Keffelker KapelleDie Keffelker Kapelle bei Brilon ist letzter Überrest der wüst gefallenen Siedlung Keffelke, ursprünglich mit Caphlivun und später mit Kefflike bezeichnet.[1] Sie ist dem Patrozinium des hl. Antonius Abt unterstellt.[2] Geschichte und ArchitekturDer Kirchenbereich des mittelalterlichen Dorfes war Mittelpunkt, er war von einer Mauer umgeben. Die verfallene Mauer ist noch als Wall erkennbar. Rund um die Kirche war ein Friedhof angelegt, somit hatte sie vermutlich den Rang einer Pfarrkirche. Ein Priester Siffridus de keflike wurde 1279 in einer Urkunde als Zeuge genannt. Die Kapelle liegt fern von jeder Ansiedlung in der Landschaft direkt an der historischen Straße von Brilon nach Marsberg an der heutigen B7. Der Heimatforscher Christoph Becker fand bereits im 19. Jahrhundert heraus, dass es sich bei ihr um den Rest des Ortes Keffelke handelt. Dass die Kapelle nicht wie in den meisten anderen Fällen zur Weiterverwendung der Steine abgebrochen wurde, ist ein glücklicher Umstand. Die Kapelle besteht aus zwei zu unterschiedlichen Zeiten errichteten Teilen. Der östliche Teil stammt wohl aus dem 14. Jahrhundert[2] und wird heute als Chorraum genutzt. Aus neuerer Zeit stammt das westliche, flachgedeckte Kirchenschiff. Der Chor ist höher als das Schiff und hat eine Grundfläche von 7,3 m × 6,6 m. Er trägt ein spätmittelalterliches Kreuzgewölbe. Das Schiff ist ein einfacher rechteckiger Bau von 1582. Im Dachreiter hängt eine kleine Glocke. Eine erste Abbildung der Kapelle stammt aus dem Jahr 1570. Noch heute finden in der Kapelle Gottesdienste statt. Für den Erhalt setzt sich ein Freundeskreis ein.[3] Ausstattung
Das Säulenretabel mit den Figuren der Heiligen Familie aus Holz wurde um 1750 angefertigt, es stammt nach einem Bericht der Briloner Zeitung von 1895, aus der Propsteikirche. Der Altar wurde nach einer umfangreichen Restaurierung 1880 in der Kapelle aufgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von dem Kirchenmaler Kaup neu gefasst. Im unteren Bereich des Aufsatzes stehen die Figuren des Aloysius von Conzage und des Antonius von Padua, beide tragen Chorkleidung. Aloysius trägt als Attribut ein Kreuz in der Hand, Antonius das Jesuskind. Die heilige Familie war ursprünglich namensgebend für den Jesus-Maria-Joseph Altar. Darüber sind in einer Wolke der Heilige Geist und Gottvater zu sehen. In der Mitte des oberen Teiles ist die Hl. Anna mit ihrer Tochter Maria, umgeben von Putten, dargestellt. Rechts und links davon stehen die Figuren der Erzengel Michael und Raphael. Der Altar ist von einem Strahlenkranz mit der Inschrift Maria bekrönt, rechts und links davon sitzt eine Putte. Sonstige Ausstattung
Einzelnachweise
Literatur
WeblinksKoordinaten: 51° 24′ 17,8″ N, 8° 37′ 30,6″ O |
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