Kostas Papakostopoulos (* 1962 in Athen) ist ein Theaterregisseur, Dramatiker und Gründer sowie künstlerischer Leiter des Deutsch-Griechischen Theaters (DGT) in Köln. In seinen Inszenierungen für das DGT und städtische Schauspielhäuser setzt er sich vor allem mit dem antiken Drama und Mythos seiner griechischen Heimat auseinander. Papakostopoulos greift dabei die in den mythischen Erzählungen gestellten Fragen gesellschaftlicher Ordnung – Fragen nach dem Umgang mit Macht, Recht und Demokratie – auf und formuliert sie für die Gegenwart neu. Zudem spannt er mit Inszenierungen von jüngeren Adaptionen antiker Stoffe und Werken griechischer Gegenwartsautoren einen Bogen zum zeitgenössischen Theater und zeichnet so das Bild eines Europas zwischen Tradition und Moderne.
Kostas Papakostopoulos wurde in Athen geboren. Nach Abschluss eines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Athen studierte er Theaterwissenschaften an der Universität Köln. Er arbeitete als Regieassistent bei Dimiter Gotscheff 1988/89 am Schauspielhaus Köln und bei Frank Castorf 1989/90 am Schauspielhaus Köln und an der Berliner Volksbühne.
1990 gründete Kostas Papakostopoulos das Deutsch Griechische Theater Köln. In den Folgejahren baute er die deutsch-griechische Theatergruppe zu einer multinationalen Künstlerinitiative aus. Über die Grenzen der Stadt und Deutschlands hinaus hat er sich mit seinem Ensemble und seinen innovativen Inszenierungen einen Namen gemacht. Im Lauf der Jahre hat er u. a. Stücke von Aristophanes, Aischylos, Sophokles, Euripides, Heiner Müller, William Shakespeare, Dea Loher, Lars von Trier, Samuel Beckett, Dimitris Kehaidis, Vassilis Ziogas, Dimitris Dimitriadis, Yannis Tsiros inszeniert. Zusätzlich hat er seit 2006 erfolgreich eigene Stücke, wie unter anderem „Migrantenchor“, „Aias 21“, „Geldgott//Chor der Empörten“, „Schutzflehende“, „Iphigenie“, „Eurexit“ und „Zocker“ konzipiert und uraufgeführt.
Er inszeniert sowohl an städtischen Bühnen, u. a. Schauspiel Köln, Theater Aachen, Schauspiel Düsseldorf, Theater Bonn, Theater Oberhausen, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen als auch in der freien Theaterszene u. a. Freies Werkstatt Theater, Theater im Bauturm, Urania Theater, Comedia Theater, Orangerie Theater. In den letzten Jahren hat Papakostopoulos seine Arbeiten zudem auf internationalen Gastspielreisen präsentiert und die Stadt Köln im Ausland mit großem Erfolg vertreten, u. a. Barcelona 2009, Turin 2011, Thessaloniki 2008, 2012, 2013, Brüssel 2014, Wien 2015, Athen 2015, 2016, 2017, 2018, 2020, 2022. Kostas Papakostopoulos lebt in Köln.
Inszenierungen
2024 „Der Nabel der Welt“ von Fink Kleidheu im Theater Bonn
2023 „Glückliche Tage“ von Samuel Beckett im Urania Theater
2022 „Iphigenie im Trauerland“ von Kostas Papakostopoulos nach Euripides im Urania Theater
2020 „Wildkraut“ von Yannis Tsiros im Kölner Künstlertheater
2019 „Europa“ von Lars von Trier in Koproduktion mit dem Schauspiel Köln und der Nationaloper Athen
2018 „Zocker“ von Kostas Papakostopoulos nach Kechaidis im Freien Werkstatt Theater
2017 „Eurexit“ von Kostas Papakostopoulos nach Aischylos im Theater im Bauturm
2016 „Iphigenie“ von Kostas Papakostopoulos nach Euripides im Theater im Bauturm
2015 „Antigone“ von Kostas Papakostopoulos nach Sophokles in Koproduktion mit dem Theater im Bauturm
2014 „Schutzflehende“ von Kostas Papakostopoulos nach Aischylos in Koproduktion mit dem Theater im Bauturm
2013 „Weibervolksversammlung“ von Aristophanes in Koproduktion mit dem Theater im Bauturm
2012 „GELDGOTT//CHOR DER EMPÖRTEN“ – ein Lustspiel von Kostas Papakostopoulos nach „Ploutos“ von Aristophanes in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
2011 „Eumeniden“ von Aischylos in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
2010 „Elektra“ von Sophokles in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
2009 „Agamemnon“ nach Aischylos in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
2008 „Die Vögel“ von Aristophanes in Koproduktion mit dem Theater Oberhausen und der Studiobühne Köln
2007 „Aias 21“ von Kostas Papakostopoulos nach Sophokles in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
2006 „Migrantenchor“ von Kostas Papakostopoulos in Koproduktion mit dem Schauspielhaus Aachen
2006 „Ödipus auf Kolonos“ von Sophokles in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
2005 „König Ödipus“ von Sophokles in Koproduktion mit den Westfälischen Landesbühnen Castrop-Rauxel und der Studiobühne Köln
2004 „Die Perser“ von Aischylos in Koproduktion mit dem Schauspiel Köln
2003 „Medea“ von Euripides in Koproduktion mit dem Schauspiel Köln und dem Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen
2002 „To Tavli“ von Dimitris Kechaidis in Koproduktion mit dem Freien Werkstatt Theater Köln
2002 „Manhattan Medea“ von Dea Loher in Koproduktion mit dem Freien Werkstatt Theater Köln
2001 „Ich sterbe als Land“ von Dimitris Dimitriadis in dt. Erstaufführung in Koproduktion mit dem Freien Werkstatt Theater Köln
2000 „Die Acharner“ von Aristophanes in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
1999 „Prometheus“ von Aischylos nach Übersetzung von Heiner Müller in der Martin-Luther-Kirche in Köln
1998 „Die Komödie der Fliege“ von Vassilis Ziogas in dt. Erstaufführung in Koproduktion mit dem FWT, dem Bahnhof Köln-Deutz, der Martin-Luther-Kirche
1997 „Timon von Athen“ von William Shakespeare in Koproduktion mit den Freien Kammerspielen Köln
1996 „Wie neugeboren“ von Dimitris Kechaidis in dt. Erstaufführung in Koproduktion mit dem Freien Werkstatt Theater Köln
1995 „Die Wolken“ von Aristophanes in Koproduktion mit der Studiobühne Köln
1995 „Herakles 5“ von Heiner Müller in Koproduktion mit dem Urania Theater Köln
1994 „Die Frösche“ von Aristophanes in Koproduktion mit dem Comedia Theater
1993 „Die Bakchen“ von Euripides in Koproduktion mit dem Urania Theater Köln
1992 „Philoktet“ von Heiner Müller in Koproduktion mit dem Urania Theater Köln
1992 „Der Ehering“ von Dimitris Kechaidis in Koproduktion mit dem Comedia Theater
1991 „Weibervolksversammlung“ von Aristophanes in Koproduktion mit der Musikhochschule Köln
1990 „Ploutos“ von Aristophanes in Koproduktion mit der Musikhochschule Köln
Auszeichnungen und Festivals
2022 „Iphigenie im Trauerland“ eingeladen in das Theaterhaus der Stiftung Michael Cacoyannis in Athen, in Kooperation mit dem Goethe-Institut in Athen
2020 „Europa“ eingeladen in die Nationaloper von Athen, in Kooperation mit dem Schauspiel Köln
2018 „Eurexit“ eingeladen in das Teatro Technis - Karolos Koun in Athen, in Kooperation mit dem Goethe-Institut in Athen
2017 „Iphigenie“ eingeladen in das Theaterhaus der Stiftung Michael Cacoyannis in Athen, in Kooperation mit der Deutschen Botschaft in Athen
2016 „Antigone“ eingeladen in das Theaterhaus der Stiftung Michael Cacoyannis in Athen, in Kooperation mit der Deutschen Botschaft in Athen
2015 „Schutzflehende“ eingeladen auf das Welt-Theater-Festival Art Carnuntum, in das Düsseldorfer Schauspielhaus und in das Theaterhaus der Stiftung Cacoyannis in Athen
2014 „Eumeniden“ eingeladen nach Brüssel als offizieller Festbeitrag im Rahmen der griechischen EU-Ratspräsidentschaft
2013 „Geldgott//Chor der Empörten“ eingeladen nach Thessaloniki als offizieller Festbeitrag der Stadt Köln zur 25-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft Köln-Thessaloniki
2012 „Eumeniden“ eingeladen nach Thessaloniki als offizieller Festbeitrag der Stadt Köln im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit der Stadt Thessaloniki
2011 „Migrantenchor“ eingeladen nach Turin als offizieller Festbeitrag der Stadt Köln im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der Einheit Italiens
2009 „Migrantenchor“ eingeladen nach Barcelona als offizieller Festbeitrag der Stadt Köln zur 25-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft Köln-Barcelona
2008 „Migrantenchor“ eingeladen zum Festival „Dimitria“ in Thessaloniki, als offizieller Festbeitrag der Stadt Köln zur 20-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft Köln-Thessaloniki, in Kooperation mit dem Goethe-Institut
2007 „AIAS 21“ nominiert für das Festival „Theaterzwang“ 2008
2006 „Migrantenchor“ nominiert für den Kölner Theaterpreis 2006
2005 „König Ödipus“ eingeladen vom Schauspielhaus Düsseldorf
2003 „Ich sterbe als Land“ eingeladen zu dem Festival „Internationale Kulturtage“, organisiert vom Land Baden-Württemberg.
2002 „To Tavli“ eingeladen zu dem Festival „Griechische Kulturtage“, organisiert vom Außenministerium Griechenlands
2001 „Die Acharner“ eingeladen vom Schauspielhaus Düsseldorf
2001 Organisation des ersten „Deutsch-Griechischen Theaterfestivals in Köln“ in Kooperation mit der Studiobühne Köln und unter der Schirmherrschaft der Kultusministerien von Griechenland und NRW
2001 „Ich sterbe als Land“ eingeladen zur Internationalen Buchmesse in Frankfurt
2000 „Prometheus“ eingeladen zu dem Festival „Griechische Kulturtage“, organisiert vom Außenministerium Griechenlands
1999 „Prometheus“ eingeladen vom Schauspielhaus Düsseldorf, Theater im Pfalzbau, Rokoko Theater Schwetzingen
1998 „Timon von Athen“ nominiert für das Theaterfestival „Theaterzwang“ des Landes NRW
1997 „Herakles 5“ nominiert und eingeladen zum Theaterfestival „Politik im freien Theater“ in Bremen
1994 „Die Frösche“ nominiert für den Kölner Theaterpreis 1994
1992 „Philoktet“ nominiert für den Kölner Theaterpreis 1992