Kunzite sind klar durchsichtige Steine, ihre Farbe schwankt zwischen beinahe völliger Farblosigkeit bis hin zum Dunkelviolett, wobei eine rosarote Färbung durch Mangan-Beimengungen entsteht. Die schönsten und begehrtesten Kunzite sind von tiefer rosa Farbe mit einem Stich ins Bläuliche.
Für den geschliffenen Stein ist die Anlage des Schliffs – vorwiegend Scheren- oder Treppenschliff, seltener Brillantschliff – von großer Bedeutung, denn Spodumene sind stark pleochroitisch, das heißt, die Farben wechseln in den verschiedenen Richtungen des kristallinen Gefüges.
Typisch für den geschliffenen Kunzit ist sein strahlender Glanz. Darum verträgt er sich in Schmuckstücken so gut mit Diamanten und gewinnt in dieser Zusammenstellung, welche in den USA, wo der Kunzit viel bekannter als in Europa ist, hoch geschätzt wird.
Durch seine Wärme- und Druckempfindlichkeit bereitet Kunzit dem Schmuckhersteller einige Probleme. Beim Schleifen und Löten ist also große Vorsicht geboten, da der Stein bei einer Temperatur von 300 bis 400 Grad Celsius seine Farbe verliert und ihn ein rascher Temperaturwechsel sowie zu starker Druck beim Fassen spaltet. Einwirkung von Sonnenlicht bzw. starkem Kunstlicht über einen längeren Zeitraum bleicht Kunzit aus.
Manipulationen und Imitationen
Trotz seiner Wärmeempfindlichkeit kann die Farbe von zu blassem oder falschfarbenem Kunzit durch Brennen bei etwa 150 °C verbessert werden. Der oft im Handel erhältliche synthetische Kunzit ist tatsächlich synthetischer Korund in Kunzitfarbe.
Literatur
Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. 16. überarbeitete Auflage. BLV Verlag, München 2014, ISBN 978-3-8354-1171-5, S.130.
Bernhard Bruder: Geschönte Steine. Das Erkennen von Imitationen und Manipulationen bei Edelsteinen und Mineralien. Neue Erde, Saarbrücken 2005, ISBN 3-89060-079-4, S.78.
Weblinks
Commons: Kunzite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien