Als Liouvillesche Zahl, benannt nach Joseph Liouville, bezeichnet man in der Zahlentheorie eine reelle Zahl
die ein Irrationalitätsmaß von
besitzt, also die Bedingung erfüllt, dass für jedes natürliche
ganze Zahlen
und
mit
existieren, sodass gilt:
![{\displaystyle 0<\left|x-{\frac {p}{q}}\right|<{\frac {1}{q^{n}}}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/56d93d6eee429bb24aec67f11635016f4c3f2db0)
Irrationalität und Transzendenz
Alle Liouvilleschen Zahlen sind irrational: Für jede rationale Zahl
mit ganzzahligem Zähler
und ganzzahligem Nenner
gibt es eine ganze Zahl
mit
(vgl. Archimedisches Axiom). Wenn nun
und
ganze Zahlen mit
und
sind, dann gilt:
![{\displaystyle \left|x-{\frac {p}{q}}\right|=\left|{\frac {c}{d}}-{\frac {p}{q}}\right|=\left|{\frac {c\,q-p\,d}{d\,q}}\right|\geq {\frac {1}{d\,q}}>{\frac {1}{2^{n-1}q}}\geq {\frac {1}{q^{n}}}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/d2c7bd7158639f34f3f4e09bd5b25bbab1b541e8)
1844 zeigte Liouville, dass Zahlen mit dieser Eigenschaft nicht nur irrational sind, sondern auch transzendent. Dies war der erste Beweis der Transzendenz einer Zahl, der Liouvilleschen Konstante:
(Folge A012245 in OEIS)
Alle Liouvilleschen Zahlen sind transzendent, aber nicht alle transzendenten Zahlen sind Liouvillesch. So sind beispielsweise die Eulersche Zahl e und die Kreiszahl π transzendent, aber nicht Liouvillesch.
Literatur
Weblinks