Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der AntarktisDie Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis[1] (englisch Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources, CCAMLR, französisch Convention sur la conservation de la faune et la flore marines de l’Antarctique) ging aus dem Übereinkommen über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis[1] (Convention on the Conservation of Antarctic Marine Living Resources) hervor, das 1980 als Folgevertrag zum Antarktisvertrag verabschiedet wurde. Sitz der Kommission ist Hobart (Australien). MitgliedstaatenDerzeit (2022) gehören der CCAMLR 27 Vollmitglieder an. Mitglied sind sowohl die EU-Kommission als auch die Mitgliedstaaten der EU. Zahlreiche Länder haben wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen in der Antarktis oder beanspruchen Territorien dort (Norwegen, Vereinigtes Königreich, USA, Chile u. a.). Die Staaten werden meist vertreten durch die entsprechenden Ministerien oder wissenschaftlichen Institutionen:[2]
Derzeit (2022) gibt es bei der CCAMLR noch 10 beitretende Staaten:[3]
Entwicklung und VerhandlungenDas Übereinkommen über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis wurde im Mai 1980 ins Leben gerufen und 1982 von den damaligen Mitgliedern ratifiziert. Später ging aus dem Übereinkommen die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis hervor. Die CCAMLR-Mitglieder und die EU hatten sich auf einem Treffen 2009 darauf geeinigt, bis 2012 ein repräsentatives Netzwerk von Marine Protected Areas einzurichten. 2012 tagte die Kommission im australischen Hobart. Bei dem Treffen 2012 ging es erstmals darum, das Gebiet des 2,4 Millionen km² großen Rossmeeres in ein marines Schutzgebiet zu verwandeln. Dagegen wehrten sich allerdings massiv die Vertreter der Fischerei. Nachdem Neuseeland vor Jahren die intensive Befischung des Riesen-Antarktisdorsches im Rossmeer begann, hat die kommerzielle Ausbeutung der Tiere inzwischen stark zugenommen. Auch andere an den Ressourcen interessierte Länder wie Russland, China und die Ukraine wehrten sich gegen ein marines Schutzgebiet.[4] 2013 wurde u. a. auf Initiative der damaligen Bundesregierung und Russlands eine Sondersitzung der CCAMLR einberufen. Australien, Frankreich und die Europäische Union (vertreten durch die Kommission) schlugen ein Netzwerk von MPAs in der Ost-Antarktis vor. Ein Vertrag, der auf einem Treffen der Kommission im Juli 2013 ausgehandelt werden sollte, platzte aufgrund des Widerstands des Mitglieds Russland.[5] BewertungenVolker Siegel von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei beurteilte die Ziele der Kommission 2006 als „sehr fortschrittlich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet“. Sie fordere die Bestände an Meerestieren stets über dem Niveau zu halten, das die größte jährliche Nettoproduktion sicherstelle. Der Ökosystemare Ansatz stehe im Vordergrund. „Noch nie ist eine Fischereikonvention so klar ökosystembezogen konzipiert worden.“[6] schrieb er 2006. Die damalige EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten Maria Damanaki gab die Position der EU nach der CCAMLR-Sondersitzung 2013 in Bremerhaven wieder. Sie war verärgert darüber, dass CCAMLR nicht in der Lage war, eine Vereinbarung zu treffen. „Es ist eine Schande, dass die große Unterstützung der Unterschutzstellung von ein paar wenigen blockiert wurde. Das ist ein Schritt zurück und beschädigt die Reputation einer Organisation, die immer ein Vorreiter im Schutz Mariner Ressourcen war. Ich hoffe, dass die vertane Chance bald ‚repariert‘ wird.“[7] ZusammenarbeitDie Kommission arbeitet auch mit Nichtregierungsorganisationen zusammen:[8]
Publikationen
Weblinks
Einzelnachweise
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