1993 wechselte er an die Universität Freiburg (Schweiz), wo er zunächst eine einjährige Lehrstuhlvertretung wahrnahm. Während dieser Zeit wurde die Durchführung des Eignungstests für das Medizinstudium in der Schweiz ausgeschrieben, wofür Freiburg den Zuschlag erhielt. Im November 1994 wurde dafür das Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik (ZTD) gegründet, dessen Direktor Hänsgen bis Juli 2019 war.[2][3] Unter seiner Leitung wurde der Eignungstest an die sich verändernden Studienbedingungen adaptiert, jährlich durchgeführt und evaluiert.[4] Von 2006 bis 2012 wurde er auch in Österreich eingesetzt.[5]
1995 wurde Hänsgen nach Freiburg umhabilitiert und erhielt dort die Lehrerlaubnis (Venia Legendi) für Klinische Psychologie und Psychodiagnostik. Zudem wurde er 1999 als psychologischer Psychotherapeut in Berlin approbiert. 2000 wurde ihm eine Titularprofessur der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg verliehen.
Zwei weitere Projekte gehörten zu den Schwerpunkten der Tätigkeit in Freiburg: Das Hogrefe Testsystem zur computerunterstützten Psychodiagnostik gab Hänsgen von 1992 bis 2012 heraus. Die Qualitätssicherung der psychologischen Diagnostik, insbesondere der Berufseignungsdiagnostik, und dort die Auseinandersetzung mit unwissenschaftlichen Konzepten war ein weiteres Thema seiner Arbeit.[6][7]
Hänsgen wurde im September 2015 Schweizer Staatsbürger (heimatberechtigt in Granges-Paccot).[8] Seit seiner Pensionierung lebt Hänsgen in Bern.[9]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Zulassungsverfahren zum Medizinstudium in der Schweiz. Optionen für eine „evolutionäre Weiterentwicklung“. In: Schweizerische Ärztezeitung. Band 96, Nr. 48, 2015, S. 1776–1779 (ztd.ch, PDF).
Wollen wir nicht lieber diplomierte Ärzte? Sind fachliche und soziale Kompetenzen Gegensätze? In: Schweizerische Ärztezeitung. Band 95, Nr. 6 2014 (www3.unifr.ch, PDF).
Ohne Numerus clausus sinkt die Qualität des Studiums. Der externe Standpunkt. In: Neue Zürcher Zeitung. Sonntag, 28. April 2013, S. 17 (ztd.ch, PDF).
Mit DIN 33430 gegen den Testschwindel. In: Panaroma. 2, 2005, S. 10 f. (edudoc.educa.ch, PDF).
Numerus clausus in der Medizin – werden die Richtigen ausgewählt für Studium und Beruf? In: Schweizerische Ärztezeitung. Band 88, Nr. 46, 2007 (www3.unifr.ch, PDF).
mit Benjamin Spicher: Numerus Clausus: Finden wir mit dem „Eignungstest für das Medizinstudium“ die Geeigneten? In: Schweizerische Ärztezeitung. Band 83, Nr. 31, 2002, S. 1653–1660 (www3.unifr.ch, PDF).
mit Meinrad Perrez: Computerunterstützte Diagnostik in Familie und Erziehung: Ansätze und Perspektiven. In: Psychologie in Erziehung und Unterricht. Band 48, 2001, S. 81–98.
mit Sébastian Simonet: Konzept eines entscheidungsunterstützenden Systems für die Psychodiagnostik. Univ., Dep. für Psychologie, Freiburg 2000.
mit Sabine Dobler und Jean-François Perret: Themenübergreifendes Lernen am Computer: Erstellung und Evaluation eines Lernsystems für psychologische Diagnostik. ZTD, Freiburg 1999.
mit Rainer Hofer und Daniel Ruefli: Der Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz. ZTD, Freiburg 1995.
Berliner Verfahren zur Neurosendiagnostik. Hogrefe, Verlag für Psychologie, Göttingen 1991.
mit Peter Becker und Elisabeth Lindinger: Ostdeutsche und Westdeutsche im Spiegel dreier Fragebogentests. Universität Trier, Fachbereich I, Psychologie, Trier 1991.
Zu Konzept und Methoden einer am Diagnoseprozess orientierten Klassifikationsforschung für die Klinische Psychodiagnostik. Berlin 1988 (Dissertation B, Humboldt-Universität)
Zur Entwicklung eines Selbstbeurteilungsverfahrens für die Diagnostik und Differentialdiagnostik neurotischer Störungen. Berlin 1982 (Dissertation A, Humboldt-Universität).
↑FSP-Fachtagung 2016: Qualitätssicherung in der Berufseignungsdiagnostik K-D. Hänsgen: „How to“: Wie könnte ein Qualitätssicherungssystem auf der Basis der inhaltlichen Vorgaben der DIN 33430 in der Schweiz gestaltet werden und wie kann man Marktwirksamkeit erreichen?