Kemeten
Kemeten [ungarisch Vaskomját, Komját; Romani Kemeta)[1] ist eine Gemeinde mit 1553 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. ] (GeografieGeografische LageDie Gemeinde liegt im Südburgenland am Beginn des Stremtales. Kemeten ist der einzige Ort in der Gemeinde. Es fließen die Strem, der Burggrabenbach, der Hartelsbach und der Langerwieserbach durch Kemeten. Die Gemeinde liegt auf einer Höhe von ca. 305 m ü. A.
EingemeindungenDer frühere Gemeindeverbund mit Litzelsdorf (Lódós) wurde in den 1970er Jahren gelöst. Nachbargemeinden
GeschichteErstmals wurde der Ort Kemeten im Jahre 1475 urkundlich erwähnt. Von kleineren Scharmützeln mit der Oberwarter (Felsőőr) und Unterwarter kleinadeligen Bevölkerung wird um das Jahr 1482 berichtet. Es ging dabei um die exakte Verlegung der Hottergrenze im Streit mit Georg Baumkirchner. Dieser ließ die Kemeter Bevölkerung, nach vorheriger Verdrängung durch die Ober- und Unterwarter, wieder rund zehn Joch (drei Hektar) in Richtung Oberwart roden und bewirtschaften. (Sollte somit der Name „Kraufanger“, der sich auf Rodungsarbeiten bezieht, welche nur als Vorwand zum Fangen einer Krähe gedient haben sollen, bereits auf das Jahr 1482 zurückgehen?) Im Jahre 1496 wurde diesbezüglich in Eisenburg der Prozess gemacht und den Oberwartern wurde vom Richter Peter Vingarti die Rechtmäßigkeit ihrer Grenze bestätigt. Den Oberwartern wurden allerdings im Prozess sehr gute Kontakte zu den Landesrichtern nachgesagt, welche eine einseitige Entscheidung herbeigeführt hätten, dies führte wiederum zu einigen kleineren Sachbeschädigungen der Kemeter in Oberwart und umgekehrt: 32 Kemeter Weingärten wurden ausgehauen und Vieh von den Weiden vertrieben, im Gegenzug in Oberwart und Unterwart Vieh und Getreide geplündert. Die Türkeneinfälle dieser Zeit verwischen wieder die Spuren. Mehrmals wechselte das Gebiet im 16. und 17. Jahrhundert den Besitzer. Im 18. Jahrhundert zählte Kemeten zu den sogenannten Kontraktdörfern, das heißt, dass diese Dörfer ihre Leistungen aufgrund von mit der Herrschaft geschlossenen Verträgen erbringen mussten. Da Kemeten ein landwirtschaftlich geprägter Ort war, waren auch die Abgaben in Form von landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu erbringen. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Vaskomját verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Bis zu ihrer Deportation im Jahr 1938 lebten in Kemeten rund 200 Roma. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde mit ihrer Deportation begonnen, die 1941 abgeschlossen war. Sie wurden im Zigeuner-Anhaltelager Lackenbach interniert oder direkt ins Ghetto Łódź gebracht. Über ihr weiteres Schicksal ist wenig bekannt, allerdings steht fest, dass allein in Auschwitz 47 Roma aus Kemeten ermordet wurden. Nur 5 der 200 Roma kehrten nach dem Krieg wieder nach Kemeten zurück. Im Oktober 2003 gab es im Gemeinderat einen Antrag auf die Anbringung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die ermordeten Roma, der jedoch mit 14 zu 5 Stimmen abgelehnt wurde. Das Abstimmungsergebnis lässt darauf schließen, dass auch mindestens vier SPÖ-Mandatare gegen die Gedenktafel gestimmt haben. BevölkerungsentwicklungKultur und SehenswürdigkeitenSiehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Kemeten
Drehort des STS Videos „Großvater“
Wirtschaft und InfrastrukturIm Norden der Gemeinde wurde in den Jahren 2001 bis 2005 ein Betriebsgebiet errichtet.[2] Die Anzahl der Produktionsbetriebe nahm von neun im Jahr 2001 auf 17 im Jahr 2011 zu. Die Anzahl der darin Beschäftigten stieg im gleichen Zeitraum von 36 auf 87. Auch die Anzahl der Betriebe sowie die Angestellten im Dienstleistungssektor verdoppelten sich in diesem Jahrzehnt.[3][4] Von 1999 bis 2010 sank die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 68 auf 43, wobei im Jahr 2010 nur vier davon Haupterwerbsbetriebe waren.[5] PolitikDer Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Bürgermeister
Wappen
Persönlichkeiten
LiteraturSachbücher
Belletristik
WeblinksCommons: Kemeten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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