KleinkaliberAls Kleinkaliber wurden bis in die 1950er-Jahre alle Patronen mit einem Geschossdurchmesser unter 7 mm bezeichnet. Heute sind hauptsächlich die Patronen im Kaliber .22 (5,6 mm) gemeint, sofern sie über Randfeuerzündung verfügen. Kleinkaliber-Patronen zeichnen sich auch durch ihren günstigen Preis und ihren geringen Rückstoß aus. PatronenHierzu gehören insbesondere die Patronen (nicht-abschließende Liste): Randfeuer
Zentralfeuer
Diese Patronen besitzen Geschosse in der gleichen Größe wie obige Randfeuerpatronen, zählen aber aufgrund ihrer Zentralfeuerzündung nicht zu den Kleinkaliberpatronen: VerwendungVerwendung findet das Kaliber .22 lfB vor allem beim Sportschießen. Außerhalb der Disziplinen im DSB liegt ihr Schwerpunkt insbesondere als Einstecklauf in Waffen mit größerem Kaliber und als preisgünstige Trainingsmöglichkeit. Aufgrund der Gesetzeslage in Deutschland, die Jugendlichen das Schießen mit Großkaliber verbietet, bietet der BDS seine dynamischen Schießsportdisziplinen teilweise auch in einer Jugendklasse an, in der dann mit Kleinkaliber geschossen wird. Damit soll der Nachteil der deutschen Schützen, erst in viel höherem Alter mit dem Sport beginnen zu können als die internationale Konkurrenz, zumindest etwas abgemildert werden. Bei der Jagd werden die Kaliber in Deutschland auf Kleintiere (Niederwild außer Rehe) verwendet. Pistolen kleinen Kalibers sind nur als Fangschusswaffen bei der Fallenjagd und der Baujagd erlaubt.[1] DefinitionDeutschlandIn Deutschland ist die umgangssprachliche Bezeichnung Kleinkaliber nicht in Gesetzen oder Verordnungen definiert. In deutschen Gesetzen und Verordnungen wird auf das Kaliber an sich (Durchmesser) sowie Hülsenform, Geschossmaterialien, -geschwindigkeiten und -energien Bezug genommen. InternationalInternational sind keine feststehenden Begrifflichkeiten für Kleinkaliber etabliert. Zur Munition mit vergleichsweise kleinen Projektilen im Bereich von 5,6 mm bis 5,7 mm sind viele Varianten bekannt. Die Liste gibt einen (unvollständigen) Überblick zu zahlreichen weiteren Patronen in der Kaliberbandbreite:
Kleinkaliber im militärischen SinneIm Zusammenhang mit militärischen Waffen wird der Begriff Kleinkaliber häufig auf den Wechsel von größeren Kalibern auf kleinere Kaliber bezogen. Seit den 1960er-Jahren ist dies der Wechsel von beispielsweise 7,62 × 51 mm NATO oder 7,62 × 39 mm auf 5,56 × 45 mm NATO bzw. 5,45 × 39 mm. Die Munition in kleineren Kalibern ist rasanter, das Geschoss erhält also eine höhere Mündungsgeschwindigkeit. Dadurch folgt es einer flacheren Flugbahn und es kann über einen größeren Entfernungsbereich ohne Verstellen der Visiereinrichtung zielsicher geschossen werden. Weiterhin sind die Patronen leichter, so dass der Soldat mehr Patronen mitführen kann oder andere Ausrüstung und Munition wie für das MG, und die Querschnittsbelastung (und damit die Durchschlagfähigkeit von leichten Panzerungen und Schutzwesten) erhöht sich (die Energie kommt mehr aus der Geschwindigkeit).[2] Kaliberangaben und Kalibergrößen werden unterschiedlichst betrachtet. Die englische Begrifflichkeit Medium Caliber Ammunition (MCA) bezeichnet Munition für Geschütze im Kaliber von 20 mm bis 50 mm.[3] Gerade beim Militär sind im Vergleich zur deutschen Begrifflichkeit Kleinkaliber hundertfach größere Kaliber bekannt, die für kleine bis mittlere Geschütze in Millimeter aber oft auch in Zentimeter oder Inch/Zoll angegeben werden. WeblinksWiktionary: Kleinkaliber – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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