Koguryo-Grabstätten
Koguryo-Grabstätten[1] ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in Nordkorea.[2] Die serielle Welterbestätte umfasst Grabstättengruppen und Einzelgrabstätten aus der Spätzeit des Königreichs Goguryeo[3]. HintergrundDas Königreich Goguryeo war im 1. Jahrtausend n. Chr. eines der sogenannten drei Reiche von Korea. Es wurde laut dem Samguk Sagi von Dongmyeong auf dem heutigen Territorium Nordkoreas und der Mandschurei in Nordostchina um das Jahr 32 vor Christus gegründet, bestand jedoch vermutlich bereits ein- bis zweihundert Jahre vorher. Es eroberte große Teile der Mandschurei und drang auf der Koreanischen Halbinsel immer weiter nach Süden vor. Die größte Ausdehnung erreichte das Reich unter König Gwanggaeto (reg. 391–413) und seinem Sohn Jangsu (reg. 413–490). Im Jahre 427 n. Chr. verlegte Jangsu die Hauptstadt des Reiches nach Pjöngjang. Er drang immer weiter nach Süden vor und eroberte 475 Hanseong, das heutige Seoul, die damalige Hauptstadt des Königreichs Baekje. 668 wurde Goguryeo von einer Koalition des Königreichs Silla mit dem China der Tang-Dynastie erobert. In Pjöngjang und seiner Umgebung liegen zahlreiche Grabstätten von Königen der Goguryeo-Dynastie, ihren Familienangehörigen und hochgestellten Adligen. Einige der Gräber sind mit Wandgemälden verziert. Sie sind das nahezu einzige Relikt der Goguryeo-Kultur. Insgesamt sind bislang in China und Nordkorea 10.000 Gräber aus der Goguryeo-Zeit bekannt, aber nur 90 dieser Gräber weisen Wandgemälde auf, knapp die Hälfte davon in Pjöngjang und seiner Umgebung. Die aufgefundenen Wandbilder bieten einen einzigartigen Einblick in das Alltagsleben der Goguryeo-Zeit, was Kleidung, Essen, Wohnen und die Bestattungsbräuche angeht. Darüber hinaus zeigen sie Motive religiöser Praktiken und Bilder, die mit dem Buddhismus, dem Taoismus und den vier Gottheiten zusammenhängen. EinschreibungDie Einschreibung als Kulturerbestätte in die Welterbeliste erfolgte 2004 aufgrund eines Beschlusses der 28. Sitzung des Welterbekomitees als erste Welterbestätte Nordkoreas.[4] Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien i, ii, iii und iv.[2]
Parallel zu den Koguryo-Grabstätten in Nordkorea wurde 2004 auch eine Gruppe von in China gelegenen Stätten des Königreichs Goguryeo unter dem Titel Hauptstädte und Grabmäler des antiken Königreichs Koguryo in die Welterbeliste aufgenommen.[5] UmfangDie Welterbestätte umfasst zwölf voneinander getrennte Areale mit insgesamt 30 großen Grabstätten.[6] Diese haben insgesamt einen Schutzbereich von 234,73 ha. Einer der Schutzbereiche enthält zusätzlich mehrere Cluster kleinerer Gräber. Die einzelnen Schutzbereiche sind jeweils von Pufferzonen umgeben, die insgesamt eine Fläche von 1.701,2 ha haben.[2] Dabei haben einige nahe beieinander liegende Schutzbereiche eine gemeinsame Pufferzone.
Bilder
Literatur
WeblinksCommons: Complex of Koguryo tombs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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