Koch-ReaktionDie Koch-Reaktion oder auch Koch-Haaf-Carbonylierung ist eine Namensreaktion in der Organischen Chemie, die nach ihrem Entdecker, dem deutschen Chemiker Herbert Koch (1904–1967), benannt wurde. ÜbersichtsreaktionDie Koch-Reaktion erlaubt eine atomökonomische Herstellung von tertiären, gesättigten Carbonsäuren („Koch-Säuren“) aus Alkenen – im Beispiel Isobuten – mit Kohlenmonoxid:[1] ReaktionsmechanismusIm ersten Schritt wird die Doppelbindung des Alkens 1 durch die Zugabe von Schwefelsäure protoniert, wodurch das formal positiv geladene, tertiäre Carbeniumion 2 entsteht. Das Kohlenstoffatom des Kohlenmonoxids ist formal negativ geladen, weshalb es das Carbeniumion angreifen kann. Durch das Knüpfen einer neuen C-C-Einfachbindung entsteht ein mesomeriestabilisiertes Acylium-Ion 3. Durch die Anlagerung von Wasser an 3 entsteht das Oxoniumion 4: Im letzten Schritt wird 4 deprotoniert, wodurch die Carbonsäure 5 entsteht.[2] Praktische BedeutungDie zur Carboxygruppe α-ständigen Alkylverzweigungen führen zu einer starken sterischen Hinderung, die unter anderem eine starke thermische Stabilität und Schwerverseifbarkeit bewirkt. Darum sind Ester der „Koch-Säuren“ besonders stabil. Koch-Säuren an sich werden oft zu Harzen und Lacken weiterverarbeitet, während Metallsalze stark verzweigter Koch-Säuren als Trocknungsbeschleuniger eingesetzt werden können. Außerdem sind die Ausgangsstoffe (Alken, Kohlenmonoxid) günstig und leicht zugänglich, weshalb die Koch-Reaktion eine beträchtliche industrielle Bedeutung besitzt; die Jahresproduktion der Koch-Säuren betrug Im Jahr 2007 etwa 150.000 t.[2] AlternativeAlternativ kann die Koch-Reaktion auch von einem tertiären Alkohol, wie tert-Butanol ausgehen:[3][4] Einzelnachweise
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