LimeWire

LimeWire


Screenshot von LimeWire 5.5.16 unter Mac OS X
Basisdaten

Entwickler Lime Wire LLC
Erscheinungsjahr Mai 2000
Aktuelle Version 5.5.16
(30. September 2010)
Aktuelle Vorabversion 5.6.1
(7. Mai 2010)
Betriebssystem plattformunabhängig
Programmier­sprache Java
Kategorie Gnutella-Client
Lizenz GNU General Public License
Proprietär (Pro-Version)
deutschsprachig ja
Sonstiges Entwicklung eingestelltVorlage:Infobox Software/Wartung/Sonstiges

LimeWire war ein freier Software-Client für das Gnutella-Netzwerk, welcher in Java programmiert und somit plattformunabhängig war. Das Programm erschien im Mai 2000[1] und hatte verschiedene Suchkategorien, die sich in Audio-, Bild-, Videodateien, Dokumente (z. B. MS Word, PDF) sowie Computerprogramme einteilen ließen. Es verfügte über einen integrierten Audioplayer und bot viele erweiterte Einstellungen, auch eine Textvervollständigung war vorhanden. Vor dem Herunterladen urheberrechtlich geschützter Inhalte wurde man gewarnt.

Geschichte

In seinen Ursprüngen war LimeWire eine proprietäre Software, die von Lime Wire LLC erstellt wurde. LimeWire und BearShare waren die beiden führenden Anbieter, die die Entwicklung des Gnutella-Protokolls vorantrieben, nachdem das Gnutella Developers Forum von Clip2s Kelly Truelove gegründet wurde.

LimeWire war in zwei Versionen verfügbar: einer kostenlosen Grundversion und einer erweiterten Version („LimeWire Pro“), die gegen ein Entgelt vertrieben wurde. Wie viele Hersteller von Peer-to-Peer-Software geriet auch Lime Wire LLC, der Markenrechtsinhaber von LimeWire, in juristische Auseinandersetzungen mit der Recording Industry Association of America (RIAA) und war gezwungen, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben. In Zukunft sollte LimeWire also Schutzmechanismen enthalten, die das Filesharing urheberrechtlich geschützter Dateien verhindern sollten. Damit waren mehrere Open-Source-Entwickler aber nicht einverstanden, und so entstand FrostWire. Der Quelltext von LimeWire wurde unter der GNU General Public License veröffentlicht und war auf der Entwicklerseite von LimeWire verfügbar.

Am 26. Oktober 2010 wurde Lime Wire LLC die weitere Verbreitung und Wartung der Software durch ein Gerichtsurteil in den Vereinigten Staaten untersagt.[2] Im Zuge dieser Auseinandersetzung bezifferte die Klägerseite ihre entstandenen Verluste mit 400 Milliarden bis 75 Billionen US-Dollar, was vom Gericht jedoch als „absurd“ zurückgewiesen wurde.[3] Die letzte LimeWire-Version enthielt bereits eine Deaktivierungsfunktion, die nun sowohl den direkten Austausch zwischen Nutzern als auch die allgemeine Benutzung des Programms unmöglich macht.[4] Daraufhin gründeten sich Projekte, die Abspaltungen von LimeWire unabhängig von Lime Wire LLC weiterentwickeln wollen, beispielsweise FrostWire sowie die „LimeWire Pirate Edition“.[5]

Neuverwendung der Marke

Am 9. März 2022 kündigten die österreichischen Brüder Paul und Julian Zehetmayr an, dass sie den "legendären Namen" LimeWire verwenden werden, um Benutzer für ihre neue, auf Musik ausgerichtete NFT-Plattform zu gewinnen, nachdem sie im Jahr 2021 die Markenzeichen von LimeWire erworben hatten. Sie beabsichtigen, die Plattform Mitte 2022 zu starten, und haben keine Verbindung zum ursprünglichen Team von LimeWire.[6] LimeWire-Gründer Mark Gorton zeigte sich "nicht begeistert" über die Wiederverwendung des Namens LimeWire.[7]

Commons: LimeWire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volker Briegleb: Limewire legt Rechtsstreit mit Musikindustrie teilweise bei. In: heise online. 9. März 2011, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  2. Jaikumar Vijayan: Court orders LimeWire to cease file-sharing business. In: Computerworld. International Data Group, 26. Oktober 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010 (amerikanisches Englisch).
  3. Victor Li: Manhattan Federal Judge Kimba Wood Calls Record Companies' Request for $75 Trillion in Damages ‘Absurd’ in Lime Wire Copyright Case. ALM Media Properties, 15. Mai 2011, archiviert vom Original am 16. März 2011; abgerufen am 30. März 2014 (amerikanisches Englisch): „The record companies, which had demanded damages ranging from $400 billion to $75 trillion, […]“
  4. Ben Schwan: Tauschbörse Limewire abgeschaltet: Keine Daten, keine Viren mehr. In: taz.de. taz, die tageszeitung Verlagsgenossenschaft, 28. Oktober 2010, abgerufen am 20. Mai 2012.
  5. Beate Kipphardt, Christoph Elzer: Limewire: Filesharing-Rückkehr mit Pirate-Edition. In: CHIP Online. CHIP Xonio Online, 15. November 2010, abgerufen am 20. Mai 2012.
  6. Defunct music platform LimeWire rebrands itself as an NFT marketplace. Abgerufen am 14. Juni 2022 (englisch).
  7. LimeWire Founder "Not Thrilled" That 'Strangers' Exploit the Brand for NFT Marketplace * TorrentFreak. Abgerufen am 14. Juni 2022 (englisch).