Lee Ho-chol wurde als Sohn einer Bauernfamilie in der Hafenstadt Wŏnsan (heute Nordkorea) geboren. Im Juli 1950, als er Schüler der 12. Klasse war, wurde er von der Volksarmee rekrutiert und geriet in der Provinz Kangwŏn in Kriegsgefangenschaft.[4] Nach der Freilassung und seiner späteren Flucht in den Süden verdiente er sich seinen Unterhalt als Hafenarbeiter oder Arbeiter in einer Nudelfabrik, bis er als Wachmann beim Nachrichtendienst der US-Armee angestellt wurde.
In dieser Zeit begann er Romane und Erzählungen zu schreiben. Mit der Veröffentlichung von Heimatlos 1955 debütierte er auf der literarischen Bühne. 1961 erhielt er für P'anmunjŏm den Literaturpreis für Nachwuchsautoren und für die Erzählung Heimatlos 1962 den Tongin-Literaturpreis. Das schriftstellerische Renommee bedeutete aber nicht, dass er in der neuen Gesellschaft Fuß fasste. Sein Leben war nach wie vor das eines Entwurzelten, der allein und weit entfernt von seiner Heimat, von Eltern und Geschwistern sein Leben bewältigen musste. Lees Schriften sind auch eine Dokumentation seiner persönlichen Geschichte. Was er aufgrund seiner eigenen Erlebnisse zeigt, ist die Tragödie der Geschichte Koreas.
Bis zu seinem Tod engagierte er sich für die Gründung einer Akademie für koreanische Literatur in Yanbian, d. h. im Autonomiegebiet der koreanischen Minderheit in der Volksrepublik China. Zudem setzte er sich für die koreanische Wiedervereinigung ein und besuchte aus diesem Anlass mehrmals Nordkorea.[5]
Arbeiten (Auszug)
Koreanisch
나상 (Das wahre Gesicht) Seoul: Munhak yesul, 1957
소시민 (Kleine Leute) Seoul: Singu, 1965
사월과 빙원 (Eisfeld im April) Seoul: Ŭlyu, 1967
탈향 (Heimatlos) Seoul: Munhak yesul, 1955
서울은 만원(滿員)이다 (Seoul ist voll) Seoul: Samsŏng, 1972
2004 – 독일 예나대학 프리드리히 실러 메달 (Deutsche Friedrich-Schiller-Medaille der Universität Jena)
1998 – 대한민국예술원상 (Künstlerpreis der Republik Korea)
1996 – 대산문학상 (Taesan Literaturpreis)
1989 – 대한민국문학상 (Literaturpreis der Republik Korea)
1962 – 동인문학상 (Tongin Literaturpreis)
1961 – 현대문학상 신인상 (Literaturpreis für Nachwuchsautoren)
Einzelnachweise
↑Korean Literature Authors Name Authority Database: 이호철 (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/klti.libguides.com, abgerufen am 26. Januar 2014 (englisch)
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Koreanischen. Lee ist hier somit der Familienname, Ho-chol ist der Vorname.