Laghouat
Laghouat (arabisch الأغواط al-Aghwat, DMG al-Aġwāṭ, tamazight ⵍⴻⵖⵡⴰⵟ Leɣwaṭ) ist eine Stadt im Norden Algeriens mit ca. 170.000 Einwohnern (Stand: 2012). Sie liegt in der gleichnamigen Provinz Laghouat, deren Hauptstadt sie ist, südlich des Atlasgebirges. Laghouat wurde im Jahr 1955 nominell Sitz des gleichnamigen Bistums (Dioecesis Laghuatensis), dessen Sitz sich jedoch immer noch in der ca. 200 Kilometer südöstlich gelegenen Stadt Ghardaia befindet. Lage und KlimaDie Oasenstadt Laghouat liegt südlich des Saharaatlas an der Nordgrenze der Sahara in einer Höhe von ca. 765 m.; der meist ausgetrocknete Fluss Wadi Djedi fließt nahe der Stadt vorbei. Die Landeshauptstadt Algier ist etwa 400 Kilometer (Fahrtstrecke) in nördlicher Richtung entfernt; die Nachbarstadt El Djelfa befindet sich ca. 105 Kilometer (Fahrtstrecke) nordöstlich. Das Klima ist nahezu wüstenartig; Regen (ca. 250 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr. Bevölkerung
Die Bevölkerung der Siedlung war ehemals größtenteils berberischen Ursprungs und gehörte zum Stamm der Zanata; die heutige Stadt ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Zuwanderung aus den umliegenden Berg- und Wüstenregionen deutlich gewachsen. WirtschaftEhemals konnten sich die Einwohner der Karawanenstadt selbst mit Nahrungsmitteln versorgen; heute wir das meiste per LKW aus dem Norden herbeigeschafft. Die Stadt ist bekannt für Webprodukte und hat einen nationalen Flughafen. GeschichteDie Stadt wurde im 11. Jahrhundert von den aus Marokko eingedrungenen Almoraviden gegründet und geriet unter marokkanische und ab 1519 unter osmanische Herrschaft. Im Jahr 1852 übernahm die französische Kolonialarmee die Stadt, doch schon bald formierte sich Widerstand unter Sheikh Moussa Ibn Hassen El Misri. Ende des Jahres 1852 wurde die Stadt von französischen Armeeeinheiten unter dem General Henri Pierre Bouscaren belagert und schließlich am 4. Dezember eingenommen; die Folge war ein Massaker an der Zivilbevölkerung, aber auch der französische General erlitt schwere Verwundungen und starb. Der französische Maler Eugène Fromentin (1820–1876) hielt sich aufgrund staatlicher Beauftragung 1853 für längere Zeit in Laghouat auf, wobei einige Oasenbilder entstanden sind, deren Eindrücke er zugleich in Tagebucheinträgen festhielt. Während der französischen Kolonialzeit war die 2ème C.S.P.L. (Compagnie Saharienne Portée de la Légion étrangère) der Fremdenlegion stationiert und von Laghouat aus für die Kontrolle und Sicherung der Straßen durch die Sahara verantwortlich. Betrunkene Fremdenlegionäre feierten in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1954 den Brauch Camerone, einem feierlichen Bekenntnis zum Legionärsleben. Sie verursachten einen Zusammenstoß mit 200 jungen Muslimen; von ihnen wurde einer erschossen, mehrere der jungen Algerier wurden verletzt. Im Jahr 1962 wurde Algerien unabhängig. Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
Literatur
Film
WeblinksCommons: Laghouat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Laghouat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise |