Das Denkmal befindet sich im Zentrum des Ortsteils Rätzlingen nördlich der Dorfstraße, etwas südwestlich der Dorfkirche Rätzlingen.
Gestaltung und Geschichte
Das Kriegerdenkmal gedenkt der Gefallenen aus Rätzlingen im Ersten Weltkrieg. Es wurde, für die Region ungewöhnlich, in Formen des Jugendstils gestaltet und besteht aus einem sich auf einem Sockel erhebenden Obelisken. Der Sockel selbst besteht aus vier symmetrisch im Kreis angeordneten geschwungenen Elementen, was dem Denkmal eine gewisse optische Dynamik verleiht. Zum Sockel führen drei Stufen hinauf. Links und rechts des Zugangs zum Denkmal befindet sich jeweils eine später hinzugefügte Steintafel, auf der namentlich der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs gedacht wird.
Auf der nach Süden weisenden Vorderseite ist im Mittelteil des Obelisken die Darstellung eines von einem Kranz umgebenen Eisernen Kreuzes angebracht. Darunter befindet sich der Schriftzug:
Unseren
Gefallenen
Unterhalb des Textes, am Fuß des Obelisken, ist ein auf Eichenlaub ruhender Stahlhelm dargestellt. Im Eichenlaub ist ein Schwert zu erkennen. Darunter ist am Sockel eine Inschrift angebracht:
Deutsches Land habt Ihr geschirmet +
Deutscher Dank dies Mal Euch türmet
Hoch und her wie Deutschlands Ehre
ˤ Deutsche Zucht uns ständig mehre ˀ
ʕ Freiheit • Einigkeit • und Gut! ʖ
+ Heilig sei uns Euer Blut! +
An der östlichen und westlichen Seite des Sockels befinden sich die Namen und das jeweilige Sterbedatum der Gefallenen, während die Rückseite unbeschriftet ist. Auf der Ostseite finden sich die Inschriften:
Fritz Thiemann
Friedr. Eggstein
† 3.9.1914
† 25.7.1915
Herm. Ohrdorf
Heinr. Behrens
† 18.11.1914
† 9.10.1915
Heinr. Niewerth
Otto Pasemann
† 26.2.1915
† 11.10.1915
Franz Nabrotzki
Bernh. Behrens
† 3.3.1915
† 1.11.1915
Heinrich Wolter
Otto Marquardt
† 29.3.1915
† 27.9.1916
Herm. Schrader
Reinhold Quatz
† 14.6.1915
† 15.10.1916
Franz Wolter
Friedr. Kusian
† 13.7.1915
verm. 8.10.1915
Erich Buch
Herm. Helmecke
verm. 24.5.1915
verm. 21.6.1916
Die Westseite trägt die Inschrift:
Karl Dreyer
Willi Jütte
† 8.5.1917
† 20.4.1918
Ernst Kluge
Heinrich Krull
† 29.8.1917
† 8.9.1918
Herm. Zauske
Wilh. Gerloff
† 2.11.1917
† 14.9.1918
Friedr. Behrens
Heinr. Eggestein
† 21.3.1918
† 29.9.1918
Friedr. Gerloff
Walter Gerke
† 1.4.1918
† 29.9.1918
Bernhard Krull
Friedr. Schmidt
† 13.4.1918
† 30.10.1918
Wilh. Kirmeß
Richard Knoll
† 16.4.1918
verm. 2.9.1916
Albert Blume
Wilh. Feldmann
verm. 14.7.1916
verm. 26.9.1916
Links des Zugangs befindet sich eine Steintafel mit den Namen des Gefallenen des Zweiten Weltkriegs in alphabetischer Reihenfolge:
Altenburg, Helmut
Heicke, Erich
Behrens, Martin
Jütte, Heinz
Blötz, Erich
Jütte, Hermann
Blume, Herbert
Koch, Ehrhard
Breitenfeld, Erich
Koch, Walter
Breitenfeld, Ernst
Körtge, Fritz
Czech, Max
Lauenroth, Erich
Dörge, Willi
Lauenroth, Heinrich
Eilert, Karl
Lauenroth, Werner
Eilert, Otto
Müller, Gustav
Gerloff, Ernst
Müller, Heinrich
Gerchel, Heinrich
Müller, Martin
Helmecke, Albert
Meier, Erwin
Helmecke, Erich
Niewerth, Heinrich
Heinrichs, Wilhelm
Oelze, Bruno
Auf der anderen Seite des Eingangs wird die Auflistung fortgesetzt:
Mathias Köhler: Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 10.1: Ohrekreis (I), Altkreis Haldensleben. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-011-9, S. 189 f.