Die Liste der Bürgermeister von Bozen bietet einen Überblick über die Bürgermeister der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen seit 1449.
Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts ist die mehr oder weniger ununterbrochene Reihenfolge der Bozner Bürgermeister namentlich überliefert; in älteren Quellen werden die städtischen Oberhäupter als purgermayster oder burgermaister bezeichnet. Ersturkundlich ist in Bozen das Bürgermeisteramt (gemeinsam mit dem Stadtrat) zunächst am 25. Mai 1435 als burgermaister und raute der stat Boczen[2] und in weiterer Folge am 2. Dezember 1443 als burgermaister vnd rat der stat zu Boczenn nachgewiesen, allerdings jeweils noch ohne namentliche Nennung des Amtsinhabers.[3] Dieser Zeitpunkt sowie die mit Hans Trott im Jahr 1449 einsetzende Namensreihe scheinen nicht zufällig zu sein und werden in der Forschungsliteratur auf die Ausdifferenzierung kommunaler Verwaltungsstrukturen in Bozen infolge des 1437 erlassenen Stadtrechts und des Stadtratsprivilegs König Friedrichs III. von 1442 – einer „regelrechte[n] kommunale[n] ‚Magna Carta‘“ – zurückgeführt.[4]
Bis 1582 wurden die Bürgermeister im jährlichen Wahlmodus, von da an alle zwei Jahre und ab 1693 alle drei Jahre gewählt.[5] Von den zumeist patrizischen Ratsfamilien, deren Mitglieder an die Spitze des Bozner Gemeinwesens berufen wurden, sind im 16. Jahrhundert die Rottenbucher und Hörtmair (Hiertmair), im 17. und 18. Jahrhundert die Gumer, Schgrafer, Zallinger, Zobl, Mayrl, Menz und Hepperger hervorzuheben.[6]
Von 1455 an amteten die Bürgermeister im Alten Rathaus unter den Bozner Lauben. Ab 1907 wechselte die Stadtverwaltung in das neuerrichtete Rathaus.
auch Amtmann der Herren von Niedertor und Verwalter des Bozner Heiliggeistspitals
1481
Michael Piebinger
1482
Hans Hasler
Bruder Christof Haslers d. J., gemeinsam mit diesem 1470 von Herzog Sigmund von Österreich-Tirol mit dem Ansitz Niederhaus in der Bozner Raingasse belehnt[19] und Verwalter des Bozner Heiliggeistspitals
1483
Sigmund Moser
Rollenträger des Bozner Passionsspiels von 1495, bei dem er den quartus miles verkörperte.[20]
1484
Jost Ortlieb
Ortlieb war auch Baumeister des Bozner Frauenhauses, Hauptmann des 5. Bozner Stadtviertels und Oberhauptmann des Stadtgerichts.[21]
1485
Christian Unger
bereits 1472 als Mitglied des Bozner Stadtrats (zusatz) nachgewiesen[22]
Baumeister der Leegen unterm Kofel und im Punteis, Stadtbaumeister und Viertelhauptmann in der Bozner Fleischgasse (Museumstraße)
1491
Friedrich Flaser
Im Jahr 1487 Hauptmann des 6. Bozner Stadtviertels[24]
1492
Hans Rungkhär (Rungker)
Notar und Kirchpropst der städtischen Marienpfarrkirche
1493
Leonhard Mayr
1494
Jost Ortlieb
1495
Hans Struder
Kirchpropst der städtischen Marienpfarrkirche und 1487 Viertelhauptmann in der Bozner Wangergasse[25]
1496 und 1497
Leonhard Hiertmair d. Ä.
Rollenträger des Bozner Passionsspiels von 1495, bei dem er den Zedonius verkörperte[20]; 1497 Hausbesitz unter den südlichen Bozner Lauben Nr. 3 (Hiertmair burgerm[aister])[26]
1498
Leonhard Mayr
1499
Eberhard Kiesfelder
1500
Erhard Huck
Meister des Bozner Heiliggeistspitals, Mitglied der St.-Sebastians-Bruderschaft, Baumeister der Leeg in Punteis und 1503/04 Wasserschreiber der Leeg am Fagen und im Graul[27]
1501 und 1502
Leonhard Hiertmair d. Ä.
1503
Jost Ortlieb
1504
Erhard Huck
1505 und 1506
Leonhard Hertmair d. Ä.
1507
Christoph Trueffer
1488 Mitglied und 1492 Büchsenmeister der St.-Sebastians-Bruderschaft[28]
1508
Sebastian Seitz
1509
Hans Glöggl (Glockli, Gloggler)
Hausbesitz unter den Bozner Lauben (Hanns Gloggls haus)[29]
Karl Theodor Hoeniger: Altbozner Bürgerbuch. Bozens Stadtgeschichte in 100 Bildern. Bozen: Ferrari-Auer 1968, S. 151–154.
Johannes Andresen: „... mit den edln vestn ersamen vnd weisn ... Rat gehalten“. Zur Erforschung der politischen Führungsschicht der Stadt Bozen im 16. Jahrhundert. In: Geschichte und Region/Storia e regione 2 (1993), H. 2, S. 167–179.
Hannes Obermair: Das Bozner Stadtbuch. Handschrift 140 – das Amts- und Privilegienbuch der Stadt Bozen. Beiträge der internationalen Studientagung, Bozen, Schloss Maretsch, 16.–18. Oktober 1996. In: Bozen von den Grafen von Tirol bis zu den Habsburgern – Bolzano fra i Tirolo e gli Asburgo (= Forschungen zur Bozner Stadtgeschichte/Studi di storia cittadina). Band1. Athesia, Bozen 1999, ISBN 88-7014-986-2, S.399–432.
Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Regesten der kommunalen Bestände 1401–1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8.
Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. 41). Innsbruck: Wagner 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9.
Einzelnachweise
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.197–198, Nr. 1242 (mit Abb. 26).
↑Patrizia Hartich: Jenseits der üblichen Kanäle. Kommunikation zwischen Schwaben und Tirol. In: Tiroler Heimat 81, 2017, S. 9–36, Bezug S. 33.
↑Anton Schwob, Ute Monika Schwob (Hrsg.): Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und Kommentar. Band 5: 1443–1447, Nr. 387–524. Wien: Böhlau 2013, S. 90, Nr. 423 (nach einer Überlieferung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg).
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.12.
↑Heinz Braun: Beiträge zur Geschichte der Stadt Bozen im 16. Jahrhundert (Schlern-Schriften 33). Innsbruck: Wagner 1936, S. 44.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 13.
↑Hannes Obermair: „Hye ein vermerkt Unser lieben frawn werch ...“: Das Urbar und Rechtsbuch der Marienpfarrkirche Bozen von 1453/60. (= bz.history 2). Bozen 2005.
↑Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500. Innsbruck: Wagner 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9, S. 259–263, hier S. 262.
↑Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500. Innsbruck: Wagner 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9, S. 362–363.
↑Karl Theodor Hoeniger: Das älteste Bozner Ratsprotokoll vom Jahre 1469. In: (Bozner) Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst, Verlagsanstalt Vogelweider, Bozen 1934, S. 7–111.
↑Franz Huter: Das ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze. In: Tiroler Heimat NF 2 (1929), S. 127–143.
↑Hannes Obermair: Das Bozner Stadtbuch. Handschrift 140 – das Amts- und Privilegienbuch der Stadt Bozen. In: Stadt Bozen (Hrsg.): Bolzano fra i Tirolo e gli Asburgo = Bozen von den Grafen von Tirol bis zu den Habsburgern. Beiträge der internationalen Studientagung, Bozen, Schloss Maretsch, 16.–18. Oktober 1996. Verlagsanstalt Athesia: Bozen 1999. ISBN 88-7014-986-2 (Forschungen zur Bozner Stadtgeschichte/Studi di storia cittadina 1), S. 399–432.
↑Karl Theodor Hoeniger: Der Grabstein des Bürgermeisters Wilhelm Wölfler (gest. 1492) an der Bozner Pfarrkirche. In: Der Schlern 18 (1937), S. 43–45.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.157ff., Nr. 1154 und 1177b.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.186f., Nr. 1221.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 95.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.142, Nr. 1114.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.408 (Registereintrag).
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.149–150, Nr. 1135.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.199, Nr. 1245.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.191–192, Nr. 1230.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.191–192, Nr. 1230.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 50.
↑Hannes Obermair: Das Bozner Stadtbuch. Handschrift 140 – das Amts- und Privilegienbuch der Stadt Bozen. In: Stadt Bozen (Hrsg.): Bolzano fra i Tirolo e gli Asburgo = Bozen von den Grafen von Tirol bis zu den Habsburgern. Beiträge der internationalen Studientagung, Bozen, Schloss Maretsch, 16.–18. Oktober 1996. Verlagsanstalt Athesia: Bozen 1999. ISBN 88-7014-986-2 (Forschungen zur Bozner Stadtgeschichte/Studi di storia cittadina 1), S. 407.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.199, Nr. 1245 und S. 213, 1278.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 79–80.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 15, 88–89 und 114.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 61.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 22.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Regesten der kommunalen Bestände 1401–1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.224ff., Nr. 1301 und 1317.
↑Hannes Obermair: Das Bozner Stadtbuch. Handschrift 140 – das Amts- und Privilegienbuch der Stadt Bozen. In: Stadt Bozen (Hrsg.): Bolzano fra i Tirolo e gli Asburgo = Bozen von den Grafen von Tirol bis zu den Habsburgern. Beiträge der internationalen Studientagung, Bozen, Schloss Maretsch, 16.–18. Oktober 1996. Verlagsanstalt Athesia: Bozen 1999. ISBN 88-7014-986-2 (Forschungen zur Bozner Stadtgeschichte/Studi di storia cittadina 1), S. 408–410.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 84.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 120.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 37.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 100.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 10.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 55.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 71.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 30.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 141.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 150.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 54.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 79–80.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 155.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 30.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 122.
↑Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (Schlern-Schriften 92). Innsbruck: Wagner 1951, Nr. 16.