Dudenhofen
Dudenhofen ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen. Das rund 6000 Einwohner zählende Dudenhofen ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2] GeografieGeografische LageDudenhofen liegt in der Rheinebene in der Region Pfalz. Das Gemeindegebiet grenzt östlich an die Stadt Speyer. Im Norden der Gemarkung erstreckt sich der Speyerer Wald. Die Großstädte Ludwigshafen am Rhein und Mannheim liegen etwa 15 Kilometer nordöstlich von Dudenhofen. Zu Dudenhofen gehören die Wohnplätze Atzelhof, Falkenhof, Ruppertsäckerhof, Waldhaus, Zwölfmannsgarten, Andreashof und Thomashof.[3] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Schifferstadt, Speyer, Römerberg, Harthausen, Hanhofen und Böhl-Iggelheim. GewässerSowohl der Speyerbach als auch dessen Seitenarm Woogbach fließen durch das Siedlungsgebiet. Der Hainbach unterquert den Speyerbach und fließt als Krebsbächel in den Woogbach. Geschichte1156 wurde Dudenhofen in einer Urkunde Friedrich Barbarossas in der Schreibweise „Tutenhoven“ erstmals erwähnt. Seit 1392 ist die heutige Schreibweise nachgewiesen. Funde in der Gemarkung Dudenhofens belegen Siedlungsreste aus der Römerzeit und der Zeit der Fränkischen Landnahme, sodass die Gründung der Siedlung zur Zeit der urkundlichen Erwähnung sicher schon einige Jahrhunderte zurücklag. Die Grabbeigabe eines fränkischen Sturzbechers wird dem 8. Jahrhundert n. Chr. zugerechnet.[4] 974 wurde durch Kaiser Otto II. die Gerichtsbarkeit der Ortschaften des Speyergaus, zu dem die Siedlung auf Grund ihrer Nachbarschaft zur Stadt Speyer gehört, dem Bistum Speyer unterstellt. Bis zur Auflösung der bestehenden Herrschaftsverhältnisse 1797 durch den Anschluss an die Französische Republik gehörte Dudenhofen zum Speyerer Hochstift und unterstand dort zuletzt dem Amt Deidesheim. Diese Zugehörigkeit war aber nicht immer unumstritten, seit ihrer politischen Unabhängigkeit 1294 beanspruchte die Stadt Speyer die Hoheit über Dudenhofen, versuchte aber nie, diesen Anspruch durchzusetzen. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Dudenhofen in den Kanton Speyer eingegliedert und besaß eine eigene Mairie. 1815 hatte der Ort insgesamt 700 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte Dudenhofen wie die gesamte Region in das Königreich Bayern und dessen Rheinkreis. Vom 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde zum Landkommissariat Speyer; aus diesem ging das Bezirksamt Speyer hervor. Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Speyer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dudenhofen innerhalb der Französischen Besatzungszone ein Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der Ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort in den Landkreis Ludwigshafen am Rhein, der seit 2004 Rhein-Pfalz-Kreis heißt. 1972 wurde Dudenhofen Sitz der neu geschaffenen gleichnamigen Verbandsgemeinde. Seit 2014 ist der Ort Teil und Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen. KonfessionsstatistikAm Jahresende 2014 waren von den Einwohnern 48,0 % römisch-katholisch, 23,3 % evangelisch und 28,3 % konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[5] Die Anteil der Katholiken und Protestanten an der Gesamtbevölkerung ist seitdem gesunken. Ende November 2024 hatten 37,5 % der Einwohner die katholische Konfession und 19,4 % die evangelische. 43,1 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[6] PolitikGemeinderatDer Gemeinderat in Dudenhofen besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
BürgermeisterDer ehrenamtliche Ortsbürgermeister wird für fünf Jahre direkt gewählt. Seit 2009 amtierte Peter Eberhard (CDU). Er wurde 2019 von Jürgen Hook (SPD) abgelöst.[10] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte sich Hook mit einem Stimmenanteil von 61,2 % gegen einen Mitbewerber durch und wurde somit für fünf weitere Jahre in seinem Amt bestätigt.[11] Wappen
GemeindepartnerschaftPartnergemeinde von Dudenhofen ist seit 1974 die Südtiroler Gemeinde Martell.[13] Kultur und SehenswürdigkeitenKulturdenkmälerVor Ort befinden sich insgesamt elf Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die St.-Gangolf-Kirche. NaturDas Naturschutzgebiet Woogwiesen erstreckt sich teilweise über das Gemeindegebiet. Einziges Naturdenkmal vor Ort sind die Rosskastanien mit Steinkreuz und Anlage. Innerhalb der Gemeinde existiert zudem ein 97 Hektar großes Gebiet, das als DBU-Naturerbefläche deklariert wurde. Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrDudenhofen besaß ab 1921 einen Bahnhof an der 1956 stillgelegten Lokalbahn Speyer–Neustadt. Mittlerweile führt die von PalatinaBus betriebene Buslinie 507 durch den Ort und schafft eine Verbindung nach Neustadt sowie Speyer. Die Dezember 2022 eingeführte Buslinie 591 (ebenfalls von PalatinaBus betrieben) stellt Verbindungen nach Landau und Speyer her. Mitten durch den Ort führt die Bundesstraße 39 und die Landesstraße 537. InstitutionenAls Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt Dudenhofen deren Verwaltung. Dort gibt es die Regionale Schule Dudenhofen/Römerberg. SportBekannt ist Dudenhofen für seine Radrennbahn, genannt die „Badewanne“. Seit 2000 ist diese Austragungsort der Internationalen Vier-Bahnen-Tournee. Zudem existiert vor Ort der FV Dudenhofen und der TV Dudenhofen. KinderhospizIn Dudenhofen befindet sich das einzige Kinderhospiz in Rheinland-Pfalz. 2015 wurde ein Erweiterungsbau eingeweiht. TourismusAm östlichen Rand des Siedlungsgebiets befindet sich die 2005 eingeweihte PWV-Hütte Im Bolig. Durch die Gemeinde verlaufen der Radweg Vom Rhein zum Wein und der mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz. PersönlichkeitenTöchter und Söhne der Gemeinde
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
WeblinksCommons: Dudenhofen – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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