Lewis M. BranscombLewis McAdory Branscomb (* 17. August 1926 in Asheville, North Carolina; † 31. Mai 2023 in Redwood City, Kalifornien)[1] war ein US-amerikanischer Physiker, Wissenschaftspolitiker und Industriemanager. Leben und WirkenNach seinem Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg bei der United States Naval Reserve auf den Philippinen schloss Branscomb 1945 sein Studium der Physik an der Duke University mit dem Bachelor-Grad ab. Anschließend ging er an die Harvard University, wo er 1949 mit einer experimentellen Arbeit zur Molekülphysik promoviert wurde. 1951 wechselte er an das National Bureau of Standards (NBS). Er arbeitete auch dort auf dem Gebiet der Molekülphysik, speziell zur Anwendung der Molekularstrahl-Methode bei der Untersuchung der Struktur und der Spektren atomarer und molekularer negativer Ionen. Bis 1972 war am NBS zunehmend in leitenden Positionen tätig. So war er der erste Vorsitzende des Joint Institute for Laboratory Astrophysics (JILA) in Boulder, Colorado, das vom NSB und der University of Colorado gegründet wurde. 1969 wurde er vom US-Präsidenten Richard Nixon zum Leiter (Director) des NBS ernannt. Diese Funktion hatte er bis 1972. Er ging 1972 als leitender Wissenschaftler und Vizepräsident zur IBM Corporation und wurde später Mitglied des IBM Corporate Management Board. Von 1980 bis 1984 war er gewählter Vorsitzender des National Science Board. Neben diesen Funktionen war er in einer Vielzahl von Gremien und Behörden tätig, die im Auftrag der US-Regierung arbeiteten, sowie bis in die 1990er Jahre in Vorständen mehrerer industrieller Unternehmen. 1986 ging er an die John F. Kennedy School of Government der Harvard University, wo er Professor für Public Policy and Corporate Management wurde. Bis Juli 1996 leitete er das Forschungsprogramm für Science, Technology and Public Policy des Belfer Center for Science and International Affairs der John F. Kennedy School. Er publizierte eine Vielzahl von Büchern und Aufsätzen zur Wissenschafts- und Technologiepolitik sowie speziell zur Risikoforschung. Branscomb erhielt viele Auszeichnungen und Ehrungen. 1966 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences,[2] 1969 Fellow der American Association for the Advancement of Science.[3] 1970 wurde er in die National Academy of Sciences[4] und in die American Philosophical Society aufgenommen.[5] 1974 wurde er Mitglied der National Academy of Engineering. Im Jahr 1979 war er Präsident der American Physical Society. 2001 erhielt er den Vannevar Bush Award. 2003 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[6] Er war mehrfacher Ehrendoktor. In der Antarktis sind der Branscomb-Gletscher und der Branscomb Peak nach ihm benannt. Schriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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