Lathum (niedersächsischLaotem; früher auch Lathem, Laten und Latem genannt) ist ein Dorf in der Gemeinde Zevenaar in der niederländischen Provinz Gelderland. Es liegt am Provinzialweg N 338 von Westervoort nach Doesburg. Das Dorf liegt auch am Ufer der IJssel und zwischen der Autobahn A 12 und der Rhederlaag/Lathumse plas. Erwähnt wird ein „Haus zu Lathum“ (niederländischHuis te Lathum) bereits im Mittelalter, erstmals im Jahr 1355.
Im Spätmittelalter gehörte Lathum zur Bannerij van Bahr en Lathum, einer Bannerherrschaft in der Grafschaft Zutphen im Herzogtum Geldern.[2][3] Die Herren von Baer (Bahr) und die 1227 erstmals erwähnten Herren von Lathum waren ursprünglich wohl eines Stammes. 1413 wurden die van Montfoort Herren von Lathum. Später kam das Rittergut in Lathum durch Heirat an die von Baer auf Bahr, weshalb sie 1471 zu einer Herrschaft vereinigt wurden.
1243: Wenemar van Lathum (Verbindungen zu den Herren von Didam möglich)
1295–1311: Hendrik van Lathum
1311–1338: Frederik van Lathum
1338–1356: Hendrik van Baer, Herr von Lathum
1356–1385: Walraven van Baer, Herr von Lathum
1385–1386: Aleid, Frau von Lathum
1386–1410: Frederick van Baer, Herr von Lathum
1413–1434: Willem van Montfoort, Herr von Lathum
1434–1461: Oda van Montfoort, Frau von Lathum
Mit der Gemeindereform vom 1. Januar 2005 wurde die nördlich gelegene Gemeinde Angerlo am südlichen Ufer der IJssel mit Angerlo und den Kirchdörfern Giesbeek und Lathum sowie den Bauerschaften Bahr und Bingerden aufgelöst und Teil der Gemeinde Zevenaar. Lathum ist heute ein Ort mit ca. 750 Einwohnern.
Das Wappen von Lathum ist – genau wie das von Bahr – ein roter Scheunenbalken (ein „Bahr“ – Barren, Balken) auf goldenem Hintergrund.[6]
Monumente
Lathum hat zwei Bauwerke, die in der Geschichte der Region eine Rolle spielen. Über das Haus zu Lathum (Huis te Lathum) wurde 1355 erstmals geschrieben. Das heutige Herrenhaus steht auf einer leichten Erhebung, an der sich noch der Hügel der ursprünglichen Motte (Turmhügelburg) ablesen lässt.
Die reformierte Kirche (Hervormde Kerk) stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde durch den Schriftsteller Jan Siebelink in seinem Roman Knielen op een bed violen (2005) beschrieben als der blaue Glockenturm (de blauwe klokkentoren).
Seite zum Kasteel Baer, von dem das Haus Lathum vermutlich abstammt. [4]
Literatur
Drs. C.O.A. baron Schimmelpenninck van der Oije: Bijdrage tot een genealogie van het geslacht Van Rheden/Van Baer en het geslacht van Lathum tot circa 1400, In: Herziene uitgave van het artikel in Bijdragen en Mededelingen Vereniging Gelre, Teil LXIV, 1971.
Drs. C.O.A. baron Schimmelpenninck van der Oije: Geschiedenis Baer en Lathum, In: Bijdragen en Mededelingen Vereniging Gelre, Teil LXV, 1972.
A.G. van Dalen: Bahr en Lathum (= De Liemers No. 36), Verlag „Liemers Lantaern“, Zevenaar, 1975.
Weblinks
Commons: Lathum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien