Lektionen in Finsternis
Lektionen in Finsternis ist ein essayistischer Dokumentarfilm von Werner Herzog aus dem Jahr 1992. Der Film thematisiert die ökologischen sowie gesellschaftlichen Nachwirkungen des Zweiten Golfkriegs. Der Film ist mit einem Voiceover Werner Herzogs sowie mit unterschiedlichen klassischen Musikstücken unterlegt. HandlungIm Anschluss an eine Titelsequenz wird ein Zitat eingeblendet, das von Blaise Pascal stammen soll:
Hierauf folgt eine Sequenz, die einen Feuerwehrmann zeigt, der vor einer brennenden Ölquelle mit Handgesten signalisiert, dass das Wasser eines Löschschlauchs abzudrehen ist. Die Sequenz wird von Werner Herzog kommentiert mit:
Nach dieser Sequenz teilt sich der Film in dreizehn Kapitel auf, denen Texttitel vorangestellt sind. I. Eine HauptstadtLuftbildaufnahmen von Kuwait sind zu sehen. Werner Herzog kommentiert:
II. Der KriegNachtsichtaufnahmen zeigen das Flakfeuer im Kriegsgeschehen. Werner Herzog kommentiert:
III. Nach der SchlachtNahaufnahmen von Tierknochen sind zu sehen, die in der mit Öl bedeckten Wüste liegen. Anschließend werden Luftaufnahmen von zerbombten Flugzeughangars gezeigt. Werner Herzog kommentiert:
Die Kamera folgt einer Pipeline, die in eine zerstörte Öl-Verarbeitungsanlage mündet. Schließlich sind zerstörte Parabolantennen zu sehen. IV. Fundstücke aus FolterkammernIn einem Innenraum wird ein Tisch mit hölzernen Schlagstöcken, Hämmern, einer Peitsche und anderen Gegenständen gezeigt. Die Kamera schwenkt über eine Tafel an der Wand, auf der das Foto eines zerstörten LKW sowie das Foto eines toten Mannes zu sehen ist. Ein zweiter Tisch wird gezeigt, auf dem u. a. eine Eisenkette, Zangen, Sicheln, Handschellen und ein Hackbeil zu sehen sind. Es wird auf eine Frau geschnitten, die auf einem Stuhl sitzt. Werner Herzog kommentiert:
V. Satans NationalparkLuftbildaufnahmen einer vom Öl zerstörten Landschaft sind zu sehen. Werner Herzog kommentiert:
Weitere Luftbildaufnahmen zeigen fahrende LKW und brennende ÖL-Verarbeitungsanlagen. Werner Herzog zitiert die Offenbarung des Johannes:
VI. KindheitEine Mutter wird interviewt, die ihren Sohn auf dem Arm trägt. Die Mutter erzählt, wie Soldaten in ihre Wohnung eingedrungen seien, ihren Mann getötet und ihren Sohn traumatisiert hätten, woraufhin dieser das Sprechen verweigere. VII. Es stieg ein Rauch auf, wie ein Rauch vom OfenWeitere Luftbildaufnahmen einer vom Öl verschmutzten Landschaft sind zu sehen. Werner Herzog zitiert aus der Offenbarung des Johannes:
Rauchwolken werden gezeigt sowie brennende Ölförderanlagen und Ölfelder. VIII. Eine WallfahrtFeuerwehrleute sind zu sehen, die versuchen brennende Ölquellen zu löschen. Sprengstoff wird geliefert, über dessen Menge Arbeiter auf Englisch diskutieren. Schließlich wird der Sprengstoff in ein Ölfass geladen, das neben einer brennenden Ölquelle detoniert wird, um diese zu löschen. IX. Saurier unterwegsTechnische Fahrzeuge, Bagger, Planierraupen und ein US-amerikanischer Helikopter im Einsatz werden gezeigt. Ein Arbeiter mit Helm und Overall der Firma Boots & Coots schaut einem Bagger beim Schaufeln zu. Das Filmkapitel endet mit einem Bagger, der ins Dunkel fährt. X. ProtuberanzenNahaufnahmen zeigen brennendes und kochendes Öl. XI. Das Versiegen der QuellenLuftbildaufnahmen zeigen Bagger die Sand schaufeln und LKW die Sand transportieren. Das demolierte Ventil einer spritzenden Ölquelle wird von Arbeitern mit einem neuen Ventil versehen. Die Arbeiter entfernen sich vom erneuerten Ventil und schütteln sich die Hände. XII. Leben ohne FeuerZwei Arbeiter stehen vor einer Ölquelle, einer hält eine brennende Fackel in der Hand und wirft diese in die Fontäne der Ölquelle. Werner Herzog kommentiert:
Eine Gruppe von Arbeitern mit Zigaretten im Mund wird gezeigt, die das Gleiche tun. Werner Herzog kommentiert:
XIII. Ich bin so müde vom Seufzen; Herr, laß es Abend werden.Brennende Ölquellen und vermummte Arbeiter werden gezeigt. Ein Geländefahrzeug mit eingeschalteten Scheinwerfern nähert sich. Der Film endet mit weiteren Bildern brennender Ölquellen. ProduktionDer Film ist als Co-Produktion zwischen premiere, Canal+ Frankreich, Canal+ Spanien in Zusammenarbeit mit ITEL entstanden.[2] Für die Luftbildaufnahmen wurde ein Helikopter eingesetzt.[2] Voraufgezeichnetes Bildmaterial von CNN findet Verwendung.[2] MusikDer Filmtitel bezieht sich auf die Komposition Leçons de tenèbre von François Couperin.[3] Im Film finden Musiken unterschiedlicher Komponisten Platz:
RezeptionFür die angebliche Ästhetisierung des Golfkriegs sei Werner Herzog laut Tagesspiegel auf der Berlinale 1992 vom Publikum beschimpft und angespuckt worden.[4] Kritiken
AuszeichnungenWeblinks
Einzelnachweise
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