Lubomirski wuchs in Innsbruck auf und wurde zum Kaufmann ausgebildet. Seit 1962 lebt er in Italien, heute in Brugherio bei Mailand. Von 1973 bis 2019 hat er 13 Gedichtbände in deutscher Sprache veröffentlicht. Seine poetische Sprache ist trotz des langen Aufenthalts in Italien die deutsche geblieben, seine eigenen Gedichte hat er gemeinsam mit Muttersprachlerinnen ins Italienische übersetzt. Er hingegen übersetzte Gedichte und Prosa aus dem Italienischen ins Deutsche (etwa von dem Maler und Lyriker Paolo Frosecchi sowie von Salvatore Fiume und Luca Vernizzi).[1]
Karl Lubomirski ist in zwei Ländern zuhause, sein Leben und seine Erfahrungen machten ihn zu einem überzeugten Europäer, Weltbürger und Brückenbauer.[2] Er las in allen Staaten Europas und u. a. in den USA, Russland, Japan, Südamerika aus seinen Gedichtbänden,[3] die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden.[4] Er ist Träger hoher Auszeichnungen und Mitglied der Accademia del Mediterraneo in Rom, des Österreichischen P.E.N.-Clubs und des Österreichischen Schriftstellerverbands sowie der Humboldt-Gesellschaft. Von 1987 bis 1997 war er Präsident des P.E.N.-Clubs Liechtenstein, in dem er sich u. a. als Juror des „Liechtenstein-Preises“ um jüngere Kolleginnen und Kollegen bemühte
Sein Vorlass befindet sich seit 2014 im Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck.[5] Eine Publikation von 2019 enthält eine Auswahl aus seiner Lyrik und Prosa, die zum Teil aus dem Vorlass stammen, weiters eine Einleitung zu seinen literarischen Arbeiten und Tätigkeiten, zu seiner Arbeitsweise und Poetologie sowie eine Bibliographie der literarischen Veröffentlichungen und der Sekundärliteratur in Auswahl, außerdem einen tabellarischen Lebenslauf.[6] Der Vorlass enthält umfangreiche Korrespondenzen und zeugt vom Kontakt u. a. zu bekannten und nennenswerten Persönlichkeiten aus Literatur und Kunst.[7]
Werke (Auswahl, nur deutschsprachig)
Stille ist das Maß der Weite. Gedichte. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Turmbund – Gesellschaft für Literatur und Kunst, Innsbruck. Darmstadt: Bläschke [1973]
Untermieter des Lebens [Gedichte]. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Turmbund – Gesellschaft für Literatur und Kunst, Innsbruck. Darmstadt: Bläschke [1976]
Meridiane der Hoffnung. Gedichte. Geleitwort von Gustav René Hocke. Wiesbaden: Limes 1979
Blick und Traum. Gedichte. Wiesbaden/München: Limes 1982
Licht und Asche. Gedichte. Wien: Edition Atelier 1987
2023: Premio Internazionale Città di Castrovillari. XI Edizione 2023
Literatur
Werner Kraft: Österreichische Lyriker. Von Trakl zu Lubomirski. Aufsätze zur Literatur. Eisenstadt, Wien, 1984, S. 78–86
Annette Steinsiek (Hg.): Karl Lubomirski – Träumer, Dichter, Realist. Eine Auswahl aus Lyrik und Prosa (mit einer Einleitung der Herausgeberin). Innsbruck, Wien, Bozen: StudienVerlag 2019
Annette Steinsiek: Laudatio zur Verleihung des Franz-Theodor-Csokor-Preises an Karl Lubomirski (Verleihung durch das österreichische PEN-Zentrum). In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv Nr. 41/2022, S. 39–45
Herbert Zeman (Hg.): Geschichte der Literatur in Österreich. Von den Anfängen bis zur Gegenwart: Geschichte der Literatur in Österreich. Band 7: Das 20. Jahrhundert. Graz, 1999, S. 467, 727
↑Annette Steinsiek: "Es genügt, nichts falscher zu machen." Zu Karl Lubomirski. In: Annette Steinsiek (Hrsg.): Karl Lubomirski. Träumer, Dichter, Realist. Eine Auswahl aus Lyrik und Prosa. Studien Verlag, Innsbruck / Wien / Bozen 2019, ISBN 978-3-7065-5984-3, S.11–27.
↑Annette Steinsiek (Hrsg.): Karl Lubomirski – Träumer, Dichter, Realist. Eine Auswahl aus Lyrik und Prosa. Studien Verlag, Innsbruck / Wien / Bozen 2019, ISBN 978-3-7065-5984-3.