KSP Engel (Eigenschreibweise KSP ENGEL, bis 2021 KSP Jürgen Engel Architekten[1]) ist ein deutsches Architekturbüro mit rund 300 Mitarbeitern unter der Leitung des Architekten Jürgen Engel. Mit Sitz in Braunschweig und Niederlassungen in Frankfurt am Main (der heute größten Niederlassung), Berlin, München, Peking, Shenzhen und Hamburg ist es dezentral organisiert und international erfolgreich tätig.
Die Bürogeschichte begann 1935. Friedrich Wilhelm Kraemer besaß in den Jahren 1935 bis 1940 ein eigenes Architekturbüro in Braunschweig. 1960 gründete er zusammen mit den Braunschweiger Architekten Günter Pfennig und Ernst Sieverts das Büro Prof. Kraemer – Pfennig – Sieverts, kurz KPS. Mit dem Eintritt anderer Partner in den 1970er Jahren wurde das Büro in Prof. Kraemer Sieverts & Partner umbenannt, woraus sich der noch heutige Namensbestandteil KSP herleitet. Das Büro realisierte in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Bürobauten in Deutschland. Die Bürogründer prägten gemeinsam mit weiteren Architekturlehrenden der TU Braunschweig den sachlich-funktionalen Stil der Nachkriegszeit (Nachkriegsmoderne), bekannt als Braunschweiger Schule.
Mit dem Eintritt des aus Düsseldorf stammenden Architekten Jürgen Engel kam es zu einer strategischen Neuausrichtung des Büros: 1990 machte sich Engel in Partnerschaft selbstständig und gründete im gleichen Jahr den Standort in Frankfurt am Main, die heute größte Niederlassung des Büros.[2] Seit 1991 führt er in Partnerschaft mit Michael Zimmermann das Büro, das sie 1998 in KSP Engel und Zimmermann Architekten umbenennen. Ab den 1990er Jahren erhielt das Büro viel Beachtung durch nationale und internationale Wettbewerbsgewinne sowie die Realisierung wichtiger Großprojekte. Zu den bedeutendsten zählen das Dokumentationszentrum Bergen-Belsen, die Chinesische Nationalbibliothek in Peking, sowie die Große Moschee Algier, die drittgrößte Moschee der Welt.[3]
Seit 2009 ist Jürgen Engel Alleininhaber des Büros KSP Jürgen Engel Architekten. 2015 wurde Sebastian Schöll zum geschäftsführenden Partner. Im Januar 2021 hat sich das Büro umfirmiert zu KSP Engel (Eigenschreibweise KSP ENGEL). Aktuell ist KSP Engel abermals als Architekt und Generalplaner für den Bau des neuen Sitzes der Europäischen Kommission in Luxemburg, seit 2014 im Bau, verantwortlich.
Profil
Das Arbeitsspektrum reicht vom Städtebau über Architektur bis zum Produktdesign. Das Credo vom Büro lautet "Gute Architektur muss vom Menschen her gedacht sein, wirtschaftlich und wandlungsfähig sein. In einfachen, flexiblen Strukturen liegen die Chancen zukunftsweisender Bauten."
Ausgeführte Planungen (Auswahl)
1993: CTC – Crew Training Center (ESA) in Köln-Porz
KSP Engel und Zimmermann Architekten – Bauten und Projekte Architekten in Hessen, Verlag Buch und Film P. Diemer, 1994, ISBN 3-9802888-4-6.
Enrico Santifaller, Jürgen Engel, Michael Zimmermann: Transform - Zur Revitalisierung von Immobilien, Prestel Verlag, München / Berlin / London, 2008, ISBN 978-3791340326.
↑Architekten- und Ingenieurverein KölnBonn e. V. von 1875 (Hrsg.): Der Rheinauhafen. 1. Auflage. J.P. Bachem Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-7616-2231-5, S.366.