Kornstraße (Bremen)
Die Kornstraße ist eine historische Straße in Nordwest-Südost-Richtung in Bremen im Stadtteil Neustadt, Ortsteil Buntentor. Sie führt von der Friedrich-Ebert-Straße / Lahnstraße bis zur Neuenlander Straße. Der Ortsteil Buntentor wird durch die drei Parallelstraßen Buntentorsteinweg, Kornstraße und Gastfeldstraße erschlossen. Die Kornstraße gliedert sich in die drei großen Teilbereiche
Querstraßen: Die Querstraßen wurden u. a. benannt nach Philosophen (Philosophenviertel), Dichtern, Theologen (Gustav Volkmann, 1842–1917, Neander), Feldherren, Schlachtenorten (Roßbach), Politikern, Bauunternehmern (Meyer, Willig, Wulfhoop), Grundstückseignern (Hermann, Vohnen, Wähmann), Orten und Ortsteilen sowie Flurbezeichnungen (Lehnstedt=Lehnstätt); siehe auch bei den verlinkten Namen. Die Kornstraße ist in Bremen die Straße mit der höchsten Hausnummer (Nr. 648).[1] GeschichteNameDie Kornstraße wurde nach einer Flurbezeichnung bezeichnet, in einem Gebiet, das für den Getreideanbau gut geeignet war. EntwicklungNach 1870 zogen viele Bürger nach Bremen. Von 1871 bis 1890 wuchs die Bevölkerung in Bremen von 82.900 auf 125.684. Die Stadt musste neues Bauland ausweisen und die Neustadt am linken Weserufer gehörte zu den rasch wachsenden Stadtteilen in Bremen. Der Senat der Freien Hansestadt Bremen beschloss am 10. Februar 1873 den Bau einer neuen Erschließungsstraße. Bebaut wurde zunächst der westliche Teil der Straße. Die Querstraßen entstanden etwa zeitgleich am Anfang der 1870er Jahre. Danach folgte ab Mitte der 1870er der Bau der weiteren Querstraßen bis zum bereits seit 1865 vorhandenen Kirchweg. Hier wurde 1876 die neugotische St. Jakobi (Bremen-Neustadt) gebaut. Die erste Zionskirche wurde 1893/94 als Filialkirche St.-Pauli Kirche an der Kornstraße errichtet. Der Straßenabschnitt östlich vom Kirchweg entwickelte sich erst später. Der nördliche Bereich, zunächst erschlossen vom Buntentorsteinweg, wurde von 1870 bis 1890 besiedelt durch oft einfache Reihenhaussiedlungen für Arbeiterfamilien. An der Südseite siedelten sich eine Reihe von Unternehmen an. 1920 gründete sich die Zuckerwaren-Manufaktur Friedrich Germann an der Kornstraße und stellte den echten Bremer Babbeler, eine Zuckerstange, her. Im Zweiten Weltkrieg musste der Ortsteil Buntentor nur wenige Gebäudeverluste durch Bomben hinnehmen. Die Zionskirche und das Umfeld wurde aber 1942/1944 zerstört. 1957 konnte die Zionskirche am gleichen Standort wieder aufgebaut werden. VerkehrIm Bereich der Einmündungen Buntentorsteinweg und Huckelriede tangiert die Kornstraße die Straßenbahn Bremen–Linie 4 (Lilienthal – Mitte – Arsten). Seit 1884 führte eine Pferdebahn zum Arsterdamm, die um 1900 elektrifiziert wurde, 1939 als Linie 4 Horn mit dem Arsterdamm verband, von 1967 bis 1998 um die Linie 1 ergänzt wurde, die seit 1973 nach Arsten führte. Seit 1998 führt nur die Linie 4 hier vorbei. Gebäude und AnlagenAn der Straße befinden sich überwiegend zwei- bis dreigeschossige, einige viergeschossige und wenige eingeschossige Gebäude. Viele Gebäude sind Wohn- und Geschäftshäuser und stammen von Ende des 19. Jahrhunderts. Markant waren die noch in den 1970er Jahren vorhandenen vielen Eckkneipen. Denkmale und Brunnen finden sich an dieser Straße – in diesem unterprivilegierten Ortsteil – nicht, auch nicht heute. Unter Bremer Denkmalschutz stehen:
Weitere erwähnenswerte Gebäude:
Siehe auchLiteratur
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 3′ 37,62″ N, 8° 48′ 24,48″ O |