Kia stieg mit diesem Modell in den höherwertigen Geländewagenmarkt ein, und ab September 1994 war der Sportage auch in Deutschland erhältlich. Für den europäischen Markt wurde der Sportage zunächst in Südkorea, später beim deutschen Fahrzeughersteller Karmann in Osnabrück gefertigt.[1]
Der Sportage verfügt über das gleiche Chassis wie der südkoreanische Militärjeep, welcher als zivile Version in Deutschland kurzzeitig unter der Bezeichnung Retona erhältlich war.
Ab Herbst 1998 wurde der Sportage wieder in Südkorea produziert, 1999 wurde die Karosserieform überarbeitet.
Der erste Kia Sportage war ausschließlich mit zuschaltbarem Allradantrieb und einer Geländeuntersetzung erhältlich.
In Pakistan wurde das Modell zwischen 2000 und 2004 (oder später) von Dewan Farooque Motors montiert.
Nachdem der Name zwei Jahre lang nicht verwendet wurde, präsentierte Kia im September 2004 die zweite Generation des Kia Sportage auf der Mondial de l’Automobile in Paris. Diese teilt sich ihre Plattform sowie verschiedene technische Bauteile und Motoren mit dem Hyundai Tucson.
Technik
Der Sportage verfügt über eine selbsttragende Karosserie mit Einzelradaufhängung und je nach Modell über Front- oder Allradantrieb. Im Gegensatz zur ersten Generation steht letzter permanent zur Verfügung, wobei eine Lamellenkupplung die Kraft elektronisch zwischen der Vorder- und der Hinterachse verteilt.
Zum Marktstart Anfang 2005 wurden zwei Ottomotoren angeboten: einerseits ein 2,0-l-Vierzylinder mit 104 kW (141 PS), Fünfgang-Schaltgetriebe und wahlweise Front- oder Allradantrieb und andererseits ein 2,7-l-V6 mit 129 kW (175 PS), Vierstufen-Automatik und serienmäßigem Allradantrieb.
Des Weiteren fand bis Herbst 2005 ein 2,0-l-Common-Rail-Dieselmotor mit 83 kW (113 PS) ohne Partikelfilter wie im Kia Carens Verwendung. Dieser wurde in Verbindung mit einer Fünfgangschaltung oder mit Vierstufenautomatik und Allradantrieb angeboten. Nach einer Überarbeitung leistete der Diesel bis zum Modelljahr 2009 103 kW (140 PS). Außerdem erhöhte sich das maximale Drehmoment auf 305 Nm, ein Dieselrußpartikelfilter gehörte zum Serienumfang und die Basisversion war mit Frontantrieb und einem neuen Sechsgangschaltgetriebe ausgestattet. Die optional erhältliche Automatik wurde nur noch für die Version mit Frontantrieb angeboten. Auch mit einer erneuten Leistungssteigerung auf 110 kW (150 PS) zum Modelljahr 2009 wird der Verbrauch von 7,0–8,0 Litern auf 100 km beibehalten. Die Automatik steht weiterhin nur für das 2WD-Modell zur Verfügung.
Modellpflege
Neben den beiden Überarbeitungen in den Jahren 2007 und 2008 gab es bereits Ende 2006/Anfang 2007 eine Modifikation. Die Zierleiste oberhalb des Nummernschildes wurde verbreitert und durch eine Chromapplikation ergänzt.
2007
Ab Juni 2007 wurde der Kia Sportage für Europa von der Kia Motors Slovakia im slowakischen Žilina gefertigt. Außerdem galt für das Modell nun ebenfalls eine Sieben-Jahres-Garantie, die zuerst für den Kia cee’d eingeführt worden war. Sie umfasst sieben Jahre bis 150.000 km, seit 2010 nun für das gesamte Fahrzeug (vorher fünf Jahre auf das gesamte Fahrzeug und fünf Jahre für den Antriebsstrang).
Zu den äußeren Neuerungen zählten dunkel gehaltene Scheinwerfereinfassungen, ein überarbeiteter Kühlergrill, in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger und neue Leichtmetallräder. Zehn Farbtöne für die Außenlackierung stehen nunmehr zur Auswahl. Am Heck entfiel das sich an der Zierleiste befindende Kofferraumschloss oberhalb des Nummernschildes. Im Innenraum wurden die Sitze vergrößert und bezüglich des Seitenhalts optimiert, die Rückbank wurde zugunsten einer verbesserten Kopffreiheit um fünf Millimeter abgesenkt.
Die technischen Verbesserungen betrafen eine direktere Servolenkung, ein strafferes Fahrwerk mit serienmäßigen 16-Zoll-Leichtmetallrädern für eine geringere Seitenneigung und größere Bremsscheiben vorne für eine verbesserte Verzögerung. Durch vergrößerte Außenspiegel und optimierte Dichtungen am Glasschiebedach wurden zudem die Windgeräusche reduziert. Gegenüber dem bis dahin gefertigten Modell stieg die Anhängelast um 12,5 % auf 1800 kg. Die bisherigen Motorvarianten blieben unverändert, die Ausstattungslinien erhielten neue Bezeichnungen: Die LX-Version hieß jetzt Cup und die EX-Version Champ.[2]
Kia Sportage (2007–2008)
Heckansicht
2008
Für das Modelljahr 2009 wurde der Sportage einer umfangreicheren Modellpflege unterzogen und gelangte im September 2008 in den Handel.
Die Änderungen am Exterieur umfassten neue Scheinwerfer an der Frontpartie, einen geänderten Kühlergrill, nunmehr runde Nebelscheinwerfer und einen überarbeiteten Stoßfänger mit angedeutetem Unterfahrschutz. Am Heck wurde die Leuchtengrafik umgestaltet und die Stoßstange modifiziert, außerdem ist der untere Teil der Karosserie mit schwarzem Kunststoff verkleidet. Ein Doppelendrohr gehörte ebenfalls zum Serienumfang, die Leichtmetallräder wurden erneut modifiziert.
Die größte Veränderung bei den Motorisierungen betraf den Diesel, dessen Leistung um 10 auf 150 PS gesteigert wurde.[3] Im Interieur finden ein dickerer Lenkradkranz, ein neues Audiosystem mit Radio, CD-Player und USB-/AUX-Anschluss sowie ein abschaltbarer Beifahrerairbag Verwendung.[4]
Auf dem Genfer Auto-Salon im März 2010 wurde die dritte Generation des Kia Sportage vorgestellt. Diese ist technisch baugleich mit dem Hyundai ix35, deshalb werden im Sportage auch teilweise dessen Motoren verwendet. Dabei handelt es sich um einen 120 kW (163 PS) starken Ottomotor und einen 2,0-Liter-Common-Rail-Dieselmotor mit 100 kW (136 PS). Seit dem Modelljahr 2011 ist die Dieselversion auch mit 135 kW (184 PS) verfügbar.
Die Produktion begann im Juni 2010 im slowakischen Kia-Werk in Žilina, der Marktstart erfolgte Anfang August 2010.[5]
Das neue Modell fällt länger, breiter und flacher als die Vorgänger aus, zudem wurde der Radstand verlängert. Das Design orientiert sich am neuen Stil der Marke mit großem, trapezförmigem Kühlergrill, mandelförmigen Scheinwerfern und stärker hervorgehobenem Markenlogo.
Designtypisch sind des Weiteren die Lichtkante im unteren Türbereich und eine nach innen gewölbte Fläche oberhalb des hinteren Nummernschilds. Weitere Charakteristika sind die ausgestellten Kotflügel, große Nebelscheinwerfer, eine breite C-Säule sowie eine rundum verlaufende Kunststoffverkleidung am unteren Rand der Karosserie. Die Konturen der Motorhaube sind besonders hervorgehoben, und die horizontal angeordneten Heckleuchten reichen bis in die Kofferraumklappe hinein.[6]
Im Frühjahr 2014 erhielt der Sportage ein Facelift. Es gab Änderungen am Frontdesign, Rückleuchten mit LED-Technik, Änderungen im Innenraum und am Fahrwerk.
Sicherheit
Beim Euro-NCAP-Crashtest im November 2010 bekam der Kia Sportage 33 Punkte beim Insassenschutz, 42 Punkte im Kinderschutz und 18 Punkte im Fußgängerschutz. Damit ist er dem Institut zufolge der sicherste Wagen seiner Klasse.[8]
Die vierte Generation des Sportage wurde im September 2015 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt. Bereits am 28. August 2015 hatte Kia erste Fotos veröffentlicht. 2017 war der Sportage in Deutschland das meistverkaufte Modell von Kia.[11]
In China wurde die vierte Generation des Sportage als Kia KX5 verkauft. Die dritte Generation wird dort weiterhin als Sportage R vertrieben.
Heckansicht
Kia Sportage (2018–2021)
Heckansicht
Innenansicht
Kia KX5 (2016–2019)
Kia KX5 (2019–2023)
Heckansicht
Technische Daten
Das Fahrzeug ist eng mit dem Hyundai Tucson der dritten Generation verwandt. Zur Markteinführung standen zwei Benzin- und drei Dieselmotorisierungen zur Wahl.
Im Juli 2018 erhielt der Sportage ein Facelift. In der Modellpalette ergaben sich diverse Änderungen, die Motoren bekamen zunächst eine Mild-Hybrid-Option.[12]
Im Februar 2020 entfielen alle Motorvarianten, die bis zu diesem Zeitpunkt keine Mild-Hybride waren.[13]
Eine neue Version des Sportage wurde im Sommer 2021 vorgestellt. Die Version für Europa hatte auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2021 in München ihre Öffentlichkeitspremiere[15] und wird seit November 2021 im slowakischen Žilina gebaut.[16] Die Markteinführung erfolgte Ende Januar 2022.[17]
Auf Märkten außerhalb Europas wird eine Version mit längerem Radstand angeboten (LWB), dessen Heck und Seitenansicht sich vom kürzeren Modell (SWB) unterscheiden. Technisch teilt sich die Baureihe nach wie vor die Plattform mit dem Hyundai Tucson.[18]
Zum 30-jährigen Jubiläum der Baureihe präsentierte Kia im Juli 2023 das Sondermodell 30th Edition.[19]
Eine überarbeitete Version wurde im November 2024 vorgestellt. Der Marktstart ist für Anfang 2025 geplant.[20]
Zum Marktstart standen zwei Benziner und ein Diesel sowie erstmals ein Otto-Hybrid zur Wahl. Ein schwächerer Diesel und ein Plug-in-Hybrid folgten später.[15][17] Speziell in Deutschland wurde der Otto-Hybrid zunächst nicht vermarktet, da er wegen ausbleibenden staatlichen Förderungen kaum günstiger angeboten werden konnte als der vergleichbare, förderfähige Plug-in-Hybrid.[21] Im Juni 2022 kam er jedoch auch in Deutschland in den Handel.[22] Auch nicht in Deutschland erhältlich ist der schwächere Dieselmotor. Mit der Umstellung auf die Abgasnorm Euro 6e wurden die Antriebe im Frühjahr 2024 überarbeitet.[23]
Zwischen 2004 und 2023 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 194.166 Kia Sportage neu zugelassen worden. Mit 18.280 Einheiten war 2022 das erfolgreichste Verkaufsjahr.
Zulassungszahlen in Deutschland
2004
306
2005
5.636
2006
4.585
2007
4.154
2008
4.172
2009
3.306
2010
6.149
2011
9.092
2012
12.511
2013
12.374
2014
11.983
2015
12.752
2016
18.142
2017
14.833
2018
13.369
2019
12.297
2020
7.727
2021*
7.632
2022*
18.280
2023*
14.866
Gesamt: 194.166
Benziner (95.013)
Diesel (64.778)
Hybrid (3.398)
Benzin-Hybrid (17.842)
Diesel-Hybrid (3.809)
Benzin-PHEV (9.326)
* Seit 2021 unterscheidet das KBA die Hybridfahrzeuge genauer.