Kárpáti begann früh mit dem Ringen und gewann bereits 1925 seinen ersten ungarischen Titel. Als erster ungarischer Spitzenringer befasste er sich intensiv mit dem freien Stil und wurde so zum „Stammvater“ der später in diesem Stil so erfolgreichen ungarischen Ringer. Er selbst beteiligte sich ab 1927 mit großen Erfolgen an internationalen Meisterschaften. Dabei traf er oft auf deutsche Ringer. 1936 kämpfte er z. B. gegen den Münchner Wolfgang Ehrl bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin um die Goldmedaille im Leichtgewicht, Freistil und gewann knapp nach Punkten.
Kárpáti war jüdischen Glaubens. Er wurde deshalb während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis in einem Konzentrationslager in der Ukraine interniert, überlebte aber glücklicherweise. Nach dem Krieg war er viele Jahre lang Trainer der ungarischen Ringer-Nationalmannschaft und verfasste einige Lehrbücher über das Ringen.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, EM = Europameisterschaft, gr = griechisch-römischer Stil, F = Freistil, Fe = Federgewicht, Le = Leichtgewicht, We = Weltergewicht)
1935 1. Platz in Brüssel, F, Le, mit Siegen über Hermanni Pihlajamäki, Finnland, Offre, Frankreich, Gavelli, Italien, Wolfgang Ehrl, Deutschland und trotz einer Niederlage gegen Lalemand, Belgien;
1936 Goldmedaille in Berlin, OS, F, Lem mit Siegen über Hermanni Pihlajamäki, Romagnoli, Italien, Garrard, Australien, Delporte, Frankreich und Wolfgang Ehrl.
Nationale Erfolge
Nach dem Gewinn der ersten ungarischen Meisterschaft 1925 folgten bis 1936 noch weitere elf Titel in beiden Stilen. Nach 1945 erwarb sich Károly Kárpáti große Verdienste um die ungarische Ringernationalmannschaft, die er in seiner Trainerzeit in die absolute Weltspitze führte. Olympiasiege und Weltmeistertitel, die seine Ringer erkämpften, zeugen von seinen Fähigkeiten als Trainer.
Quellen
Documentation of Wrestling Championships der FILA, 1976
div. Ausgaben der Fachzeitschrift "Athletik" aus den Jahren 1929 bis 1936