Karl SchlayerKarl Schlayer, auch Carl Robert Schlayer, (* 21. Oktober 1875 in Reutlingen; † 2. Oktober 1937 in Berlin) war ein deutscher Internist und Hochschullehrer. Er bereitete den Berufsweg des Diätassistenten. LebenSchlayer war der Sohn eines Fabrikbesitzers. Er studierte in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität und der Kaiser-Wilhelm-Akademie und wurde 1895 Mitglied, später Ehrenmitglied des Corps Marchia Berlin.[1] 1897 wurde er promoviert und erhielt seine weitere Ausbildung an der Charité, in Tübingen und München. Als aktiver Assistenzarzt der württembergischen Armee nahm er von 1900 bis 1903 an einer China-Expedition teil. Als Stabsarzt verließ er 1906 den Militärdienst und habilitierte sich 1907 für Innere Medizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen, wo er 1912 Professor wurde. 1913 ging er an die Ludwig-Maximilians-Universität München. Ab 1921 leitete er das Kaiserin-Augusta-Hospital in Berlin. Dort richtete er die in Deutschland erste Diätküche ein und engagierte sich, mit seinem Oberarzt Joachim Prüfer und der Diätschwester Johanna Kunath,[2] für staatliche Ausbildungsnormen einer Ausbildung zur Diätschwester. Carl Robert Schlayer, Joachim Prüfer und Johanna Kunath gaben im Jahr 1935 die erste Auflage eines Lehrbuchs der Krankenernährung heraus, wobei Johanna Prüfer den Rezeptteil verfasste. Das Lehrbuch erschien in insgesamt sieben Auflagen.[3] Nebst seinen Arbeiten zur Volksernährung und speziell zur Krankenernährung befasste sich Schlayer auch mit der Beschäftigungstherapie. Schlayer befasste sich zudem mit Nervenkrankheiten und entwickelte Funktionstests der Nieren.[4] Vom Kaiserin-Augusta-Hospital gingen somit in der Zeit der Weimarer Republik durch Schlayer, Prüfer und Kunath wichtige Impulse für die Entwicklung der „Mittleren Medizinischen Fachberufe (MMF - so die Bezeichnung in der späteren DDR)“ bzw. nichtärztlichen Heilhilfsberufe oder aber auch Pflegeberufe (so die Bezeichnung in der späteren BRD)[5][6] aus. Entsprechende Anstrengungen an der Charité durch den Verwaltungsdirektor Ernst Pütter gemeinsam mit der Küchenoberschwester Helene Büttner, Fortbildungskurse für Charitéschwestern in der Diätküche einzurichten, erfolgten zeitlich nachgeordnet erst ab dem Jahr 1927.[7] Veröffentlichungen (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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