Der Lasörling ist mit einer Höhe von 3098 m ü. A.[2] der höchste Gipfel der nach ihm benannten Lasörlinggruppe, die sich zwischen dem Virgental und dem Defereggental gegenüber dem Großvenediger erstreckt.
Gelegentlich wird der Berg auch als „Großer Lasörling“ bezeichnet, da es sich um einen Doppelgipfel handelt (Südostgipfel: 3055 m ü. A.).
Der Hauptgipfel wurde früher auch Bergerspitze, der Südostgipfel auch Musspitze oder Virgen Lasörling geheißen.[3]
Der einfachste Anstieg führt vom Virgental durch das Mullitztal über die Lasörlinghütte. Der Anstieg ist gletscherfrei, verlangt aber Trittsicherheit und weist Kletterstellen des ersten Schwierigkeitsgrads auf.
Der Name „Lasörling“ bezieht sich auf das Aussehen des Berges: Das Wort „Arl(ing)“ ist ein altes Wort für Pflugschar oder Pflug und wird als altgermanisches Wort[4] oder Lehnwort aus dem slowenischen „oralnik“[5] angesehen. Der Berg wurde um das Jahr 1531 noch mit der slowenischen Endsilbe „-nik“ als „Lasornik“ bezeichnet.[5] Für das Jahr 1670 ist die Schreibung „Lasernik“ belegt.[6] Die Silbe „-nik“ wurde im späteren Sprachgebrauch durch „-ling“ ersetzt.[5] Die Vorsilbe „Las-“ wird auf das (alt-)slowenische Wort für Rodung (Gereute) zurückgeführt, wie auch bei Lasnitzen, Laßnitz usw.[7][8]
Erstbesteigung
Der Lasörling wurde erstmals 1861 von Carl von Sonklar nach mehreren Versuchen über den Nordgrat bestiegen.[9]
Nach anderen Angaben[3] sind die Erstersteiger unbekannt, vielleicht Jäger. Die erste historisch fassbare Ersteigung erfolgte demnach durch H. v. Acken und Messgehilfen im Jahre 1854 im Zuge der Landvermessung über den heutigen Normalanstieg, den Südanstieg aus dem Glauret. Carl Sonklar bliebe nur die Erstbegehung der Ostflanke im Abstieg (1861) und des Nordwestgrats (1864).
Routen zum Gipfel
Der gängigste Anstieg auf den Lasörling führt zunächst von der Lasörlinghütte (2293 m ü. A.) in nordwestlicher Richtung in das ehemalige Bergbaugebiet Glauret. Südlich des Gipfels zweigt der Weg nach Norden ab und führt in Serpentinen über Moränenhalden zur Lasörlingscharte (2950 m ü. A.) und schließlich zum Gipfel. Die 805 Höhenmeter können in etwa drei Stunden überwunden werden.[10]
Der kürzeste Weg aus dem Virgental zum Gipfel führt durch das Lasnitzental in südliche und später südöstliche Richtung auf den Westgrat. Nach kurzer und leichter Kletterei auf dem Grat in östliche Richtung trifft man an der Lasörlingscharte auf den von der Lasörlinghütte kommenden Pfad.
↑Arl. In: Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 1 A–Biermolke. Leipzig 1854. Stichwort Spalte 551 Zeile 56. Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1991, ISBN 3-423-05945-1. dtv 5945. Gliederung zitiert nach: Der digitale Grimm – Elektronische Ausgabe der Erstbearbeitung. Version 12/04. Zweitausendeins, Frankfurt am Main, ISBN 3-86150-628-9. Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier in Verbindung mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Siehe dort auch den Artikel zum Stichwort „Pflug“: Band 13 N–Quurren. Leipzig 1889. Spalte 1773, Zeile 45.
↑ abcWilhelm Brandenstein: Zur Ortsnamenforschung in Osttirol. In: Osttiroler Heimatblätter. Nr. 10 (1930), Heft 11/12., Seiten 90–93. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1978, ISBN 3-201-01038-3, Seiten 89–96. Zum Namen Lasörling: Seite 96.
↑Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung Teil 1 Nordtirol. Wien&Leipzig 1923. Seite 607. Zitiert nach: Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Stichwort „Lasörling“.
↑Manfred Trummer: Slawische Steiermark = Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium „Fremd sein – beinander bleiben. Die slowenische Volksgruppe in Österreich“ im Rahmen der „Slowenischen Tage“ an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 25.–28. März 1996. Aus: Christian Stenner (Hrsg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Schriftenreihe Zur Kunde Südosteuropas II/23. Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Universität Graz, Abteilung Südosteuropäische Geschichte, Univ.-Prof. Dr. Karl Kaser. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 1997, ISBN 3-205-98690-3, Seiten 15–34 (Beispiele: Seiten 21, 22 und 24).
↑Lasnitzen. In: Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Salzburg 1983. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg.