Ursprünglich erhob die SPÖ unter Franz Voves Anspruch auf den Sitz des Landeshauptmanns, da die SPÖ Steiermark rund 1 Prozent mehr Wählerstimmen als die ÖVP erzielte. Am 10. Juni2015 legte Voves gemäß seiner Ankündigung, bei einem Wahlergebnis von unter 30 Prozent zurücktreten zu wollen, alle seine politischen Funktionen zurück. Die nach Abschaffung der Proporzsystems durchgeführten Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP ergaben überraschend, dass der bisherige stellvertretende Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) als neuer Landeshauptmann die Landesregierung von 2015 bis 2020 anführen soll.
In der SPÖ wurde der Verzicht auf den Posten des Landeshauptmannes als stärkerer Koalitionsbeteiligter auf Bundes- und Länderebene kritisch kommentiert.[2] Auch die Oppositionsparteien FPÖ, Grüne und KPÖ bewerteten die Fortsetzung der bestehenden Regierungszusammenarbeit trotz Wahlverlusten negativ.[3] Als Grund für den Verzicht auf die Position des Landeshauptmannes durch die SPÖ wurde die Gefahr angeführt, durch eine ÖVP-FPÖ-Koalition gänzlich an Einfluss zu verlieren.[4]