der Rodaubrücke im Babenhäuser Weg (heute Römerstraße). Von dort wurde sie um 1900 neben das erste Nieder-Rodener Rathaus in der Ober-Rodener Straße 47 versetzt. Beim Abriss des Rathauses 1970 kam die Statue an die Südseite der St. Matthias-Kirche und schließlich 1996 an die Grundstückseinfriedung des Schwesternhauses in der Schulstraße. Die aus Sandstein gefertigte Statue des Brückenheiligen Nepomuk steht auf einem geschwungenen Postament mit einer Inschrift, die aus einem Chronogramm besteht. Die im Text enthaltenen römischen Zahlen ergeben in der Summe 1761.
Der Kirchturm von St. Matthias ist das älteste Gebäude Rodgaus. Die Ersterwähnung des ursprünglichen Wehrturms datiert auf das Jahr 1298, als an ihm bereits eine zunächst kleine, 1542 erweiterte Kirche angebaut war. Südlich versetzt zum Turm steht die 1895–1896 anstelle des Vorgängerbaus errichtete heutige Pfarrkirche. Aus dem Vorgängerbau übernommen wurden die Marienglocke (1518), der spätgotische Marienaltar (1520) und eine aus gleicher Zeit stammende Pietà. Der Marienaltar weist unter dem flachen, kleeblattbogigen Abschluss mit filigranem Rankenschnitzwerk Skulpturen der Muttergottes mit Kind, des Heiligen Johannes und des Kirchenpatrons Matthias auf. An den Flügelinnenseiten sind vier weitere Apostel in Reliefform dargestellt. Eine Neubemalung des Altars fand laut Inschrift 1656 statt. Außen am Kirchturm steht ein ehemaliges Friedhofskreuz aus Sandstein aus dem Jahr 1762.
Weiskirchen, Am Gräbenwäldches Feld, Molkenborn, Rodau (Gew II) Lage
Flur: 1, Flurstück: 149, 150, 151
Zu den seltenen Verkehrsdenkmälern von geschichtlicher Bedeutung des 19. Jahrhunderts im Kreisgebiet zählt die zweibogige Brücke der alten Bundesstraße 448 über die Rodau in der Nähe der ehemaligen Kreuzung mit der alten B 45. Die Brücke besteht aus einem Sandsteinquadermauerwerk mit Stichbogengewölben. Als Baujahr ist inschriftlich 1810 genannt sowie eine Restaurierung im Jahr 1899.
In Ecklage mit Traufenstellung zur Pfarrgasse bildet die Hofreite aus dem frühen 18. Jahrhundert einen Leitbau des alten Ortskerns. 1904 erhielt das Anwesen eine bemerkenswerte Toranlage aus zweifarbigem Backsteinmauerwerk mit hölzernem Hoftor.
Das alte Spritzenhaus der Weiskirchener Feuerwehr entstand 1906 im Stil des Historismus. Aus dem verputzten Bau mit Bruchsteinsockel und zwei Rundbogentoren ragt fassadenbündig ein Dachreiter als Schlauchturm. Giebel und Turm sind verschindelt. Die Gesamtform erinnert an oberhessische Dorfkirchen. Das Anwesen ist seit 1995 Heimatmuseum.
Zwei Jahre nach der Eröffnung der Rodgau-Bahn 1896 fertig gestellt, entspricht das Stationsgebäude der Typenreihe aus der Epoche des Nebenbahnausbaus der Preußisch-Hessischen Staatsbahn. Der Bahnhof weist die üblichen Details dieser Reihe auf: Zweifarbiges Ziegelmauerwerk mit Ornamenten, Dachüberstand auf verzierten Konsolen, Rundbogenmotiv im Giebel, und eine große Toröffnung. Die Güterhalle wurde später angebaut. Seit 2003 wird der Bahnhof als Wohnhaus genutzt.
Ursprünglich wurde das Heiligengehäuse im Jahr 1450 zur Unterbringung eines Vesperbilds an der Obermühle errichtet. Heute befindet sich in der Nische ein Marienbildnis. Das massive, verputzte Gehäuse mit einer Ziegeldeckung in Form eines Satteldaches ruht auf einem hohen schmucklosen Sockel mit angedeutetem Gesims. Das Heiligenhäuschen ist von orts- und religionsgeschichtlicher Bedeutung,
Das kleine, verputzte, giebelständige, eingeschossige Fachwerkhaus mit Satteldach erhebt sich auf längsrechteckigem Grundriss. Das Gebäude wurde ehemals als Synagoge genutzt und ist stark erneuert worden.
Der Ursprungsbau der katholischen Pfarrkirche St. Petrus in Ketten entstand vor 1287. Er wurde 1417–1491 durch einen Neubau in gotischem Stil mit nach Westen ausgerichtetem Turm ersetzt. 1890 wurde das Langhaus bis auf die Grundmauern abgetragen und ein größerer Querbau in schlichten, neugotischen Formen errichtet. 1892–1917 wurde der obere Teil des Turms erneuert. 1943 brannte die Kirche durch Kriegseinwirkungen aus und wurde bis 1949 wieder aufgebaut. Eine Erweiterung in nördliche Richtung erfolgte 1956. Erhalten sind aus gotischer Zeit die Grundmauern des Langhauses, die gewölbte Halle des Turms und der Chor mit 3/8-Schluss, hierin ein steinernes Sakramentshaus. Die Ausstattung der Kirche beinhaltet eine hölzerne Kreuzigungsgruppe (1496) über dem Altar, ein weiteres Kreuz aus dem 16. Jahrhundert und eine Barockmadonna (1692).
Die Gustav-Adolf-Kirche wurde 1951/52 nördlich des Ortskerns von Weiskirchen erbaut. Das Kirchengebäude gliedert sich in ein im Straßenverlauf zurückgesetztes, sattelbedachtes, eingeschossiges Kirchenschiff und einen vorgezogenen, schlanken Campanile.
Die auf dem erneuerten Pfarrhof aufgestellte Nepomuk-Statue aus Sandstein mit sitzendem Putto auf hohem Sockel mit Inschrift stammt aus dem Jahr 1737. Als ursprünglicher Standort des Brückenheiligen wird die Rodaubrücke in der Bahnhofstraße angenommen.