Laucharassari
Der Laucharassari (Aulacorhynchus prasinus) ist ein in Mittel- und Südamerika beheimateter Spechtvogel aus der Familie der Tukane. Es werden mehrere Unterarten unterschieden. MerkmaleDer Laucharassari wird bis zu 35 Zentimeter lang und 160 Gramm schwer. Sein Gefieder ist vorwiegend grün. Hervorstechendes Merkmal ist wie bei anderen Tukanen auch sein langer Schnabel; der Oberschnabel ist zu divergierenden Anteilen gelb und schwarz, der Unterschnabel dagegen meist vollkommen schwarz. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum, allerdings werden erstere etwas größer. Die Eier der Tiere sind weiß. Exemplare aus verschiedenen Regionen unterscheiden sich in einzelnen Merkmalen so stark, dass eine Aufteilung in verschiedene Unterarten angedacht wurde.[1] So können beispielsweise die Flecke an den Kehlen der Tiere weiß, violett oder blau sein. VorkommenDer Laucharassari ist in feuchten Wäldern und offenen Waldgebieten zu finden. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Mexiko über Costa Rica, Panama und Venezuela bis nach Bolivien, wobei er normalerweise in höhergelegenen Gebieten zu finden ist. Er ist vorwiegend ein Bewohner von Bergwäldern und kommt in Höhenlagen zwischen 1.600 und 3.000 Metern vor. In den mittleren Höhenlagen überlappt sich seine Verbreitung häufiger mit dem des Blutbürzelarassaris. Nach Angaben der IUCN ist der Bestand derzeit nicht gefährdet.[2] VerhaltenLaurcharassaris sind Höhlenbrüter und nutzen verlassene Spechthöhlen sowie ähnliche Baumhöhlungen, die gelegentlich von den Laucharassaris etwas erweitert werden. Das Einschlupfloch ist jeweils etwa so groß, dass ein erwachsener Laucharassari hindurch schlüpfen kann. Laucharassaris sind Nisthöhlenkonkurrenten mit dem Azteken-Bartvogel. Anders als der Tukan-Bartvogel, die im kooperativen Familienverband brüten und in der Lage sind, weitaus größere Arten wie beispielsweise den Leistenschnabeltukan zu vertreiben, haben die einzeln brütende Azteken-Bartvögel keine Chance, die größeren Laucharassaris von ihren Nisthöhlen zu vertreiben.[3] Die Weibchen des Laucharassaris legen pro Brutperiode drei bis vier Eier. Sowohl Männchen wie Weibchen beteiligen sich an der Brut, die 14 bis 16 Tage dauert. Frisch geschlüpfte Laucharassaris sind zunächst vollständig nackt, haben geschlossene Augen und weisen breitere und längere Unterschnäbel als Oberschnäbel auf. Sie haben außerdem sehr auffällige, große Fersenschwielen, die vermutlich ein Durchscheuern beim Sitzen auf der harten Nistunterlage verhindern. Beide Elternvögel sind an der Fütterung der Jungvögel beteiligt. Sie erhalten hauptsächlich Früchte, daneben aber auch Insekten sowie gelegentlich Nestlinge anderer Vogelarten. Die Entwicklung der Jungvögel geht sehr langsam vor sich, erst ab dem 25. Lebenstag öffnen sich die Augen und um den 35. Lebenstag sind sie weitgehend befiedert. Die Jungvögel sind nach etwa 6 Wochen flügge, werden allerdings noch einige Wochen nach Verlassen des Nests gefüttert. Gerade flügge gewordene Jungvögel haben bereits die Körpergröße eines adulten Laucharassaris und gleichen ihnen auch in der Gefiederfärbung. Allerdings ist der Schnabel noch deutlich kleiner als der der Adulten.[4] Die Vögel treten häufig in Gruppen von 5 bis 10 Tieren auf. Sie ernähren sich vorwiegend von Früchten, aber auch von Insekten, Vogeleiern und Eidechsen. Untersuchungen in den 1980er Jahren zeigten, dass Laucharassaris Früchte von mindestens 113 unterschiedlichen Pflanzen zu sich nehmen. Außerdem wurden mehrmals Tiere beobachtet, die Blüten, unter anderem von Korallenbäumen (Erythrina lanceolata), fraßen.[5] UnterartenDie von Integrated Taxonomic Information System anerkannten Unterarten sind:[6]
Allerdings gibt es zu dieser Klassifizierung auch konträre Meinungen in der Literatur. Laut IOC World Bird List könnten Aulacorhynchus wagleri, Aulacorhynchus lautus, Aulacorhynchus albivitta und Aulacorhynchus atrogularis eigene Arten sein.[7] QuellenLiteratur
WeblinksCommons: Laucharassari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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