Zollbrück wurde vor 1871 als Vorwerk zu Barvin (heute polnisch: Barwino) angelegt. Nach 1871 entstand der Bahnhof Zollbrück an der Strecke Schneidemühl–Neustettin–Stolp. Bis 1928 war Zollbrück mit dem Vorwerk Zollbrück und Zollbrück-Bahnhof ein Ortsteil der Gemeinde Barvin, als dann – im Zuge der Aufhebung der Gutsbezirke und Neuordnung der Gemeinden – die selbständige Landgemeinde Zollbrück gebildet wurde. In diese Gemeinde wurden auch die Orte Barviner Mühle, Frankenfelde, Löschinghof und Ulrichstal einbezogen. 1933 lebten 880 Einwohner in Zollbrück. Ihre Zahl stieg bis auf 910 im Jahre 1939.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Zollbrück zusammen mit Hinterpommern von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt. Danach begann in Zollbrück die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Zollbrück wurde in Korzybie umbenannt. In der darauf folgenden Zeit wurden die Dorfbewohner vertrieben.
Die Bindung von Korzybie an Barcino ist nach 1945 bestehen geblieben, seit der Ort überwiegend römisch-katholische Einwohner hat. In Korzybie wurde eine eigene Kirche MB Częstochowskiej („Mutter Gottes von Tschenstochau“) errichtet, die Filialkirche zur Pfarrei Barcino ist. Diese gehört zum DekanatPolanów (Pollnow) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen.
Schule
Bis 1895 gingen die Zollbrücker Kinder nach Barvin zur Schule. 1892 war die Schülerzahl auf 43 angestiegen, so dass ein eigenes Schulhaus notwendig wurde. 1896 erfolgte der Schulbau. 1937 unterrichteten hier drei Lehrer 167 Kinder. 1928/1929 wurde ein neues Schulhaus errichtet.
Bahnknotenpunkt
Die Entwicklung von Zollbrück bzw. Korzybie ist aufs Engste mit der Eisenbahn verbunden. Nach dem Bau der Zweigstrecke Neustettin–Rummelsburg–Stolp der Preußischen Ostbahn wurden ergänzende Bahnlinien geschaffen, die sich in Zollbrück trafen. Bis 1945 bestanden zuletzt drei Reichsbahnlinien, die sich in Zollbrück verknüpften:
Nr. 418: Korzybie – Sławno – Darłowo (Rügenwalde) (zwischen Korzybie und Sławno eingestellt)
Persönlichkeit des Ortes
Lothar Bisky (1941–2013), deutscher Politiker (SED, PDS, Die Linke)
Literatur
Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch, hrsg. vom Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938. Neu herausgegeben vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg in Verbindung mit dem Landkreis Soltau-Fallingbostel, Hamburg 1979