Kabinett AhoDas Kabinett Aho war das 65. Kabinett in der Geschichte Finnlands. Es wurde am 26. April 1991 vereidigt und amtierte bis zum 13. April 1995. Beteiligte Parteien waren Zentrumspartei (KESK), Nationale Sammlungspartei (KOK), Schwedische Volkspartei (RKP) und Christlicher Bund (SKL). Bei der Parlamentswahl 1991 verloren die konservative Sammlungspartei von Ministerpräsident Holkeri und die mitregierenden Sozialdemokraten (SDP) an Stimmen und die Zentrumspartei wurde stärkste Partei. Daraufhin bildete der mit der Regierungsbildung betraute Vorsitzende der Zentrumspartei, Esko Aho, eine bürgerliche Koalitionsregierung, der neben den bereits an der Vorgängerregierung beteiligten Sammlungspartei und Schwedischer Volkspartei auch der Christliche Bund angehörten.[1] Am 15. Juni 1994 verließ die SKL, die gegen eine Beitritt zur Europäischen Union war, die Regierung.[2] Bei der Parlamentswahl 1995 verlor die Zentrumspartei 15 ihrer 55 Sitze und eine neue Regierung unter Führung der Sozialdemokraten wurde gebildet.[3] AußenpolitikNach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, 1991, kam es zu einer Neuorientierung der finnischen Außenpolitik. Der im Jahre 1948 geschlossene finnisch-sowjetische Beistandpankt wurde 1992 aufgelöst und durch einen Freundschaftspakt ersetzt.[4] Nachdem die EFTA-Mitglieder Österreich und Schweden den Beitritt in die EWG beantragt hatten, erklärte im März 1992 die finnische Regierung mit Zustimmung des Parlaments die Bereitschaft zu Beitrittsverhandlungen mit der EWG.[4] Nach Abschluss der Verhandlungen wurde am 16. Oktober 1994 ein Referendum abgehalten, bei dem sich 57 % für einen Beitritt aussprachen. Der Beitritt wurde am 1. Januar 1995 vollzogen.[3] InnenpolitikDie Regierungszeit des Kabinetts Aho war von einer schweren Wirtschaftskrise geprägt. Die Regierung reagierte mit Ausgabenkürzungen vor allem im Sozial- und Gesundheitsbereich. Die finnische Notenbank beendet im September 1992 die Bindung der Finnmark an den EWS, was zu einer starken Abwertung der finnischen Währung führte.[4] In den Jahren 1991 und 1992 schrumpfte das BIP um 7,1 bzw. 4 % und die Arbeitslosigkeit stieg im Juli 1993 bis auf 20,1 % an. Die Regierung führte Abgaben für Arzt- und Schulbesuche ein und erhöhte die Steuern auf Benzin. Für Personen mit einem Jahreseinkommen von über 100.000 Finnmark wurde eine unverzinste Zwangsanleihe eingeführt.[5] Minister
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