aus dem Mansfelder Seekreis der Stadtbezirk Alsleben, die Amtsbezirke Alsleben und Belleben, aus dem Amtsbezirk Nelben die Gemeindebezirke Gnölbzig und Nelben und der Gutsbezirk Gnölbzig sowie aus dem Saalkreis aus dem Amtsbezirk Beesenlaublingen die Gemeindebezirke Beesenlaublingen, Beesedau und Mucrena und die Gutsbezirke Domäne Neubeesen und Poplitz
der Kreis Delitzsch ohne die Teile, die den Amtsgerichten Düben, Eilenburg und Halle zugeordnet waren; Hinzu kam aus dem Kreis Bitterfeld der Stadtbezirk Brehna, die Amtsbezirke Kitzendorf und Roitzsch und aus dem Amtsbezirk Holzweißig der Gemeinde- und Gutsbezirk Petersroda.
aus dem Kreis Bitterfeld der Stadtbezirk Gräfenhainchen, die Amtsbezirke Burgkemnitz, Crina, Jüdenberg und Schköna sowie der Amtsbezirk Alt-Jeßnitz ohne den Gemeinde- und Gutsbezirk Alt-Jeßnitz
aus dem Kreis Merseburg aus dem Amtsbezirk Holleben die Gemeindebezirke Beuchlitz, Passendorf mit Angerdorf und Schlettau sowie die Gutsbezirke Beuchlitz und Passendorf
aus dem Mansfelder Gebirgskreis die Stadtbezirke Leimbach und Mansfeld, die Amtsbezirke Gorenzen und Siebigerode, aus dem Amtsbezirk Großörner der Gutsbezirk Rödgen, aus dem Amtsbezirk Klostermansfeld der Gemeindebezirk Klostermansfeld und die Gutsbezirke Leimbach und Domäne Klostermannsfeld, aus dem Amtsbezirk Rammelburg der Gemeindebezirk Biesenrode.
Der Landgerichtsbezirk hatte 1888 zusammen 364.585 Einwohner. Bei dem Amtsgericht Eisleben wurde eine Strafkammer gebildet, die für die Amtsgerichtsbezirke Eisleben, Hettstedt, Mansfeld, Ermsleben, Gerbstedt und Wippra zuständig war. Am Gericht waren ein Präsident, zwei Direktoren und neun Richter tätig.[3]
Die Amtsgerichte Wettin und Wippra wurden 1932 aufgehoben.[4]
Im Zweiten Weltkrieg wurden eine Reihe von Gerichten aufgehoben und nach dem Krieg teilweise anderen Landgerichten zugeordnet. Zum Landgericht Halle gehörten zum 1. Juli 1947 folgende Amtsgerichte: Bitterfeld, Delitzsch, Eisleben, Halle, Kölleda, Mansfeld, Merseburg, Naumburg (Saale), Querfurt, Sangerhausen, Weißenfels und Zeitz.[5] Im Jahre 1952 wurden in der DDR die Landgerichte abgeschafft und einheitlich Kreis- und Bezirksgerichte geschaffen. Halle kam zum Bezirk Halle, entsprechend entstand das Bezirksgericht Halle.
Das Gebäude des Landgerichtes wurde 1903 bis 1905 errichtet. Es handelt sich um eines der repräsentativsten Bauwerke der Stadt im typischen, historistischen Stil wilhelminischer Justizbauten. Architekten des vierflügeligen Gebäudes waren die preußischen Baubeamten Paul Thoemer im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin und Karl Illert (1856–1907) in Halle. Es besitzt eine breite Doppelturmfassade zum Hansering, die unter anderem mit Porträts von Rechtsgelehrten und an den Fenstersimsen mit Tieren und Fabelwesen geschmückt ist. Die flankierenden Türme haben eine Höhe von 50 Metern. Stilistisch verbindet es auch Formen der Gotik, der Renaissance und des Jugendstils. Bemerkenswert ist neben der Fassade aus Sandstein das Treppenhaus mit einer doppelten Wendeltreppe in einer kreisrunden Kuppelhalle mit einem Durchmesser von ca. 20 Metern und einer Höhe von 42 Metern.
Der Justizpalast wurde umfangreich restauriert und im Frühjahr 2013 wieder eröffnet.[6]
Überlieferung
Die schriftliche Überlieferung des Landgerichtes Halle aus den Jahren 1895–1952 wird in Teilen heute im Landesarchiv Sachsen-Anhalt in der Abteilung Merseburg verwahrt. Der Bestand trägt die Bestandsbezeichnung C 128 Halle.
Michael Pantenius: Stadtführer Halle. Gondrom Verlag, Bindlach 1995, ISBN 3-8112-0816-0.
Holger Brülls, Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1.
Elisabeth Rüber-Schütte (Hrsg.): Das Zivilgericht in Halle (Saale). Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie – Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle 2017, ISBN 978-3-944507-26-2.
Dieter Dolgner: Historische Rechtsorte, Richtstätten und Gerichtsgebäude in Halle an der Saale. Hrsg.: Freunde der Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt e. V. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2018, ISBN 978-3-95462-986-2