Lehsten wurde am 13. Juli 1326 anlässlich der Bewidmung der St. Nicolai-Kirche als Leistenn erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche oder Kapelle wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Übrig blieb nur eine Glocke, die noch Anfang des 20. Jahrhunderts am Schulhaus hing, heute jedoch verschollen ist.[1] Der Ort wurde als Rundling um einen Teich angelegt, eine Form, die heute noch gut erkennbar ist. Den Dreißigjährigen Krieg überlebten nur drei Einwohner. Gegen 1755 wurde der Ort aufgeteilt. Als Teil des HerzogtumsMecklenburg-Schwerin wurde der größere Teil im DomanialamtStavenhagen direkt vom Herrscherhaus verwaltet und bestand aus drei Ortsteilen:
Lehsten, Büdnerdorf (auch Lehsten, Dorf) Koord.53.5655512.91388, hier lebten zeitweise ca. 400 Personen, darunter über 30 Büdner
Lehsten (später auch Adlig-Lehsten, Hopfenberg, Hoppenbarg) Koord.53.556812.9168
Kirchlich waren alle Teile von Lehsten nach Groß Varchow eingepfarrt.
Mit der Gebietsreform von 1992 war Lehsten Gemeinde im Amt Möllenhagen. Am 7. März 1994 wurde der Ort in die Gemeinde Möllenhagen eingemeindet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Büdnerei in Lehsten ist ein restauriertes ehemaliges Anwesen einer Kleinbauernfamilie. Sie ist überregional durch ihre zahlreichen Kulturveranstaltungen bekannt.
Persönlichkeiten
Friedrich Griese (1890–1975), Schriftsteller, in Lehsten geboren
Albert Benary (1881–1963), Offizier und Militärschriftsteller, in Lehsten geboren
Ernst Boldt (1889–1962), niederdeutscher Schriftsteller, hier als Lehrer tätig
Walter Burmeister (1894–1980), nationalsozialistischer Kriegsverbrecher und Mecklenburger Heimatforscher, hier als Lehrer tätig
Thomas Diener (* 1963), Politiker (CDU), hat einen landwirtschaftlichen Betrieb in Lehsten
Literatur
Friedrich Steuer, Ludwig Wegener: Lehsten & Groß Varchow im Wandel der Zeiten. Untermauert und erläutert durch die Regionalgeschichte. Büdnerei, Lehsten 2002, DNB987512005, S.159.
Das Gut und Kirchdorf Varchow. In: Friedrich Schlie (Hrsg.): Die Amtsgerichtsbezirke Teterow, Malchin, Stavenhagen, Penzlin, Waren, Malchow und Röbel (= Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin). Band5. Bärensprung u. a., Schwerin 1902, S.216–219 (Internet Archive).
Wilhelm Raabe, Gustav Quade: Mecklenburgische Vaterlandskunde. Specielle Ortskunde beider Grossherzogthümer Mecklenburg nebst 5 Städteplänen und einem alphabetischen Ortsregister. 2. Auflage. Band1. Hinstorff, Wismar 1894, DNB962162663, S.761, 1019.
Einzelnachweise
↑Hermann Rönnberg: Glocke von Lehsten. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band40, 1875, S.200 (Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern).