L17-AusbildungDie L17-Ausbildung ist in Österreich eine Möglichkeit, den Führerschein für PKW (genauer: Klasse B) schon mit dem Alter von 17 Jahren zu erlangen. Die amtliche Bezeichnung lautet „Vorgezogene Lenkberechtigung für die Führerscheinklasse B“. Wie auch bei der Klasse B, wird ein Probeführerschein[1] ausgestellt. AusbildungDie Ausbildung erfolgt in einzelnen Stufen:
Beginnen kann man mit der Ausbildung (Theorie und Praxis in der Fahrschule) frühestens mit 15 ½ Jahren[2]. Für die Ausbildung werden einige Anforderungen an das Kraftfahrzeug und die Begleitperson gestellt, mit denen die Ausbildungsfahrten durchgeführt werden:
Die Fahrprüfung kann dann nach Absolvierung der Perfektionsschulung frühestens ab dem 17. Geburtstag abgelegt werden. Nach erfolgreicher Fahrprüfung sind im Sinne der Mehrphasenausbildung innerhalb eines Jahres noch ein Fahrsicherheitstraining und eine Perfektionsfahrt zu absolvieren. GültigkeitDie Lenkberechtigung ist bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres außer in Österreich nur in Großbritannien, Nordirland und Dänemark gültig.[3] Sonderfall: L17 in Verbindung mit Klasse A1Seit Jänner 2013 gilt folgende Regelung:
KritikKritik wird immer wieder laut, dass es unverantwortlich sei, wenn die Führerscheinbesitzer noch jünger sind und daher die Verantwortung jungen Menschen noch weniger bewusst ist, wenn man ein Fahrzeug lenkt. Befürworter halten dem entgegen, dass bei dieser Art der Ausbildung die Fahrer eine längere und dadurch mehr Fahrpraxis bis zum Antritt zur Prüfung hätten, als bei einer reinen Fahrschulausbildung. Eine groß angelegte Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit im Rahmen der Evaluierung dieser Ausbildungsform ein Jahr nach Einführung ergab unter anderem folgendes: In diesem Zeitraum haben 5.175 16-jährige die vorgezogene Lenkberechtigung für die Klasse B beantragt. Diese Fahrschülerzahl entspricht ca. 6,5 % all jener Kandidaten, die im Durchschnitt pro Jahr eine Führerscheinausbildung der Klasse B machen (rund 80.000 Kandidaten in Österreich). 98 % der Befragten äußerten sich positiv zu dieser Ausbildungsform trotz ursprünglicher Skepsis. Für die Eltern der Jugendlichen ist ausschlaggebend, dass die Kinder vom eher unsicheren Moped auf das sicherere Auto umsteigen. Zusätzlich empfinden es die meisten Erziehungsverantwortlichen als Vorteil, dass mit „L17“ eine Ausbildung geschaffen wurde, bei der die Fahranfänger genügend Praxis sammeln können, auch wenn es mit einem zeitlichen Mehraufwand verbunden ist. Es kommt auch zu dem durchaus positiven Effekt, dass die Begleitpersonen ihr Wissen wieder auffrischen bzw. Neues dazulernen. Auch die Fahrlehrer bestätigen, dass „L17“ Kandidaten die am sichersten ausgebildeten Autolenker sind, da hier zwei Ausbildungssysteme kombiniert werden (Übungsfahrt und Vollausbildung). Mit einer Zunahme der Absolventen dieser Ausbildungsform ist für die Zukunft zu rechnen. Siehe auchWeblinks
Einzelnachweise
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