Keigo Higashino wurde am 4. Februar 1958 in Ōsaka im Stadtbezirk Ikuno geboren, wo er auch aufwuchs. 1974 im zweiten Jahr der Oberschule kam er zum ersten Mal mit dem Medium des Kriminalromans in Berührung, als er Komine Hajimes Roman Archimedes wa te o yogosanai (アルキメデスは手を汚さない, Arukimedesu wa te o yogosanai, dt. etwa „Archimedes macht seine Hände nicht schmutzig“) las. Er erfuhr vom Edogawa-Rampo-Preis, was ihn motivierte mit dem Schreiben von Kriminalromanen anzufangen. Sein Erstlingswerk Android wa Keikoku suru (アンドロイドは警告する, Andoroido wa keikoku suru, dt. etwa „Der Android verwarnt“) blieb bisher unveröffentlicht.
Nach seinem Schulabschluss verbrachte er ein Jahr als Rōnin und begann dann an der Präfekturuniversität ŌsakaElektrotechnik zu studieren. Dort wurde er Kapitän des Bogenschieß-Klubs, so handelt auch sein Debütwerk Hōkago (放課後, dt. „Nach der Schule“) vom Bogenschießen.
1981, nach Abschluss seines Studiums, begann Higashino bei Denso als Ingenieur zu arbeiten. Nebenbei schrieb er weiterhin Kriminalromane. 1983 bewarb er sich für den 29. Edogawa-Rampo-Preis mit Ningyō-tachi no ie (dt. „Haus der Puppen“), kam durch die zweite Vorausscheidungsrunde, ging am Ende aber leer aus. Zu der Zeit heiratete er. Seine Frau arbeitete als Teilzeitlehrerin an einer Mädchenoberschule, was ihn zur Hauptfigur Maeshima in Hōkago inspirierte.
Im folgenden Jahr gelangte Higashino mit Makyū (魔球, dt. „Teuflischer Wurf“) in die Endausscheidung für den 30. Edogawa-Rampo-Preis, wiederum erfolglos. 1985 gewann er dann den 31. Edogawa-Rampo-Preis, woraufhin er seine Karriere als Schriftsteller begann. Er kündigte und ging nach Tokio, um als Vollzeitschriftsteller zu arbeiten.
Zu Beginn wurden seine Werke selten mehrfach aufgelegt und konnten auch kaum als Hits bezeichnet werden. Bei vielen Preisen ging er leer aus. Dies begann sich zu ändern, als er mit Meitantei no okite (名探偵の掟, dt. „Das Gesetz der Meisterdetektive“) den dritten Rang auf der Rangliste für Kriminalromane Kono mystery ga sugoi! (このミステリーがすごい!, Kono misterī ga sugoi!, dt. „Diese Kriminalstücke sind großartig!“) bekam. 1998 kam dann mit Himitsu (秘密, dt. „Geheimnis“), welches auch verfilmt wurde, der Durchbruch.
Von 2009 bis 2013 war er Vorsitzender der Kriminalschriftstellervereinigung Mystery Writers of Japan (日本推理作家協会, Nihon Suirisakka Kyōkai).
Auszeichnungen
Neben zahlreichen Nominierungen erhielt Higashino bisher folgende Preise.