Die Ortschaft liegt im Hochtal der Kircher,[1] einem Talkessel (880 m ü. A.) in den Loferer Steinbergen, rund 1,5 km südwestlich des Gemeindehauptortes St. Martin.
Geschichte
Im jetzt Kirchental genannt Hochtal stand ursprünglich nur eine von Bauern um 1670 errichtete Holzkapelle. Seit das Tal nach 1688 zum Ziel einer Wallfahrt, und zwischen 1694 und 1701 eine große Kirche errichtet worden war, entwickelte sich Kirchental zu einem beliebten Wallfahrtsort.
Begünstigt durch seine abgelegene Lage wurde im 18. und 19. Jahrhundert im Regenshaus eine sog. Priesterkorrektionsanstalt unterhalten. Es unterstand dem Priesterhaus Salzburg und wurde von einem Regens geführt. Geistliche, die sich etwas zuschulden kommen haben lassen oder anderweitig negativ auffielen, wurden im Regenshaus unter Kuratel gestellt. Sie mussten unliebsame, oder als Strafe empfundene Dienste verrichten, insbesondere stundenlanges Beichtehören für Wallfahrer.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wallfahrtskirche Maria Kirchental in einem Bauensemble mit freistehenden zweigeschoßigen barocken Gebäuden wie Regenshaus, Mesnerhaus und Wirtshaus.
Ölbergkapelle auf dem Weg von Sankt Martin nach Kirchental
St. Georgskapelle im Mühlgraben im Wildenthal
Kapelle in Wildenthal
Kapelle in Strohwolln
Literatur
Kirchenthal, Gemeinde St. Martin bei Lofer, Wallfahrtsort, Wallfahrtskirche hl. Maria, Kapellen, Profanbauten. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Salzburg 1986, S. 183–185.
Rupert Struber: Priesterkorrektionsanstalten in der Erzdiözese Salzburg im 18. und 19. Jahrhundert. Peter Lang (Wissenschaft und Religion), Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-631-51815-1.
↑Rupert Struber: Priesterkorrektionsanstalten in der Erzdiözese Salzburg im 18. und 19. Jahrhundert. Peter Lang (Wissenschaft und Religion), Frankfurt am Main 2004.