Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora und Kommandos
Die Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora und Kommandos (LAG) ist ein im April 1945 gegründeter Zusammenschluss deutscher politischer Häftlinge der Konzentrationslager Buchenwald, Dora und ihrer Außenlager.[1]
Die Arbeitsgemeinschaft entstand nach der Beseitigung der KZ-Anlage im April 1945 durch die US-Armee, die zusammen mit den Truppen der Anti-Hitler-Koalition Deutschland vom Nationalsozialismus befreit hatten. In den 1950er Jahren organisierten sich die westdeutschen Teilnehmer als „Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora“ in der Bundesrepublik Deutschland und die ostdeutschen als „Landesarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora und Kommandos“ in der DDR im Rahmen der „Komitees antifaschistischer Widerstandskämpfer“. Beide Gemeinschaften blieben kameradschaftlich verbunden und waren im „Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos“ vertreten. Die DDR-Teilnehmer stellten dessen 1. Vizepräsidenten.
Die westdeutsche Lagergemeinschaft gibt seit 1958 die nach der Buchenwald-Glocke Zeitschrift Die Glocke vom Ettersberg heraus. Sie wurde von den Buchenwald-Häftlingen Otto Roth, Rudi Gottschalk und Ludwig Wolf gegründet.
Ihre Tätigkeit wird von dem Schwur bestimmt, den die befreiten Häftlinge am
19. April 1945 auf dem Appellplatz in Buchenwald geleistet haben.
Heute arbeiten zwei ehemalige Buchenwaldhäftlinge, deren Kinder, Enkel sowie Schüler ehemaliger Häftlinge in der LAG mit. Allen Bundesbürgern steht die Mitgliedschaft offen, wenn sie für deren Ziele eintreten:
die Verbreitung der Wahrheit über den Terror der SS in den Lagern und der Einsatz der antifaschistischen Häftlinge für das Leben und Überleben ihrer Mithäftlinge
die Darstellung der Tatsache, dass trotz unmenschlicher Lagerbedingungen und trotz des Terrors der SS Solidarität, lebensrettende Aktionen, mitmenschliche Hilfe und Stärkung des Widerstandswillens bis zum bewaffneten Kampf gegen die Peiniger noch vor dem Eintreffen der US-Armee möglich waren und praktiziert wurden
die Bewahrung und Pflege des antifaschistischen Charakters der heutigen „KZ-Gedenkstätte Buchenwald“ und der „KZ-Gedenkstätte Dora“