Gastoni, Tochter eines Italieners und einer Irin, war während des Zweiten Weltkriegs zeitweilig in einem faschistischen Konzentrationslager des Mussolini-Regimes interniert.[1] Mit ihren Eltern ging sie in den ersten Nachkriegsjahren nach London, wo sie nach Abschluss der Schule eine Karriere als Fotomodell und Schauspielerin, zunächst am Theater, begann. Ihre erste Filmrolle erhielt sie 1953 in They who dare und erzielte in kleineren britischen Filmen Erfolge nicht zuletzt aufgrund ihrer „durch einen wohlgeformten Körper in Verbindung mit ihrem hübschen Gesicht mit grünen Augen unbestreitbarer erotischen Ausstrahlung“ (mymovies). 1961 ging sie in die aufblühende Filmstadt Rom und setzte von nun an ihre Karriere in italienischen Genrefilmen fort. Ihre Bekanntschaft mit dem ProduzentenJohn Fryd führte zu ihrer Besetzung als weibliche Hauptrolle in Svegliati ed uccidi, für die sie 1966 den Nastro d’Argento erhielt. Ihre wohl bekannteste Rolle folgte im Jahr 1968, als sie in Salvatore SamperisGrazie, zia die ihrem Neffen in inzestuösem Sinne nahestehende Tante spielte. Sie wurde für ihre Interpretation mit dem David di Donatello geehrt.[2]
Seit den 1970er Jahren nahm sie seltener Angebote an und drehte nur mit Regisseuren, denen sie Qualität zutraute. 1975 erhielt sie einen zweiten Nastro d'argento, dieses Mal für Bittere Liebe. Nach einem Theaterjahr 1979 und der Heirat mit einem Rechtsanwalt 1988 widmete sie sich einige Jahre der Malerei und Schriftstellerei, bis sie 2000 ihre Karriere als Schauspielerin wieder aufnahm. 2005 war sie für beide renommierten italienischen Filmpreise erneut nominiert, aufgrund ihrer Darstellung in Cuore sacro von Ferzan Özpetek.
Gastoni wurde in einigen Filmen als Jane Fate geführt. Von 1961 bis 1965 war sie mit dem Magnum-Fotograf Constatine Manos verheiratet.
↑Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 202.
↑Enrico Lancia, Roberto Poppi: Dizionario del cinema italiano, Gremese 2003, S. 156