Kurt KleinKurt Klein (* 2. Juli 1920 in Walldorf (Baden); † 19. April 2002 in Guatemala) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Autor deutsch-jüdischer Herkunft. Im Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Ritchie Boys. FamilieKurt Klein war der Sohn von Ludwig und Alice Klein. Er war der jüngste von drei Geschwistern. Sein Vater betrieb in Walldorf bei Heidelberg einen Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, wie Getreide, Hopfen und Tabak. Kurt Klein besuchte die Oberrealschule, musste diese aber in der Zeit des Nationalsozialismus verlassen. Er arbeitete bis zu seiner Emigration als Drucker. Seine Schwester Irmgard flüchtete 1936 in die USA und ließ sich in Buffalo, New York nieder. Ihr gelang es, für Kurt ein Affidavit zu besorgen, so dass er ein Jahr später einreisen konnte. Die ersten Jahre lebte er in Buffalo bei Onkel, Tante und Kusine. Kurt Klein fand Arbeit in seinem Beruf als Drucker. in diesem Gewerbe arbeitete er bis zu seiner Pensionierung. Sein Bruder Max flüchtete 1938 in die USA. Die Geschwister versuchten ihre Eltern zu sich holen, was aber nicht gelang. Ludwig und Alice Klein wurden Oktober 1940 im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion aus Deutschland ausgewiesen und in das französische Lager Gurs deportiert, sie wurden in Auschwitz ermordet. LebenKurt Klein war 1937 in die Vereinigten Staaten geflüchtet. 1942 wurde er amerikanischer Soldat und im „Military Intelligence Training Center“ in Camp Ritchie, Maryland ausgebildet. Deren Absolventen wurden teilweise als Dolmetscher in kleinen sechsköpfigen Gruppen, den „Interrogation of Prisoner Teams“ (IPW Team) eingesetzt. Das Team von Kurt Klein wurde der 5. US-Infanteriedivision („Red Diamond“) zugeteilt, das als Teil der 3. US-Armee unter General George S. Patton auf dem europäischen Kriegsschauplatz kämpfte. Kurt Klein kehrte so als amerikanischer Soldat nach Deutschland zurück. 1945 hatte er den Rang eines 1st Lieutenant. Am 6. und 7. Mai 1945 – unmittelbar vor Kriegsende – befreite seine Einheit, das 2. Regiment der 5. US-Infanteriedivision, in Volary im Sudetenland jüdische Häftlinge eines Todesmarsches, darunter Gerda Weissmann, die er 1946 in Paris heiratete. Das Paar ließ sich in Buffalo nieder. Unter dem Namen Gerda Weissmann-Klein war seine Ehefrau als Schriftstellerin tätig. Beide gründeten im April 1998 eine eigene Stiftung The Gerda and Kurt Klein Foundation, die sich für die Aufklärung über den Holocaust, die Menschenrechte und die Erziehung zur Toleranz einsetzte. 1987 erfuhr Kurt Klein, dass er im Krieg Oskar Schindler begegnet war. Im Mai 1945 hatte das Team von Kurt Klein eine kleine Gruppe von jüdischen KZ-Häftlingen aufgegriffen. Unter ihnen befand sich der Sudetendeutsche Oskar Schindler, der ebenfalls KZ-Häftlingskleidung trug. Die Gruppe wollte ihren ehemaligen Fabrikdirektor, der vor der Roten Armee flüchtete, in die amerikanische Zone nach Deutschland in Sicherheit bringen. Kurt Klein besorgte Ausweise, ohne zu wissen, um wen es sich in Wirklichkeit handelte. Er brachte die Flüchtlinge in dem Ort Lenora bei Volary unter. Nach zwei Tagen fuhr eine Militärambulanz die Gruppe nach Passau in die amerikanische Zone. Nach Kriegsende verhörte Kurt Klein in Freising Kriegsgefangene, unter anderen auch den SS-Obersturmbannführer und Hitlers Fahrer Erich Kempka, der in seiner Vernehmung über den Selbstmord Hitlers und die anschließende Leichenverbrennung unter seiner Leitung berichtete. Ehrungen
Veröffentlichungen
Film, Theater und Musik
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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