Karl von Schreibers kam im Alter von neun Jahren nach Wien, besuchte ab 1784 das Löwenburgsche Konvikt und begann ab 1793 mit dem Studium der Medizin. Daneben war er bis 1795 Assistent des PhrenologenFranz Joseph Gall. Nach seiner Promotion 1798 arbeitete Schreibers als Arzt bei seinem Onkel und bereiste 1799 mehrere europäische Staaten. 1801 machte man ihn zum Assistenten des Professors der Naturgeschichte an der Universität Wien, Peter Jordan, dessen Vorlesungen er 1802 bis 1807 supplierte. Daneben führte er auch eine medizinische Praxis.
Von Schreibers beschäftigte sich schon früh mit der Botanik, Mineralogie sowie Zoologie und knüpfte mit europäischen Wissenschaftlern auf diesem Gebiet Kontakte. Auf deren Anregungen beschäftigte er sich mit den noch wenig bekannten GrottenolmenKrains und einer australischen Käferart. 1806 wurde von Schreibers, als Nachfolger des verstorbenen Andreas Stütz, zum Leiter der „k.k. Hof-Naturalien-Cabinete“ ernannt, deren Sammlung er wesentlich erweiterte. 1809 war er auch wesentlich an der Auslagerung der Bestände zum Schutz vor den napoleonischen Truppen beteiligt. Die 1817 von Fürst Metternich veranlasste wissenschaftliche Brasilien-Expedition wurde von Schreibers in wissenschaftlicher Hinsicht betraut. Schreibers wurde letztlich auch zum Begründer des nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten aufgebauten Naturhistorischen Museums in Wien.
Schreibers beschrieb das Meteoritenmineral in Eisenmeteoriten, das als Schreibersit heute nach ihm benannt ist.
Er heiratete 1810 Isabella von Jacquin, Tochter des Botanikers Joseph Franz von Jacquin (1766–1839). Das Paar hatte einen Sohn und zwei Töchter.
Sylk Schneider: Carl Franz Anton Ritter von Schreibers und die österreichisch-brasilianischen Naturalien. In: Sylk Schneider, Goethes Reise nach Brasilien, Weimar 2008, S. 93–104. ISBN 978-3-937939-69-8.
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 218.