Schmaltz studierte ab 1951 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Kurt Kranz, Willem Grimm und Fritz Winter und von 1954 bis 1955 in Ulm an der Hochschule für Gestaltung am Institut für Formforschung bei Max Bill.[1] An diese Ausbildung schloss sich ein Studium der Architektur von 1955 bis 1962 an der TH Karlsruhe an. Dort machte Schmaltz sein Diplom bei Egon Eiermann, dessen freier Mitarbeiter er wurde. Von 1962 bis 1966 gehörte er zum Planungsteam der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1967 arbeitet er freischaffend, seit 1968 ist er Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[2]
Seit 1962 lebt und arbeitet Schmaltz mit eigenem Atelier in Düsseldorf. Seine kinetischen Objekte überragen das historische Bauerngehöft an der Oberkasseler Straße 62 in Düsseldorf-Oberkassel. Verheiratet ist Schmaltz mit der Tapisserie-Künstlerin Gabriele Grosse (* 1942).
Preise (Auswahl)
1967 Kunstpreis für Bildhauerei der Stadt Wolfsburg
1983 Förderpreis der Gesellschaft für Computerkunst
Ausstellungen (Auswahl)
Bei den mit «E» gekennzeichneten Ausstellungen handelte es sich um Einzelausstellungen.
Zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.
1967 Junge Stadt sieht junge Kunst, Museum WolfsburgK
1968 Junge deutsche Plastik, Wilhelm-Lehmbruck-Museum DuisburgK; Deutscher Künstlerbund, Kunsthalle NürnbergK; Plastik der Gegenwart, Pfalzgalerie KaiserslauternK; Galerie Porta WuppertalE; Kunstpavillon der Stadt SoestE
1970 40 Deutsche unter 40, Museen Oslo, Stavanger, Trondheim, Bergen, Helsinki, Turku, Tampere, Kunsthalle Recklinghausen und Kunsthalle BremenK
1972 Kunst an der Kiellinie, Kunsthalle zu KielK; Stadt und Skulptur, Stadt MarlK
1973 12. Biennale Middelheim, AntwerpenK
1975 X. Biennale Padua
1975 K-L Schmaltz: Energetische Objekte, Zeichnungen, Projekte 1967 - 1975. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, Grabbeplatz, Kunsthalle, 27. Juni bis 31. August 1975E,K
1998 K-L Schmaltz: Konstruktive Plastik, Skulptur in der Stadt und in der Rathausgalerie Langenfeld (Rheinland)E,K
2005 Allee des Windes, Landschaftspark Heilmannshof, KrefeldE
2006 Was ist Plastik? 100 Jahre – 100 Köpfe. Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Center of International Sculpture, Duisburg
2007 Skulpturen im Wind und am Wasser, Zweifallshammer im KalltalE,K
Werk
Schmaltz entwickelte eine konstruktiv-stereometrische Kunst:[3] „konstruktiv“ in dem Sinn, dass seinen Skulpturen ein rationaler Bauplan zugrunde liegt, „stereometrisch“ in dem Sinn, dass die Skulptur im Kleinen aus raum- und/oder flächengeometrischen, „kristallinen“ (Bau-)Elementen wie z. B. Quader, Tetraeder, regelmäßiges Sechseck oder Kreisscheibe zusammengesetzt ist und oftmals zudem auch im Großen die Gestalt eines stereometrischen Körpers annimmt.
Häufig entwickeln sich Schmaltz’ Skulpturen von „einem unsichtbaren Kraftpunkt, der Urmitte, heraus“. [K-L Schmaltz[4]]
„Gleichsam parallelverschoben das Mysterium der natürlichen Wachstumsvorgänge nachzuvollziehen ist das beherrschende Thema in der Kunst von K-L Schmaltz.“ [Karl-Heinz Hering, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf[5]]
Bei seinen Zellkörper-Stereomiden und Makro-Kuben (um 1970) aus Acrylglas sind die vielen, formidentischen Elemente entlang eines dreidimensionalen kristallinen Gitters angeordnet. Ein Blick in diese Ordnungsstruktur erscheint wie der Blick durch ein Mikroskop, und er scheint zu suggerieren, dass aller Materie auf mikroskopischer Ebene eine kosmische Ordnung zugrunde liegt.
«Schmaltz nutzt [...] die Werkstoffe, die das technische Zeitalter bereithält, neben Stahl und Aluminium besonders Kunststoff und Acrylglas [...]. Dabei geht mit der exakten Konstruktion stets ein Höchstmaß an Immaterialisierung konform. So präzis alles gebaut scheint – die Stereometrie wird durchsichtig, mitunter sogar kinetisch bewegt. Das Körperhafte erscheint transparent, aufgelöst in Klarheit, Reinheit, Ebenmaß.» [Heinz Ohff 1975[6]]
Schmaltz erhielt zahlreiche Aufträge für Skulpturen im Raum der Architektur. «Eine Trennung zwischen Architektur und Plastik [...] scheint mir für seine Person unsinnig. In all seinen Arbeiten ist die Tektonik, das Raumgefüge, elementar vorhanden», so Heinrich Gillis Görtz bei der Vernissage der Ausstellung Allee des Windes 2005 in Krefeld.[7]
Etliche seiner Skulpturen sind kinetisch. Schmaltz' Makrokern 170 in Würzburg galt als erste kinetische Großplastik in der Bundesrepublik Deutschland, doch sind die beweglichen Teile im Inneren des Würfelstumpfs mittlerweile verschwunden.[8] Auch sein Pendant in Hannover, der Makrokern 1290, hatte schon unter unsachgemäßer Behandlung zu leiden und wurde als Mülleimer missbraucht. Eine Kunstkommission riet deshalb, dieses Kunstwerk möglichst rasch zu entfernen.[9]
K-L Schmaltz: Energetische Objekte, Zeichnungen, Projekte 1967 - 1975. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, 1975 [anlässlich der Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz, 27. Juni bis 31. August 1975, mit 7 Farbdrucken und zahlreichen schwarz-weiß Abbildungen]
K-L Schmaltz – Konstruktive Plastik. Rathausgalerie Langenfeld (Rheinland), 1998, 40 Seiten [anlässlich der Ausstellung Skulptur in der Stadt vom 16. August bis 2. Oktober 1998, mit Biografie, Liste der Freiplastiken und Kunst im öffentlichen Raum und zahlreichen schwarz-weiß Abbildungen]
Wolfgang Funken: Ars Publica, Band 2, Klartext-Verlag Essen, 2012, ISBN 978-3-8375-0874-1, S. 1041
↑K-L Schmaltz: Stereometrische Skulpturen, 20 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen [ohne Jahresangabe], S. 18
↑K-L Schmaltz: Stereometrische Skulpturen, 20 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen [ohne Jahresangabe], S. 6
↑K-L Schmaltz: Stereometrische Skulpturen, 20 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen [ohne Jahresangabe], S. 5
↑K-L Schmaltz: Energetische Objekte, Zeichnungen, Projekte 1967 - 1975. Katalog zur Ausstellung im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, Grabbeplatz, Kunsthalle, 27. Juni bis 31. August 1975. Bearbeitung und Gestaltung: Karl-Heinz Hering
↑„Allee des Windes“ (Memento vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF; 27 kB) - Skulpturen von K-L Schmaltz im Gehölzgarten des Heilmannshofes. Redemanuskript der Eröffnungsrede von Heinrich Gillis Görtz, 15. Mai 2005