KabaneKabane (jap. 姓) waren erbliche Standestitel im historischen Japan, die Rang und politischen Standort definierten. Es gab 24 solcher Titel im ursprünglichen System, nach der Reform von 684 noch acht. Kabane alter ZeitBei den Kabane handelt es sich um erbliche Standestitel, die den uji (Familienverbänden, Klans) zukamen. Diese waren nach Herkunft, Besitz oder Beruf ausgezeichnet. Sie wurden den Sippen- bzw. Familiennamen mit no verbunden nachgestellt. Uji waren im Wesentlichen weitverzweigte Großfamilien bzw. -gruppen, die ihren Ursprung auf dieselbe Person (auch Kaiser) bzw. Kami zurückführten, oft mit eigenen Uji-spezifischen Namen, alle Angehörigen trugen jedoch dasselbe Kabane. Die Ursprünge dieses Klassifizierungssystem gehen in die japanische Frühzeit (4.–5. Jahrhundert) zurück. Es sind 24 verschiedene Kabane bekannt, wobei diese nicht in einer exakten Reihenfolge festgelegt waren. Verleihung (bzw. Erhöhung) erfolgte durch den Herrscher. Vereinzelt erfolgten Verleihungen auch an verdiente Einzelpersonen. Insgesamt war dieses System jedoch, besonders vor Einführung des Hofrangsystems (nach chinesischem Vorbild), zu unflexibel, da mit Verleihung eines Kabane Privilegien an die (teilweise sehr großen) Familienverbände, die gewisse erbliche Funktionen bei Hofe hatten, verbunden war. Die Klanoberhäupter kontrollierten gewisse, als -tomo oder -be bezeichnete, Berufsgruppen (Zünfte), die wohl einen Hintersassen-ähnlichen Status hatten. Einige Ränge:
Kabane ab 684Unter Kaiser Temmu wurde mit Edikt vom 684/10/1 ein 8-stufiges Rangsystem festgelegt (八色の姓 yakusa no kabane; hasshō). Bereits in den Jahren zuvor war begonnen worden, einzelne Uji in entsprechende Kabane zu befördern. Zum Beispiel verlieh Temmu-tennō 680/81 an achtzehn individuelle Personen aus 14 Klans den Titel muraji. Die alten Kabane bestanden jedoch weiter, so keine Neueinordnung stattfand. Dies wirft einige Probleme bei der Zuordnung auf. Im Wesentlichen wurden die meisten alten kimi (公) in die höchste Klasse mahito überführt; omi, kimi (Schreibung kun) zu asomi. Viele obito, miyatsuko, kishi, atahi, fuhito, agatanushi usw. in das neue – im Rang niedrigere – vorläufig (680-1) zu muraji, einige dieser dann nach 684 zu sukune bzw. imiki, meist im muraji belassen. Die „alten“ – höherstehenden – muraji wurden meist sukune. Viele der einflussreichsten Uji, die ihren Ursprung auf Kami zurückführten (wofür es naturgemäß jedoch keine historischen Nachweise gibt), erhielten ebenfalls den Rang sukune. Verleihungen der unteren vier Ränge sind erst ab der Regierung Mommus (697–707) in den Annalen verzeichnet. In späteren Zeiten wurden Kaisernachfahren, die in der Regel in der 5. Generation aus der kaiserlichen Familie „aussortiert“ wurden, d. h. ihnen wurden Familiennamen verliehen, zu mahito. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die obersten beiden (neuen) Ränge, Nachkommen des kaiserlichen Hauses vorbehalten blieben. Eine systematisch Neuklassifizierung aller Uji fand nicht statt. Eine genaue Aufschlüsselung der Genealogien erfolgte im Shinsen Shōjiroku des neunten Jahrhunderts, dabei wurden die einzelnen Uji in drei (grobe) Kategorien geschieden:
Rangfolge: Yakusa no Kabane
Später wurden Rangerhöhungen für verdiente Familien durch Verleihung des Präfix O (dt. groß) gewährt. Als sich später die Klans mehr und mehr in separate Familien auftrennten, kamen die Kabane langsam außer Gebrauch. LiteraturObige Ausführungen setzen voraus, dass man die japanischen Reichsgeschichten als „objektive“ Geschichtsquellen betrachtet.
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